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Eine Million Dollar für die 1: McMurray gewinnt das All-Star-Race
Jamie McMurray (Ganassi-Chevrolet) gewinnt ein turbulentes All-Star-Race in Charlotte - Schlussattacke von Kevin Harvick kommt zu spät
(Motorsport-Total.com) - Munteres, teilweise wildes Night-Racing in Charlotte und Jamie McMurray hat ab sofort eine Million US-Dollar mehr auf seinem Konto. Im über fünf Segmente ausgefahrenen All-Star-Race behielt der Fahrer des Ganassi-Chevrolet mit der Startnummer 1 in der Nacht von Samstag auf Sonntag die Nerven und letztlich die Oberhand.

© LAT
Jamie McMurray hat seinen ersten All-Star-Sieg in der Tasche Zoom
Die Segmente 1 bis 4 beendete McMurray auf den Plätzen elf, zehn, drei und zwei. Im fünften und entscheidenden Segment über zehn Runden unter Grün zog er unwiderstehlich davon, hielt sich in der absoluten Schlussphase "The Closer" Kevin Harvick (Stewart/Haas-Chevrolet) vom Leib und siegte. Es ist McMurrays erster All-Star-Sieg und sein insgesamt dritter Triumph in Charlotte, wo er im Oktober 2002 bereits den ersten Sprint-Cup-Sieg seiner Karriere einfuhr und auch im Oktober 2010 siegreich war.
Meisterschaftspunkte kassiert McMurray für seinen All-Star-Sieg zwar nicht, dennoch ist die Freude groß. "Es ist so cool, eine Million Dollar gewonnen zu haben. Einfach ein überwältigender Tag - einer, der für viel Pech in den vergangenen Wochen entschädigt", so McMurray in der Victory Lane.
Mit McMurray freute sich Crewchief Keith Rodden, der im Winter zum Ganassi-Team gestoßen ist und in der Allstar-Nacht mit einem frühen Wechsel aller vier Reifen den Grundstein zum Sieg legte. Zwischen den Segmenten waren bei McMurray (mit Ausnahme der letzten Gelbphase) jeweils nur zwei frische Goodyear-Pneus angesagt. Die entscheidende Track-Position war somit gegeben. Unterm Strich holte sich der Ganassi-Pilot 31 Führungsrunden und damit mehr als jeder andere Fahrer.
Die Gewinner der ersten vier Segmente über je 20 Runden waren Kyle Busch (Gibbs-Toyota), Kasey Kahne (Hendrick-Chevrolet), nochmals Kahne und Kevin Harvick. Nach Segment 4 wurde die Reihenfolge neu bestimmt. Maßgebend dafür war die durchschnittliche Platzierung aus den ersten vier Segmenten.
Harvick lag auch nach diesem künstlichen Eingriff vorn und führte das Feld somit zum entscheidenden letzten Boxenstopp unter Gelb, bei dem alle Fahrer verpflichtend vier neue Reifen aufziehen lassen mussten. Harvick musste bei der Ausfahrt aus der Boxengasse zwei Fahrern den Vortritt lassen: Carl Edwards (Roush-Ford) und McMurray.
Nach dem letzten Restart verbrachten Edwards und McMurray im Kampf um die Führung mehr als eine Runde Seite an Seite. Es gab wiederholt Lackaustausch, bevor sich der Ganassi-Pilot auf der Außenbahn schließlich durchsetzen und anschließend zügig absetzen konnte. "Ich dachte mir, hey, es geht schließlich um eine Million Dollar, also was soll's", so McMurray.
Erneut ein All-Star-Crash für Kyle Busch
Edwards wurde nicht nur von Harvick noch abgefangen, sondern auch von Matt Kenseth (Gibbs-Toyota; 3.) und Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet; 4.). Somit wurde es am Ende nur Platz fünf für den von der Pole-Position gestarteten Roush-Piloten. Harvicks Schlussattacke auf Spitzenreiter McMurray kam zu spät. Im Ziel fehlten ihm weniger als 0,7 Sekunden.

© NASCAR
Der Gibbs-Toyota von Kyle Busch nach dem Treffer von Joey Logano Zoom
Neben den vier planmäßigen Gelbphasen zwischen den einzelnen Segmenten gab es bei der diesjährigen Auflage des traditionellen Einladungsrennens in Charlotte drei weitere Cautions. Zu den durch Abflüge um alle Chancen gebrachten Fahrern zählten Kyle Busch, Joey Logano (Penske-Ford), Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet), Martin Truex Jr. (Furniture-Row-Chevrolet), Greg Biffle (Roush-Ford) und A.J. Allmendinger (JTG-Chevrolet).
Kyle Busch und Logano zeigten dabei die spektakulärste Kollision. Kurz vor Halbzeit des zweiten Segments berührte Busch im Windschatten von Bruder Kurt Busch (Stewart/Haas-Chevrolet) auf der Gegengeraden das Heck von Clint Bowyer (Waltrip-Toyota). Durch den Gegenpendler von Bowyer verlor Kyle Busch selbst die Kontrolle, drehte sich in Turn 3 in die Außenmauer und wurde beim Zurückrutschen in den Verkehr vom heranfliegenden Logano voll getroffen. Die Bilder erinnerten stark an das Aufeinandertreffen der beiden im April 2013 auf dem Kansas Speedway.
"Ich wollte an Kurt vorbeigehen, zog nach unten, doch Bowyer blockte. Dann verlor ich das Auto", so Kyle Busch, für den es beim neunten All-Star-Race seiner Karriere bereits der fünfte Ausfall war. Auf seinen ersten Sieg bei diesem Event muss der Gibbs-Pilot aus Las Vegas mindestens bis Mai 2015 warten.
Abflug von Gordon, wieder kein Erfolg für Johnson oder Kahne
Auch der dreimalige All-Star-Sieger Jeff Gordon hatte diesmal kein Glück. Kurz nach Beginn des vierten Segments kam er direkt vor der Nase von Martin Truex Jr. von der Bahn ab und schlug in der Mauer von Turn 3 ein. Ursache war ein Schaden vorn links. "Irgendetwas ist vorn kaputtgegangen, entweder der Reifen oder die Radaufhängung", so Gordon, der beim Boxenstopp kurz zuvor nur die rechten Reifen hatte wechseln lassen. Neben Truex Jr. wurde auch Greg Biffle mitgerissen.

© NASCAR
All-Star-Rekordsieger Johnson wurde Sechster, Kahne nach langer Führung 14. Zoom
Doch Gordon war nicht der einzige Hendrick-Pilot, der Frust schob. Für den sechsmaligen und amtierenden NASCAR-Champion Jimmie Johnson setzte sich die bisherige Phase der Erfolgslosigkeit 2014 auch im All-Star-Race fort. "Six-Pack" kam nach 90 Runden auf Platz sechs ins Ziel, gefolgt von Bowyer, dessen Waltrip-Teamkollege Brian Vickers, Denny Hamlin (Gibbs-Toyota) und Brad Keselowski (Penske-Ford).
Hamlin wurde durch einen Reifenschaden nach Kontakt mit Greg Biffle in Segment 2 zurückgeworfen und verlor damit entscheidend an Boden. Auch Kasey Kahne konnte sein Tempo aus den Segmenten 2 und 3 nicht über die Distanz retten, weil er in Segment 4 genau wie Ryan Newman (Childress-Chevrolet) die Mauer streifte: Platz 14 für den ebenfalls leidgeprüften Fahrer des Hendrick-Chevy mit der Startnummer 5.
Stewart/Haas-Pilot Kurt Busch beendete Teil eins seines Double-Duty-Programms Indianapolis/Charlotte auf Platz elf und somit direkt vor seinem Boss Tony Stewart. Josh Wise, der als Sieger des Fan-Votings ins All-Star-Race einzog, kam hinter Kahne als Letzter in der Führungsrunde ins Ziel und bedankte sich mit Platz 15 für die Unterstützung seiner Fans.
Am kommenden Sonntag, den 25. Mai geht ebenfalls in Charlotte das mit 600 Meilen längste Rennen der Sprint-Cup-Saison über die Bühne: Das Coca-Cola 600.

