• 17.06.2007 23:28

  • von Pete Fink

Edwards bestätigt den Michigan-Fluch von Chevrolet

Auch im zwölften Anlauf gelang Chevrolet kein Michigan-Sieg als Carl Edwards in seinem Roush-Ford vor nicht weniger als sechs Chevys gewinnen konnte

(Motorsport-Total.com) - Seit November 2005 musste Carl Edwards auf seinen fünften Nextel-Cup-Sieg warten, den er heute auf dem Michigan International Raceway sicherte. Trotz einer zwischenzeitlichen Rückversetzung aufgrund eines Pit-Lane-Speedings holte sich der 27-Jährige den Sieg im Citizens Bank 400.

Titel-Bild zur News: Carl Edwards

Carl Edwards gewann in Michigan sein fünftes Nextel-Cup-Rennen

Jimmie Johnson übernahm zunächst für die ersten Runden die Spitze, nachdem Pole-Sitter J.J. Yeley den Start komplett verschlief und nur auf Rang sechs aus dem ersten Umlauf zurückkam. Doch hinter dem amtierenden Meister machte sich in der ersten Rennphase in Michigan der erneut starke Martin Truex Jr. auf den Vormarsch und führte in Brooklyn nach 11 Runden vor Johnson und Jeff Gordon.#w1#

Wenig Zwischenfälle am Anfang

Start Michigan 400 2007

Jimmie Johnson (links) und J.J. Yeley führen das Feld ins Citizens Bank 400 Zoom

Pech hatte in der Anfangsphase Ryan Newman, an dessen Penske-Dodge der linke Hinterreifen kaputt ging. Der Schlauch des Reifens wickelte sich um die Antriebswelle und der "Rocket Man" kassierte bereits früh einen Rundenrückstand. Hinter den drei Führenden folgten nach 30 Runden Denny Hamlin auf Vier und ein erneut starker Red-Bull-Pilot Brian Vickers auf Rang fünf, die jedoch beide bereits zehn Sekunden Rückstand auf Truex Jr. aufwiesen.

Keine besonderen Zwischenfälle bedeuteten eine erste Boxenstopp-Serie unter Grün, im Rahmen derer vorne keine Veränderungen geschahen, während dahinter Carl Edwards durch einen schnellen Service auf Rang vier nach vorne kam. Kurz darauf wurde er jedoch wegen Übertretung der Höchstgeschwindigkeit in der Boxengasse ans Ende der Schlange strafversetzt. Auch Kurt Busch schlich sich ins Vorderfeld, er übernahm zunächst Platz fünf.

Montoya früh draussen

Juan Pablo Montoya

Juan Pablo Montoya war mit Reifenschaden der erste Ausfall Zoom

Erst nach 52 Runden, nachdem bereits das erste Viertel der kompletten Renndistanz von 200 Runden absolviert war, folgte die erste Gelbphase, als Teile auf der Strecke lagen. Juan Pablo Montoya war zu diesem Zeitpunkt bereits überrundet, doch er profitierte, denn er bekam den Lucky Dog, weil er der erste derjenigen Piloten war, der nicht mehr in der Führungsrunde lag. Aber nur wenige Runden später war der Kolumbianer mit einem Reifenschaden in Turn 1 in der Mauer - damit war sein Rennen vorzeitig beendet.

Gleich darauf versuchte Ryan Newman eine seiner verlorenen Runden zurück zu erhalten, doch dabei geriet er mit Jeff Green aneinander und drehte sich. Dadurch löste er eine Kettenreaktion aus, in deren Folge Truex Jr. ebenfalls in einen Dreher gezwungen wurde, aber Mauerkontakt vermeiden konnte. Schlechter erging es Brian Vickers und Matt Kenseth, die miteinander kollidierten.

Damit waren die Speerspitzen von Toyota und Ford aus dem Rennen. Kenseth würde seinen zweiten Rang in der Gesamtwertung verlieren und Vickers erlitt einen herben Rückschlag im Kampf um Platz 35. All dies spielte wieder einmal den Hendrick-Zwillingen Gordon und Johnson in die Hände. Kurt Busch folgte auf Platz drei und dahinter tauchte bereits Tony Stewart auf, der von 43. und letzten Startplatz ins Rennen gegangen war.

Jeff Gordon fällt zurück

Jeff Gordon

Für Jeff Gordon war heute nur eine Top-10-Platzierung drinnen Zoom

Dann fiel plötzlich Jeff Gordon aus den Top 10 heraus, als wegen eines Lackaustausches zwischen Tony Raines und Elliott Sadler eine erneute Gelbphase ausgelöst wurde, und nachdem er - genau wie wieder einmal Denny Hamlin - einen eher mittelmäßigen Stopp hinter sich brachte. Der Gesamtführende in der Cup-Wertung beklagte arges Übersteuern an seinem Chevrolet.

Johnson behielt die Spitzenposition, doch hinter ihm kam nun Ford-Pilot Carl Edwards wieder stark auf und übernahm nach 125 Runden Rang zwei von Kurt Busch. Dahinter lagen Stewart und der nach seinem Dreher ebenfalls stark aufholende Truex Jr. in Lauerstellung. Sieben Runden später dann der Führungswechsel: Edwards übernahm die Spitze, während nur noch 19 Autos in der Führungsrunde lagen.

Knapp 50 Runden vor dem Ende begann wieder eine Serie von Stopps unter Grün, das Spritfenster in Michigan ließ zu, dass dies - zumindest in der Theorie - bereits der letzte Stopp gewesen sein könnte. Michael Waltrip blieb lange draußen und sicherte sich zum ersten Mal in der Saison 2007 fünf Bonuspunkte für eine Führungsrunde.

Edwards gewinnt sein fünftes Cup-Rennen

Jimmie Johnson

Jimmie Johnson war der Verlierer im Spritpoker von Michigan Zoom

An der Spitze bekämpften sich Edwards und Johnson, während Truex Jr. als einziger mithalten konnte. Stewart auf Rang Vier lag 30 Runden vor Schluss bereits über 13 Sekunden zurück, während Kurt Busch mit einer losen Radmutter die Box aufsuchen musste. Damit war klar, dass in Michigan kein Dodge würde gewinnen können, denn es befand sich kein Charger mehr in der Führungsrunde.

Während Edwards und Truex Jr. mit ihrem Benzinverbrauch absolut im Fenster lagen, hieß es im Johnson-Lager, dass man zwei oder drei Runden zu knapp kalkuliert hatte. 15 Runden vor dem Ende konnte der Kalifornier mit dem Tempo der Nummer 1 und der Nummer 99 nicht mehr mithalten, die sich vorne ein herzhaftes Duell mit wenigen Zehntelsekunden Abstand lieferten.

Sieben Runden vor dem Ende musste Johnson an die Box zum Sprit fassen und fiel weit zurück, während Edwards über zwei Sekunden Vorsprung vor Truex Jr. herausgefahren hatte. Auf Platz drei kam Tony Stewart in Bedrängnis von Casey Mears, Dale Earnhardt Jr. lag auf einem sicheren fünften Platz vor Kyle Busch und Kevin Harvick.

Jeff Gordon kam hinter Jamie McMurray auf Rang neun ins Ziel und baute seinen Vorsprung in der Nextel-Cup-Gesamtwertung auf nunmehr 264 Punkte aus. Nach dem Pech von Matt Kenseth ist Joe-Gibbs-Pilot Denny Hamlin neuer Gesamtzweiter ohne in bislang 15 Saisonrennen einmal gewonnen zu haben. Hamlin wurde heute 14.

Michael Waltrip endete als bester Toyota auf einem hervorrangenden 10. Platz und zeigte damit einen deutlichen Aufwärtstrend, während die Dodge-Armada in Michigan ein wahres Fiasko erlebte: Keiner der zehn gestarteten Charger konnte sich in den Top 20 behaupten, Ganassi-Pilot Reed Sorenson war als 21. bestplatziertes Mitglied der "noch" Daimler-Chrysler-Flotte.