• 18.02.2008 06:22

  • von Pete Fink

Earnhardt Jr.: "Schlechte Entscheidungen getroffen"

Schwere Schlappe für Chevrolet: Mit Platz neun war Dale Earnhardt Jr. bester Hendrick-Pilot, und zeigte sich nach dem Rennen sehr selbstkritisch

(Motorsport-Total.com) - Vor dem Rennsonntag hatte Dale Earnhardt Jr. bei seinem neuen Team Hendrick Motorsports eine makellose Bilanz: Zwei Rennen mit zwei Siegen im Budweiser Shootout und in seinem Gatorade Duel, doch aller guten Dinge sind auch in der NASCAR nicht immer drei.

Titel-Bild zur News: Dale Earnhardt Jr.

Dale Earnhardt Jr. befand sich im Daytona-Finale allein auf weiter Flur

Rein von der Papierform her ging "Junior" als einer der absoluten Top-Favoriten in das Daytona 500, und über weite Strecken konnte er dieser Rolle auch gerecht werden, denn neben den beiden bärenstarken Gibbs-Toyotas von Tony Stewart und Kyle Busch sah er wie ein ernsthafter Sieganwärter aus.#w1#

Doch im kurzweiligen Finale einer über weite Strecken etwas langatmigen Daytona-Ausgabe hatte er als bester Chevrolet-Vertreter der Dodge-Armada nichts mehr entgegen zu setzen. Auffällig dabei: Die Tatsache, dass er in der Schlussphase auf relativ alten Goodyears unterwegs war, wollte er nicht als Entschuldigung gelten lassen.

"Die Reifen waren es nicht", versicherte Dale Jr., der gleich mehrere Gelbphasen nicht zu einem Serviceaufenthalt nutzte. "Wir hatten am Ende guten Grip. Die Strecke kühlte ab und das Auto war gut. Ich hatte auch ein paar gute Runs, aber am Ende traf ich ein paar armselige Entscheidungen, was ich mit ihnen anfangen wollte. Das hat den Unterschied gemacht."

Strategie im Finale war in Ordnung

Dale Earnhardt Jr.

Dale Earnhardt Jr. stand in Daytona am Ende ohne Freunde da Zoom

Ein bemerkenswert ehrliches Statement des Fahrers, der in NASCAR-Kreisen als der beste Restrictor-Plate-Pilot gilt: "Natürlich hätte ich heute gerne ein besseres Ergebnis gesehen, denn wir hatten den ganzen Tag über ein Top-5-Auto. Aber am Ende kann halt alles passieren und du musst nehmen, was du bekommst, ohne einen Crash zu bauen."

Artig gratulierte er den Siegern um Ryan Newman und der Dodge-Fraktion: "Ryan und seine Jungs haben genau das getan, was notwendig war, um hier zu gewinnen. Sie haben die richtigen Entscheidungen getroffen und das ist der Unterschied zwischen ihrem Ergebnis und dem unseren."

Aber: Was Earnhardt Jr. im Finale wohl am meisten abging, war die nicht vorhandene Unterstützung durch seine Teamkollegen, die sich zuvor aus dem Siegerkreis verabschieden mussten. Im Bud-Shootout vor Wochenfrist sorgte Jimmie Johnson noch für einen Earnhardt-Sieg, das Daytona 500 unterstrich jedoch, dass ein einzelner Hendrick-Chevrolet gegen die geballte Power von sechs Dodge und zwei Toyotas nur Kanonenfutter darstellt.