• 30.06.2013 13:07

  • von Pete Fink

Die Silly-Season beginnt: Childress, Newman und Kurt Busch

Die Fragen der Silly-Season 2013: Was machen Kurt Busch und Ryan Newman? Und was plant Richard Childress mit seinem Enkelsohn Austin Dillon?

(Motorsport-Total.com) - Ryan Newman, Kurt Busch und vor allem Richard Childress sind in diesem Jahr die Anführer der langsam beginnenden Silly-Season. Die beiden ehemaligen Penske-Teamkollegen sind noch nicht im Besitz eines gültigen Vertrags für die Saison 2014 und haben natürlich ihre Fühler schon einige Wochen lang ausgefahren. Das Hauptziel ist das Childress-Cockpit der Startnummer 29, das am Saisonende von Kevin Harvick aufgegeben wird. Der Kalifornier wird im neuen Jahr mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit für seinen alten Kumpel Tony Stewart fahren.

Titel-Bild zur News: Ryan Newman und Kurt Busch

Bild aus gemeinsamen Penske-Zeiten: Ryan Newman und Kurt Busch

Doch die Situation ist einigermaßen kompliziert. Vor allem Teambesitzer Childress hat die Qual der Wahl, denn eigentlich klopft sein Enkelsohn Austin Dillon mit Vehemenz an die Türe zu einem Stammcockpit. Dabei ist in diesem Fall die Frage, ob der 23-jährige Dillon die 29 von Harvick übernehmen würde oder ob Childress die alte Earnhardt-Startnummer 3 reaktivieren wird. Dillon nutzte diese Startnummer bereits seit Jahren in der Nationwide-Serie und auch bei den Trucks, und zeigt sich diesem Vorhaben gegenüber nicht abgeneigt.

Sollte Dillon also mit der Startnummer 3 in den Sprint-Cup wechseln, könnte Childress mit einer Neubesetzung der Startnummer 29 wieder auf vier Vollzeitteams (neben Paul Menard und Jeff Burton) aufrüsten. Newman wird nachgesagt, seinen aktuellen Sponsor Quicken Loans mitnehmen zu können, was allerdings nicht für die Finanzierung einer kompletten Sprint-Cup-Saison reichen würde. "Ich möchte für ein Team fahren, wo sich die Leute darüber freuen, dass ich da bin", äußerte der "Rocket-Man" am Rande des Kentucky-Wochenendes vielsagend.


Fotos: NASCAR in Kentucky


Ein deutlicher Hinweis darauf, dass sich Newman in seinem Stewart/Haas-Team gerade als das berühmt-berüchtigte fünfte Rad am Wagen fühlt. Denn auch Tony Stewart hätte natürlich die Möglichkeit, neben ihm selbst, Danica Patrick und dem potenziellen Neuzugang Kevin Harvick (mit Sponsor Budweiser?) einen vierten Stewart/Haas-Chevy für Newman einzusetzen, wenn es finanziell darstellbar ist. "Zum jetzigen Zeitpunkt höre ich mir alles an und das beste verfügbare Cockpit ist ganz sicher die 29", so Newman weiter. "Allerdings weiß ich nicht, wie man dort das Thema Familienstammbaum behandeln wird."

Kevin Harvick Richard Childress

Kevin Harvick und Richard Childress: Die Wege werden sich trennen ... Zoom

Etwas anders liegt der Fall Kurt Busch, der nach seinen ausgezeichneten Leistungen bei Furniture Row Racing (FRR) dort sofort einen neuen Vertrag für 2014 unterzeichnen könnte. Wenn er denn wollte. Denn auch der NASCAR-Champion des Jahres 2004 will ein Auto haben, mit dem er eine bessere Chance auf den NASCAR-Chase bekommen würde. "Vielleicht sollten Newman und ich uns zusammensetzen, denn wir geben beide alles, versuchen in den Chase zu kommen und suchen beide neue Cockpits", scherzte Kurt Busch am vergangenen Wochenende nach dem Sonoma-Rennen.

FRR ist ein kleines Einwagen-Team, das mit Motor- und Chassislieferant Childress eine technische Partnerschaft eingegangen ist. Daher bezeichnen viele NASCAR-Experten die schwarze Startnummer 78 auch als den vierten Childress-Chevy im Feld. Mögliche Szenarios für die anstehende Silly-Season der NASCAR gibt es also einige und die Domino-Steine werden vermutlich erst dann erst fallen, wenn sich Richard Childress zu seinen konkreten Plänen für 2014 geäußert hat. Solange werden sich Newman und Kurt Busch in der Warteschleife befinden.