• 14.11.2011 05:11

  • von Pete Fink

Die epische Schlacht hat begonnen...

Carl Edwards gegen Tony Stewart heißt das Titelduell der NASCAR-Saison 2011, was vermutlich in einem faszinierenden Showdown von Homestead enden wird

(Motorsport-Total.com) - Nun beginnen die Superlative. Muhammad Ali gegen Joe Frazier, die Los Angeles Lakers gegen die Boston Celtics. Oder eher im NASCAR-Jargon: Richard Petty gegen David Pearson oder Dale Earnhardt Sr. gegen Jeff Gordon. NASCAR-USA sparte unmittelbar nach dem Kobalt Tools 500 auf dem Phoenix International Raceway nicht mit Vergleichen längst vergangener epischer Sport-Schlachten.

Titel-Bild zur News: Tony Stewart, Carl Edwards

Der Showdown beginnt: Carl Edwards, Tony Stewart und ein Stuhl in der Mitte...

Am kommenden Wochenende steht einer dieser Zweikämpfe der Neuzeit an: Carl Edwards gegen Tony Stewart. Beide in absoluter Top-Form, beide absolut gleichwertig, beides große Publikumslieblinge und beide eigentlich verdiente NASCAR-Champions 2011. Der Superbowl der NASCAR eben. Doch wie heißt es so schön in einer Binsenweisheit: Es kann nur einen geben.


Fotos: NASCAR in Phoenix


Der Showdown begann sofort. Auf dem Podium der Pressekonferenz trennte die beiden Kontrahenten nur ein leerer Stuhl. "Wenn du willst, dann räumen wir den Stuhl ab", witzelte Stewart, als Edwards immer näher rückte. "Nein, danke", lautete die Edwardssche Antwort. "Alles ist gut." In diesem Kontext ging es auch weiter, als es um das anstehende Finale von Homestead ging.

Beide auf Augenhöhe

Dort gewann Edwards zwei der letzten drei Rennen und natürlich wurde er gefragt, ob er sich denn einen besseren Ort als das 1,5 Meilenoval in Südflorida vorstellen könne: "Ja, klar. Es gibt ein paar Dirt-Tracks, auf denen ich aufgewachsen bin. Das wäre fein." Quasi eine direkte Steilvorlage für Stewart. Dessen Konter lautete: "Ich besitze einen Dirt-Track in Ohio, den wir nutzen könnten. Ich habe einen in Kentucky und einen in Illinois. Mehr habe ich nicht."

Carl Edwards, Matt Kenseth, Tony Stewart

Phoenix-Beginn: Tony Stewart vor Matt Kenseth und Carl Edwards Zoom

Ansonsten herrschte große Einigkeit zwischen den Kontrahenten. "Es ist fantastisch", erklärte Edwards. "Wir sind scheinbar beide in der Lage, gerade jetzt unser Optimum zu bringen. Unsere Teams geben uns was wir brauchen und jeder performt auf dem höchsten Level. Es ist schön, dass diese Schlacht das Beste in uns herauskitzeln kann."

Stewart sieht es ganz ähnlich. "Ich kämpfe gegen Carl um die Führung im Rennen und um jeden einzelnen Punkt. Das bedeutet am Ende eines langen Jahres sehr wohl etwas. Das macht den Triumph noch wichtiger, egal wer am Ende die Nase vorne hat. Wir müssen beide kämpfen und ich glaube, wenn wir dies hier gewinnen, dann haben wir uns das erarbeitet. Es ist uns keinesfalls zugeflogen und das ist es ja, was man sich als Fahrer wünscht."

Einer muss verlieren

Zweimal (2002 und 2005) befand sich Stewart in der Vergangenheit in einem Titel-Showdown und beide Male konnte er am Ende die Oberhand behalten. "Ich mag Homestead. Ich weiß, dass ich meine beiden Erfolge dort geholt habe, als die Strecke noch flacher war. Seit es das Banking gibt, habe ich dort nicht mehr gewinnen können. Ich weiß nicht, ob das ein Handicap ist, aber das ist auch egal. Ich will am Ende vier Punkte mehr auf meiner Habenseite haben."

Homestead ist ein 1,5 Meilenoval "und auf diesen Strecken waren wir zuletzt richtig gut. Erinnert euch an Chicagoland, Kentucky, Charlotte oder vor einer Woche Texas. Wir haben beide das Momentum auf unserer Seite." Auch in diesem Punkt herrscht Einigkeit: "Wenn er uns schlagen kann, dann wird er uns schlagen, während wir unsere Top-Leistung bringen", weiß Edwards. "Das finde ich klasse."

Aber: "Am Ende muss einer von uns gewinnen und einer verlieren. Ich weiß nur, dass dieser Chase der Beste ist, den ich jemals gefahren bin. Sicher haben wir nicht so viele Siege geholt, aber unsere Leistung war noch nie so gut." Was auch für Stewart gilt. Übrigens: Ein Duell auf einem Stewartschen Dirt-Track lehnte Edwards ab. Er wird schon wissen warum...