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Der neue Kyle Busch: "Geduldig und aggressiv"
Bristol-Dominator Kyle Busch holte seinen ersten Saisonsieg auch deswegen, weil er zeitweise mit sehr viel Geduld agierte - wird der Heißsporn erwachsen?
(Motorsport-Total.com) - Kein Zweifel: Kyle Busch geht in dieser Saison etwas konservativer zu Werke als noch in früheren Jahren, die ihm den Spitznamen "Bösewicht" einbrachten. So geschehen auch am Sonntagabend im Jeff Byrd 500 auf dem Bristol Motor Speedway, als der 25-Jährige im Rennverlauf einige Male ungewöhnlich geduldig agierte.

© NASCAR
Gewohntes Bild: Kyle Busch und der Jubel in der Victory Lane von Bristol
"Wir haben es ein paar Mal mit Geduld versucht und ein paar Mal mit Aggressivität", bestätigte der Gibbs-Pilot etwa sein abwartendes Verhalten, als sich Marcos Ambrose (Petty-Ford) gegen Rennmitte einmal mit Händen und Füßen gegen eine Überrundung wehrte. So sehr, dass dabei sogar Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) durchschlüpfen konnte und Kyle Busch zeitweise die Führung abluchste.
"Ich habe Jimmie ziehen lassen, um zu sehen, ob er etwas ausrichten können würde. Aber auch er hatte Probleme. Und ich habe meinen Jungs gefunkt, dass wir noch viel Zeit haben werden, um wieder an die Spitze zu kommen." Ungewöhnlich sanfte Töne für den Heißsporn, der in den Augen vieler ein echter Titelanwärter sein wird, sobald er sein Temperament in den Griff bekommt.
Auch in der Serie der finalen Restarts agierte Kyle Busch umsichtig. "Carl (Edwards; Anm. d. Red.) war in den ersten Runden immer ganz dicht bei mir. Sobald meine Reifen wieder auf Temperatur waren, konnte ich aber davon ziehen. Einmal habe ich in dieser Phase in Turn 3 und 4 etwas zu viel Gas gegeben. Das war seine Chance, aber er hat es eben nicht ganz geschafft. Dann habe ich mich zusammen gerissen, mich wieder auf mich selbst konzentriert und bin davon gezogen."
Ein neuer Kyle Busch also? Er selbst sieht die Sache so: "Wenn du deinen Lauf das ganze Jahr über halten willst, dann musst du klug agieren. Wenn es im Sommer heiß ist und du irgendwo auf Platz 15 herumfährst, dann kann dich der Frust schon einmal einholen. Aber genau dann ist es wichtig, dass du umsichtig bleibst. Dann muss so etwas kommen und weniger dann, wenn du in den Top 5 liegst."
Jimmie Johnson beobachtet eine ähnliche Entwicklung: "Kyle ist ja nun ein Teambesitzer (in der Truck-Serie; Anm. d. Red.). Er muss sich um Sponsoren kümmern und kann in den Interviews nicht mehr reden, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Wir haben so eine Veränderung auch schon bei Tony Stewart gesehen. Außerhalb des Autos hat sich Kyle jetzt definitiv besser im Griff."

