Der finale Zirkus: Johnson vs. Edwards
Es ist kein echter Showdown, aber langweilig wird das Homestead-Finale trotzdem nicht werden - sagen jedenfalls Jimmie Johnson und Carl Edwards
(Motorsport-Total.com) - Nach 35 von 36 Punkterennen und einer Saison, die Mitte Februar in Daytona begann, sind noch zwei von insgesamt 71 teilnehmenden Piloten übrig geblieben, die eine rechnerische Chance haben, den NASCAR-Titel des Jahres 2008 zu holen.

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Einer wird den NASCAR-Titel gewinnen: Jimmie Johnson und Carl Edwards
Der Champion wird entweder Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) oder Carl Edwards (Roush-Ford) heißen, doch die Ausgangslage könnte unterschiedlicher nicht sein: Wenn Johnson am Sonntagabend - Rennstart ist gegen 21:45 Uhr deutscher Zeit - mindestens auf Platz 36 ins Ziel kommt, kann Edwards machen was er will, Johnson ist dann der alte und neue Titelträger.#w1#
So ist das Ford 400 auf dem Homestead-Miami Speedway, der übrigens direkt zwischen Miami und den Florida-Keys liegt, also kein echter Showdown, denn realistisch gesehen hat Edwards nur noch dann eine Chance, wenn Johnson einen technischen Defekt erleiden würde oder in eine frühe Massenkarambolage verwickelt wäre.
Feindgefühle wollen da nicht aufkommen - im Gegenteil: "Manchmal würde ich mir wünschen, ihn ein wenig mehr hassen zu können. Das könnte unter Umständen etwas mehr Spaß machen", witzelte Edwards am Donnerstag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz der beiden Titelkandidaten.
Johnson mit wenig Druck

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Jimmie Johnson und der Siegerpokal sind sich schon recht nahe gekommen Zoom
"Leider ist Jimmie ein toller Kerl. Egal was passieren wird, wir werden uns gegenseitig respektieren, abseits der Strecke Freunde bleiben, aber dennoch beinhart kämpfen. Ich kann nur hoffen, dass Jimmie plötzlich vergisst wie man Auto fährt."
Johnson gab diese Komplimente zurück: "Es ist schön, wenn man Menschen und Teams hat, die sich gegenseitig respektieren", meinte der Kalifornier und gab sich sogar philosophisch: "Manchmal habe ich das Gefühl, dass wir in eine Reality-Show gebeamt worden sind, in der man von uns erwartet, dass wir die Dinge mit den Fäusten ausfechten werden."
Die Suche nach dem "sauberen Wettbewerb" also. "Ich weiß nicht, warum es bei uns wie im Zirkus zugehen soll, um es eine gute Show werden zu lassen." Seine berechtigte Frage: "Reichen ein guter sportlicher Wettbewerb und gegenseitiger Respekt nicht aus?"
Eines ist ebenfalls sicher: Johnson kann die Angelegenheit aufgrund seiner 141 Punkte Vorsprung locker angehen lassen und das weiß er auch: "Ich habe zumindest jetzt viel weniger Druck. Aber mehr werden wir erst dann wissen, wenn das Training beginnt."

