Daytona-Trainings vorbei: Keine klaren Favoriten!
Selten präsentierte sich ein Daytona-Feld so ausgeglichen wie in diesem Jahr: Jeff Burton und Kevin Harvick führen eine starke Childress-Mannschaft an
(Motorsport-Total.com) - Alle Trainingssitzungen und auch die Qualifikationsrennen zum 52. Daytona 500 sind nunmehr abgeschlossen - und die NASCAR-Garage ist im Prinzip genauso schlau wie vor 14 Tagen. Der Grund ist ein einfacher: In den vergangenen zwei Wochen konnte sich kein klarer Favorit für das "Great American Race" am Sonntagabend heraus kristallisieren. Auch nicht im Abschlusstraining am Samstag.

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Jeff Burton und Kevin Harvick: Die Geheimfavoriten für das Daytona 500?
Vielleicht gibt es neben den üblichen Verdächtigen aus den Reihen der Sprint-Cup-Topstars aber zumindest einen Geheimtipp, denn vor allem Jeff Burton und Shootout-Sieger Kevin Harvick zeigten am Samstag erneut, dass ihre Richard-Childress-Chevrolets ein höllisches Tempo gehen können. Folgerichtig holte Burton in 46.108 Sekunden auch die Bestzeit, Harvick (46.239) folgte auf Platz zwei.#w1#
"Unsere Resultate spiegelten nicht wieder, wie schnell unser Auto ist", erklärte Burton vielsagend, nachdem er noch am Donnerstag in den Duels einen Reifenschaden erlitt. Harvick wiederum gewann das Budweiser Shootout in den Jahren 2008 und 2009. Dazu kommt das unvergessliche Daytona-Finale 2007, als er in der letzten Runde auf der Außenbahn von Rang sieben aus unwiderstehlich siegte.
Erweist sich das 2009 sieglose RCR also als Hecht im Karpfenteich? Oder ist es die Waltrip-Mannschaft mit Marcos Ambrose (3.; 46.302) und David Reutimann (4.; 46.315), obwohl sich der Australier Ambrose noch im Abschlusstraining mit dem Fahrverhalten seines JTG/Waltrip-Toyotas unzufrieden zeigte?
Kyle Busch lauert, was macht Montoya?

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Juan Pablo Montoya war auch auf alten Reifen noch schnell unterwegs Zoom
Bester Ford war am Samstag Vorjahressieger Matt Kenseth (46.328) auf Rang fünf, der ebenfalls in der Session noch die vorderen Federn wechseln ließ. Vielleicht in Antizipation der Wetterverhältnisse am Sonntag, denn dann soll es in Daytona um zehn Grad wärmer werden als heute, als sehr kühle fünf Grad Celsius herrschten.
Viele setzen ihr Geld auch auf Kyle Busch, dessen Gibbs-Toyota in 46.428 Sekunden auf Platz sechs fuhr. Sehr auffällig an der Startnummer 18 war zudem, dass der 24-Jährige in der Lage war, auch mit alten Reifen am Ende der Session noch Zeiten in diesem Bereich in den kalten Asphalt zu brennen.
Gleiches gilt übrigens für seinen Gibbs-Teamkollegen Denny Hamlin (10.; 46.536) und den roten Earnhardt/Ganassi-Chevrolet von Juan Pablo Montoya. Der Kolumbianer erwies sich am Samstag äußerst geizig: Er stellte sein Auto nach nur zwei Runs mit 14 Runden und einer Zeit von 46.491 Sekunden auf Platz neun vorzeitig ab.
Johnson macht früh Schluss

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Jimmie Johnson fuhr im Abschlusstraining schon nach 30 Minuten an die Box Zoom
Dies galt genauso für NASCAR-Champion Jimmie Johnson (26.; 46.864), der schon nach einer halben Trainingsstunde erklärte, sein Backup-Auto sei gut genug. Auch der dritte RCR-Chevrolet von Clint Bowyer (19.; 46.756) machte nur einen Teilzeitausflug auf die Strecke: Bowyer drehte in knapp 90 Trainingsminuten lediglich elf Runden.
Anders lag der Fall im restlichen Hendrick-Team: Polesetter Mark Martin (13.; 46.585) spulte ebenso viele Runden wie Dale Earnhardt Jr. (21.; 46.764) ab. Auch Jeff Gordon (28.: 46.917) arbeitete lange am Setup seines Backup-Chevys, mit dem der vierfache NASCAR-Champion am Sonntag ins Rennen gehen wird. Und dann lauert natürlich noch Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet; 22.; 46.785) auf seinen ersten Sieg im Daytona 500.
Unter dem Strich warfen die Trainingstage von Daytona also mehr Fragen auf, als sie beantworten konnten. Fakt ist: Am Sonntagabend gibt es wärmere Temperaturen und die Regenwahrscheinlichkeit geht gegen Null. Selten war die Anzahl der potenziellen Siegkandidaten so groß wie morgen ab etwa 19:15 Uhr MEZ, wenn die 43 Piloten auf ihre 500 Meilen lange Reise geschickt werden.

