Johnson und Kahne gewinnen die Daytona-Duels
Während Jimmie Johnson und Kasey Kahne die Daytona-Duels gewannen, gelang Michael McDowell, Max Papis, Mike Bliss und Michael Waltrip die Qualifikation
(Motorsport-Total.com) - NASCAR-Champion Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) und Ford-Neuzugang Kasey Kahne (Petty) gewannen in Daytona die beiden Gatorade-Duels. Zweimal gab es dabei ein waschechtes Foto-Finish, denn Shootout-Sieger Kevin Harvick (Childress-Chevrolet) und Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet) lagen jeweils nur um Haaresbreite hinter Johnson, beziehungsweise Kahne.

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Die beiden Gatorade-Duels von Daytona: Es ging wieder richtig eng zu
Zudem haben die beiden Gatorade-Duels auch den Zweck, die endgültige Startaufstellung zum Daytona 500 zu bilden, bei dem noch vier verbleibende Plätze auszufahren waren. Diese gingen an Michael McDowell (Prism-Toyota), Max Papis (Germain-Toyota), Mike Bliss (TBR-Chevrolet) und Michael Waltrip (MWR-Toyota).#w1#
Winzige 0.005 Sekunden lagen in Duel 1 am Ende zwischen Johnson und Harvick, was für die beiden Kontrahenten die Startplätze drei und fünf bedeutete. Auch in Duel 2 gaben lediglich 0.014 Sekunden den Ausschlag zwischen Kahne (Startplatz vier) und Stewart (6). Ausgezeichneter Dritter in diesem Lauf wurde übrigens Juan Pablo Montoya, was dem Earnhardt/Ganassi-Piloten am Sonntagabend immerhin Startplatz acht einbrachte.
Doch nicht nur die finalen Windschattenschlachten am Ende der jeweils 60 Duel-Runden auf dem 2,5 Meilen langen Daytona International Speedway begeisterten die Zuschauer, sondern vor allem auch das Geschehen im Kampf um die letzen vier Startplätze. Erfreulich aus europäischer Sicht ist dabei die Qualifikation von "Mad Max" Papis, dem in Duel 1 dazu ein 15. Platz reichte.
Überschäumende Freude bei Papis

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Max Papis vertritt am Sonntagabend in Daytona die europäischen Farben Zoom
Hinter dem Prism-Toyota von McDowell hielt der Italiener den starken Shelmerdine-Toyota von NASCAR-Veteran Todd Bodine in Schach und fuhr seinen Germain-Toyota mit der Startnummer 13 in sein erstes Daytona 500. Für Papis und sein kleines Germain-Team bedeutet diese Qualifikation - neben dem sportlichen Prestige - ein extrem hohes Preisgeld, denn am Rennsonntag bekommt der 43. und Letzte sicherlich immer noch über 200.000 US-Dollar.
Dazu kommt: Die Papis-Mannschaft besitzt derzeit für die anstehende Sprint-Cup-Saison nur ein Sponsoring über 20 der 36 Punkterennen. Insofern ist diese Qualifikation eine geradezu überlebenswichtige Geldspritze. Dementsprechend überschäumend war die Freude beim 40-jährigen Schwiegersohn von Formel-1-Legende Emerson Fittipaldi.
Doch Daytona wäre nicht Daytona, wenn die Donnerstags-Duels nicht auch ein Drama ganz besonderer Art und Weise geschrieben hätten. Dieses betraf in der Ausgabe 2010 NASCAR-Urgestein Michael Waltrip. Der 46-jährige Teambesitzer und Superspeedway-Spezialist hat seine aktive Laufbahn eigentlich bereits beendet, und will in dieser Saison nur noch die vier Rennen in Daytona und Talladega bestreiten.
Last-Minute-Waltrip

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Duel 2: Kasey Kahne gewinnt hauchdünn vor Tony Stewart, Montoya wird Dritter Zoom
Als Waltrip in Duel 1 nach einem Kontakt mit Regan Smith (Furniture-Row-Chevrolet) an der inneren Streckenbegrenzung landete, schien sein Daytona-Traum ausgeträumt. Aufgrund seiner schnellen Zeit aus der Qualifikation blieb dem zweifachen Daytona-Sieger nur noch die vage Hoffnung, dass in Duel 2 entweder Scott Speed oder Bobby Labonte sich aus eigener Kraft ins "Great American Race" fahren würden. Denn in diesem Fall würde Waltrip im komplexen Qualifikationsprozedere aufgrund seiner Samstagszeit nachrücken.
Und prompt geschah es. In Duel 2 überholte Scott Speed zwei Runden vor dem Ende Casey Mears (KeyedUp-Chevrolet) und landete damit direkt hinter Mike Bliss (TBR-Toyota) auf Rang 13. Das reichte. Speed fuhr sich damit als Zweiter des zweiten Duels ins Daytona 500, was den Vorrang vor seiner Leistung aus der Qualifikation hatte. Schon am Samstag qualifizierte sich Speed sicher - und am Donnerstag hieß der Nachrücker Waltrip.
"Michael ist mein Freund", erklärte Speed. "Ich freue mich, dass ich ihn ins Rennen bugsiert habe. Ich glaube, er verdient es." Dagegen wurden Waltrips Nerven als tatenloser Beobachter von Duel 2 arg strapaziert: "Ruhig zu bleiben und einfach zuzusehen, was das Schwierigste, was ich jemals gemacht habe."
So ließen sich zwar Jimmie Johnson und Kasey Kahne - zu Recht - als die beiden Duel-Sieger feiern. Die eigentlichen Helden im Hintergrund des Daytona-Donnerstags hießen jedoch McDowell, Papis, Bliss und Waltrip. Denn diese vier Herren schafften quasi im allerletzten Atemzug den Sprung ins 43-köpfige Feld zum 52. Daytona 500, das am Sonntagabend um kurz nach 19:00 Uhr MEZ gestartet werden wird.

