• 06.05.2014 12:18

  • von Pete Fink

Danica Patrick unter Wert geschlagen

Für eine starke Danica Patrick endete das Talladega-Rennen unbefriedigend: Überhitzungsprobleme verhindern mehr als nur Rang 22

(Motorsport-Total.com) - Danica Patrick stellte am Sonntagabend wieder einmal einen NASCAR-Rekord auf: Als erste Frau gelang es der 32-Jährigen, auf dem Superspeedway von Talladega ein paar Führungsrunden zu drehen. Unter dem Jubel der rund 100.000 Zuschauer waren es in der Anfangsphase des Aarons 499 deren sechs Lead-Laps. Danach kam es zu einer recht unglücklichen, weil zu diesem Zeitpunkt völlig überflüssigen Aktion mit Brad Keselowski (Penske-Ford), was diesen in einen Dreher zwang.

Titel-Bild zur News: Danica Patrick

Danica Patrick weiß nach Platz 22: In Talladega war mehr drin ... Zoom

Es war ein klassischer Rennunfall, bei dem beide Beteiligten einen Teil der Schuldfrage auf sich nahmen. "Ich fuhr auf den unteren Linie und ahnte, dass ich dort zurückfallen würde", analysierte die Stewart/Haas-Pilotin. "Brad kam außen daher und ich habe in meinen Spiegel geschaut, ob ich schon vor Jeff Gordon lag, denn ich wollte mich hinter Brad einsortieren. Ich habe also leicht nach oben gelenkt, denn ich dachte, dass die 2 genug Schwung haben würde, um an mir vorbeizuziehen."

Das war aber nicht der Fall, denn es kam zum Kontakt mit Keselowski: "Klar war es ein ziemlich aggressives Manöver von mir, um die Führungsposition zu erobern", sagte der Penske-Pilot. "Danach ging alles schief. Ich weiß nicht, ob ich jemanden geschnitten habe oder getroffen habe, aber es war genug, dass ich in einen Dreher geschickt wurde und das Auto beschädigt war. Es gab also einen Kontakt, aber ich weiß nicht genau, warum das so war."

Aufklärung kam von Crewchief Paul Wolfe. Der funkte unmittelbar nach dem Unfall ins Cockpit: "Die untere Spur war ganz einfach noch nicht frei, um dieses Manöver zu fahren." Mit anderen Worten: Ein Spotter-Fehler. Dabei möchte es auch Patrick belassen: "Wenn das mein Fehler war, dann entschuldige ich mich, denn eines habe ich garantiert nicht vor: Ich möchte mir keine Feinde schaffen. Vor allem nicht auf den Superspeedways."


NASCAR in Talladega

Später im Rennen löste der mehrfach überrundete Keselowski noch einen Big-One aus. Die mit Überhitzungsproblemen kämpfende Patrick (22.) fuhr defensiv im hinteren Teil des Feldes: "Das Auto wurde zu heiß und daher konnte ich nur noch auf der unteren Linie fahren, wo es wenigstens die Chance auf Frischluft gab." Ähnlich wie Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet; 26.), der im Finale noch einen Tankstopp erledigen musste und danach im Verkehr feststeckte, hatte sie beim Ende unter Gelber Flagge daher das Nachsehen.

Trotzdem zieht sie ein positives Fazit: "Wir konnten mehrere Runden führen und nicht nur eine, auf der du quasi in Front geschoben wurdest. Das zeigt, dass wir unsere Autos verbessern konnten und das macht mich optimistisch für das Sommerrennen in Daytona." Anfang Juli gibt es wohl die nächste Chance auf ein Überraschungsergebnis in einer ansonsten sehr unauffälligen Saison 2014: "Das Auto war superschnell und wir haben uns keinen Kratzer eingefangen. Ich freue mich auf Daytona."