• 31.01.2008 09:48

  • von Stefan Hausmann

Countdown to Daytona: Bobby Labonte und die Pettys

Am 17. Februar 2008 beginnt die neue NASCAR-Saison - 'Motorsport-Total.com' stellt die wichtigsten Fahrer und Teams für 2008 vor

(Motorsport-Total.com) - In genau 17 Tagen startet die NASCAR, die populärste Motorsportserie Nordamerikas, in ihre neue Saison - und gleich zum Auftakt gibt es in den USA allen Grund zu Feiern. Denn die NASCAR-Saison 2008 beginnt mit einem wahren Paukenschlag, dem "Great American Race", den Daytona 500 am 17. Februar 2008.

Titel-Bild zur News: Bobby Labonte

Bobby Labonte fährt auch 2008 den Petty-Dodge mit der Nummer 43

Doch nicht nur das: Es ist eine Jubiläumsausgabe, denn das Daytona 500 anno 2008 findet an diesem Tag zum insgesamt 50. Mal statt - Grund genug, damit 'Motorsport-Total.com' bis zum 17. Februar 2008 an jedem Tag ein anderes Team der Saison 2008 vorstellen kann. Heute Bobby Labonte und Petty Enterprises, das Team des erfolgreichsten StockCar-Piloten aller Zeiten.#w1#

NASCAR ist Familiensport. Dies gilt nicht nur für die Zuschauer, die ihre Rennwochenenden gerne auch einmal als vergnügliche Familienzusammenführungen feiern. Es gilt vor allem für die rennfahrenden Familiendynastien, die Bodines, die Jarretts, die Earnhardts, die Waltrips - aber eben besonders für die Pettys. Lee Petty, der 2000 im Alter von 86 Jahren verstorbene Vater von Richard, war der allererste Gewinner des Daytona 500, damals mit der Nummer 42. Er gewann den Cup 1954, 1958 und 1959, und er gründete auch Petty Enterprises.

Sein Sohn Richard Petty aber setzte dem Werk seines Vaters im wahren Sinne des Wortes die Krone auf - nachdem er 1967 15 von 18 Cupläufe zwischen Juli und Oktober gewonnen hatte, davon auch einmal zehn Läufe hintereinander, kam nur noch ein Nickname für Richard in Frage: "The King".

Richard gewann sieben Meisterschaften und 200 Läufe - ein Rekord, der bei dem heutigen Austragungsmodus des Cups kaum mehr gebrochen werden kann. Einige Fahrer werden aufgrund ihrer sportlichen Erfolge somit unverwechselbar mit ihrer Startnummer in Verbindung gebracht - das gilt für Richard Petty und die Startnummer 43, bis zu Pettys Rücktritt 1992. Ebenso signifikant für den King waren sein Cowboyhut und seine Sonnenbrille mit dem Aufkleber seines langjährigen Hauptsponsors STP.

Kyle Petty und die Charity-Aktionen

In 1.664 Rennen kam die Startnummer 43 auf insgesamt 198 Rennsiege für Lee und Richard Petty, sowie jeweils ein Sieg für Bobby Hamilton und John Andretti. Das Auto fuhr dabei bisher 436.242 Runden oder 475.521 Meilen.

Kyle Petty

Kyle Petty legt großen Wert auf diverse Wohltätigkeitsarbeiten Zoom

Kyle Petty, der heutige Präsident von Petty Enterprises fährt 2008 seine 29. Cup-Saison, Petty erreichte in dieser Zeit acht Rennsiege. Sein erster Sieg kam im Februar 1986 in Richmond - auf einem Ford der Wood Brothers, keinen seiner acht Cup-Siege errang er mit einem Auto von Petty Enterprises. Kyles Sohn Adam sollte der nächste erfolgreiche Petty in der Familie werden, er kam aber im Jahr 2000 bei einem Unfall in Turn 3 des New Hampshire International Speedways ums Leben.

Nach Richard Pettys Rücktritt 1992 wechselten sich viele Fahrer in der "43" ab, keiner erreichte auch nur annähernd die Erfolge und die Popularität ihres legendären Teambesitzers. Zwar besuchte das Auto mit Bobby Hamilton und John Andretti die Victory Lane, aber diese Erfolge blieben äußerst selten.

Seit 2001 trugen die "King's horses" zudem wieder die Markenzeichen der erfolgreichsten aller Petty-Zeiten: Den Dodge-Steinbock. Gleichzeitig änderte sich aber auch der Anspruch von Petty Enterprises. Nach dem Tod von Sohn Adam kümmerte sich Kyle Petty immer mehr um gemeinnützige Zwecke, in die heutzutage ein Grossteil der erwirtschafteten Finanzen fließt.

Petty betreibt das "Victory Junction Gang Camp" in Randleman, North Carolina das sich um schwer und unheilbar kranke Kinder kümmert. Seine alljährliche Motorradtour quer durch die USA, der "Charity Ride", hilft Geld für das Camp zu sammeln. Kyle und seine Ehefrau Pattie Petty haben zur Finanzierung ihre Popularität genutzt. Sportlich allerdings verlor Petty Enterprises über die Jahre an Wettbewerbsfähigkeit - bis 2006 ein ehemaliger Champion zum Team stieß: Bobby Labonte.

Schafft Bobby Labonte den Turnaround?

Am 8. Mai 1964 erblickte Bobby Labonte die Sonne von Texas in Corpus Christi. Sein ebenfalls rennfahrender Bruder Terry gewann den Cup zweimal, 1984 und 1996. Ende der 80er Jahre kam Bobby Labonte in die Carolinas, um Modifieds zu fahren. Nach dem Gewinn des Busch-Titels 1991 startete er im Cup mit Bill Davis Racing.

Bobby Labonte

Boby Labonte will die Pettys wieder auf Vordermann trimmen Zoom

1995 verpflichtete Joe Gibbs den Texaner dann als Ersatz für den abgewanderten Dale Jarrett, und Labonte verbesserte seine Performance kontinuierlich: Im Mai 1995 gewann er seinen ersten Cup-Lauf in Charlotte, 2000 holte er mit Joe Gibbs Racing den damaligen Winston-Cup.

Danach wurde es um den ruhigen, sympathischen Texaner stiller, denn mit Tony Stewart bekam er einen umso medienwirksameren Teamkollegen. In den 16 Jahren seiner Präsenz im Cup verdiente Bobby Labonte übrigens knapp 60 Millionen US Dollar, Richard Petty gewann in 34 Jahren gerade einmal 7,5 Millionen US Dollar, ein Zeichen für den gewaltigen Aufwärtstrend, den der Sport genommen hat. Sein Wechsel zu Petty Enterprises 2006 sollte dem Petty-Team den erhofften Erfolgsschub bringen.

Dies geschah jedoch erst 2007, als er den Sprung zurück in die Top 20 der Gesamtwertung schaffte - für Petty Enterprises das erste Mal seit 1999. Alle Überlegungen Petty Enterprises mit der neu geschaffenen Gillett-Evernham-Organisation zu fusionieren, wurden im Dezember ad acta gelegt. "Wir haben so viele Dinge geschaffen, die unmittelbar mit dem Namen Petty verbunden sind, die Nummer 43, die Driving Experience, das Victory Junction Camp - wir können den Namen Petty nicht einfach aufgeben", sagte Richard Petty.

Startnummer: 43
Team: Petty Enterprises; Mooresville, North Carolina
Internetadresse: www.pettyracing.com
Fahrer 2008: Bobby Labonte
Fahrzeug: Dodge Charger
Crew-Chief 2008: Jeff Meendering

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