Bodine ist von Phoenix überrascht
Brett Bodine ist wichtiger NASCAR-Funktionär und blickt auf die kommenden Tests, wobei die Streckenwahl seiner Meinung nach etwas überraschend ist
(Motorsport-Total.com) - Brett Bodine fährt im NASCAR-Nextel/Sprint-Cup das wohl wichtigste Auto - das Pace-Car. Darüber hinaus ist er noch am Forschung- und Entwicklungsprogramm der NASCAR beteiligt, wo er als Direktor der Abteilung für Cost Research an Kostensparmaßnahmen und dem Car of Tomorrow (CoT) arbeitet. Zuvor war er in der NASCAR mit seinem Team unterwegs. Doch auch seine Familie hat im Stock-Car-Sport ihre Finger im Spiel.

© NASCAR
Der Phoenix International Raceway passt laut Brett Bodine nicht ins Schema
Bodine ist der jüngere Bruder des Daytona-500-Gewinners von 1986, Geoff und gleichzeitig der ältere Bruder von Todd, der 2006 die Craftman-Truck-Series gewann. Als NASCAR-Fahrer konnte der CoT-Chefentwickler einige wenige Siege in Winston- und Busch-Cup anhäufen und war 1986 "Busch Series Most Popular Driver". Soweit zu seiner Person.#w1#
Im Rahmen seiner Aufgaben als NASCAR-Funktionär sprach der Mann aus Chemung, New York über die bevorstehenden Tests in Daytona, Las Vegas, California, Phoenix, Pocono und am Lowe's Motor Speedway: "Es ist lange her, dass die Teams in Daytona gefahren sind und jetzt kommen die Teams mit neuen Wagen und müssen sich mit diesen erst mal einarbeiten", spricht der 48-Jährige die Umstellung auf das CoT an.
Daytona: unbekanntes Terrain für das CoT
"Es ist klar, dass mit diesem Auto in Talladega das letzte mal Rennen gefahren wurden aber Daytona ist eine andere Strecke als Talladega. Handling ist dort das A und O", erklärt Bodine. "Man muss in Daytona erfolgreich sein. Man braucht einen Rennwagen der sich gut verhält und der Renningenieur muss sehr hart arbeiten um ein gutes Setup zu finden. Die Kombination aus all dem sorgt dafür, dass dieses Auto sich gut um den Kurs fahren lässt."
"Mit Sicherheit haben die Fahrer gelernt, wie sich der Wagen verhält, sie haben gelernt, wie man damit überholt. Wir haben in Talladega ein spannendes Finish gesehen, wo Jeff Gordon einen knappen Sieg errang. Die Parameter des neuen Autos auf einem Superspeedway wie Talladega oder Daytona haben sich für die Piloten verändert", schildert der 48-Jährige die Unterschiede.
Dazu sollte man noch wissen, dass es unter anderem Bodine war, der die ersten Tests des CoT durchführte, und zwar in Daytona, Bristol, Martinsville, Lowe's Motor Speedway, Talladega und Michigan.
"Der Lernprozess war für die Fahrer sehr groß, weniger für die Teams, weil Talladega mit seiner neuen Oberfläche dafür sorgt, dass das Handling nicht zur ersten Priorität verkommt, aber in Daytona werden die Teams sehr beschäftigt sein, um in Sachen Setup die Kombination zu finden. Dieser Test wird für die Teams extrem anstrengend sein", so Bodine über den anstehenden Daytona-Test.
Phoenix passt nicht so recht ins Test-Schema
Doch nicht nur Daytona zählt, auch die übrigen Tests in Las Vegas, Phoenix oder Pocono werden laut Bodine sehr wichtig sein: "Las Vegas bietet viel Grip. Die Teams werden in Las Vegas viel lernen, um auf ähnlich gearteten Pisten zurechtzukommen. California ist als Zwei-Meilen-Strecke sehr ähnlich zu Michigan, quasi die Schwesterstrecke. Es wird für die Fahrer und Teams sehr wichtig sein, dort viele Runden zu sammeln und ein Gefühl für das Auto zu bekommen."
Doch eine Strecke hätte dort Bodine im Testkalender nicht erwartet: "Phoenix überrascht mich etwas, weil wir dort zwei Rennen hatten. Daher verstehe ich nicht, warum sich die Teams entschlossen haben, dorthin zurückzukehren. Pocono mag auch für manchen eine Überraschung sein, aber Pocono ist traditionell keine Strecke, wo die Teams testen wollen, nachdem es eine Veranstaltung mitten im Sommer ist."
Der Test in Phoenix soll am 3. und 4. März über die Bühne gehen
"Ich verstehe gerade noch, dass Pocono ausgewählt wurden, nachdem wir hier in Vergangenheit viel getestet haben, aber Phoenix überrascht mich wirklich. Loew's Motor Speedway ist in der Nähe der Heimat viele Teams, sie können hier kostengünstig testen", erklärt der Direktor der Abteilung für Cost Research.

