Bobby Labonte: "Ich schlafe nachts schlecht"
Ex-Champion Bobby Labonte hat trotz seiner 44 Jahre noch keine Lust auf den Ruhestand - er will im Februar in Daytona mit von der NASCAR-Partie sein
(Motorsport-Total.com) - Der Name Labonte ist einer der ganz großen NASCAR-Clans. Terry Labonte gewann 1984 und 1996 zwei NASCAR-Titel, sein jüngerer Bruder Bobby war in der Saison 2000 an der Reihe. Bill Davis Racing, Joe Gibbs Racing und zuletzt Petty Enterprises - 16 komplette Jahre lang fuhr der 44-Jährige ohne eine einzige Unterbrechung

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Bobby Labonte ist auf das Petty-Team nicht besonders gut zu sprechen
Doch nun steht Bobby Labonte für die Sprint-Cup-Saison 2009 ohne Vertrag da. "Ich sitze hier und heute nicht, um euch zu erzählen, dass alles in Ordnung wäre, wenn ich kein Cockpit bekäme", beschrieb Labonte auf einer Pressekonferenz seine aktuelle Gefühlslage. "Das ist es nicht. Ich schlafe nachts sogar schlecht, weil ich eben kein Cockpit habe."#w1#
Nach drei mageren Petty-Jahren zog er eine sehr nüchterne Bilanz. "Andere Teams wurden immer stärker, wir nicht. Dann kamen Boston Ventures als Investoren an Bord. Wir hatten viele Hoffungen, aber es hat nicht funktioniert." Zu allem Überfluss schlug anschließend die US-Finanzkrise zu.
"Im März und April dachte ich noch, dass diese Jungs all die notwendigen Verbindungen haben würden, dass wir unseren Sponsor halten könnten oder vielleicht etwas neues käme." Nichts davon trat ein: General Mills wechselte zu Richard Childress Racing und Bobby Labonte, der gerüchteweise ebenfalls ein RCR-Angebot hatte, blieb bei Petty. Childress holte anstelle dessen Casey Mears.
Alle sollen wissen: Labonte ist noch zu haben

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Der Petty-Dodge mit der Nummer 43 war drei Jahre lang Labontes Heimat Zoom
So blieb reine Ernüchterung: "Sie haben es sicher gut gemeint, aber ganz offensichtlich hatten sie auch keine 20 Jahre Erfahrung." Labonte jedenfalls erwachte zu spät. "September wäre eine wesentlich bessere Zeit gewesen, um den Hut zu nehmen", weiß er rückblickend. "Aber ich sah Licht am Ende des Tunnels - nur war das dunkel."
Dabei ist sein Ziel klar: Das noch vakante Earnhardt-Ganassi-Cockpit mit der Startnummer 41. Labonte gab sich vorsichtig: "Ich habe keinen unterschriebenen Vertrag. Ein Telefonanruf könnte in den nächsten fünf Minuten kommen - oder auch nicht. Ich muss nur sicherstellen, dass die Leute wissen, dass dieses noch nicht geschehen ist."
Earnhardt hin, Ganassi her - seine Ansage ist jedenfalls an Klarheit nicht zu überbieten: "Ich will Rennen fahren. Ich will sicherstellen, dass ich in der besten Position bin, um weiter zu machen. Und ich weiß, dass ich eine ganze Menge zu bieten habe."

