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Biffle und die "zehn besten Rennen meines Lebens"
Greg Biffle sorgte in Loudon mit seinem Sieg für einen Paukenschlag - wird aus dem Außenseiter nun der Geheimtipp für den Sprint-Cup-Titel 2008?
(Motorsport-Total.com) - Greg Biffle ist in den Reihen von Jack Roush so etwas wie die graue Maus. Der 38-Jährige stand lange im Schatten des übermächtigen Matt Kenseth, und als der in der Saison 2008 in einige ungewohnte Probleme schlitterte, übernahm prompt Carl Edwards die Rolle des Roush-Aushängeschildes.

© Ford
Mit Greg Biffle gewann ein Außenseiter das erste Chase-Rennen von Loudon
Dabei hat auch Biffle bereits einen Vizetitel aus der Saison 2005 zu Busche stehen, als er nach sechs Saisonsiegen nur Tony Stewart den Vortritt lassen musste. Aber am Sonntagabend brachte sich der Mann aus Vancouver in New Hampshire eindrucksvoll wieder in Erinnerung - die Roush-Armada hat möglicherweise 2008 nicht nur einen Titelkandidaten.#w1#
"Mein Auto war von Beginn an schnell und zu Rennbeginn nahezu perfekt", lobte Biffle die Arbeit seiner Mannschaft, denn auch im weiteren Rennverlauf blieb sein Ford Fusion in Sachen Balance nahezu unverändert. Biffle war dies klar und er setzte auf eine Einschläferungstaktik. "Ich habe nur zu Rennmitte einmal richtig Gas gegeben, als ich Dale Jr. einholen wollte."
Erst ein Loudon-Sieger auch Meister

© NASCAR
Greg Biffle feierte in Loudon in ungewohnt schwarzer Lackierung Zoom
Auch im letzten Rennviertel sei er "nur hinter Jimmie Johnson her gefahren", so Biffle. "Ich habe abgewartet, denn mein Auto wurde immer besser und das ist im Normalfall nicht üblich. Ich wusste, dass ich noch etwas auf Lager hatte. Ich habe meine Bremsen geschont und Benzin gespart. Ich habe trotzdem auf Jimmie aufgeholt und nur noch auf eine Gelbphase gehofft, denn das hätte mir eine Gelegenheit zum Angriff geboten."
Und genau so kam es dann auch: "Zu diesem Zeitpunkt war ich fast zwei Zehntelsekunden schneller als Jimmie und ich hätte ihn auch ohne eine Gelbphase angegriffen, denn er bekam ziemliches Untersteuern. Offenbar wurde sein Auto schwächer."
Nun hat Biffle das Vorjahreskunststück von Clint Bowyer wiederholen können, und als Außenseiter gleich das erste der zehn Chase-Rennen für sich entschieden. Der Haken: Seit Einführung der Playoffs in der Saison 2004 wurde erst ein Pilot Meister, der in Loudon gewann und das war eben 2004 Kurt Busch - damals übrigens noch in Diensten von Jack Roush.
Biffle ist durchaus optimistisch: "Wir werden definitiv eine Bedrohung darstellen, denn es kommen noch einige richtig gute Strecken. Ich kann sie euch alle nennen, denn in Dover, Homestead, Texas und Kansas haben wir überall schon gewonnen."
Oft dicht vor dem Sieg

© Ford
Auch Jack Roush (li.) bekam eine Champagnerdusche von Greg Biffle Zoom
Dahingegen sei Loudon "eine der Strecken gewesen, wovor ich ein wenig nervös war. Die anderen beiden sind Martinsville und Talladega. Aber nun sind wir hier besser als erwartet durchgekommen. Einige Leute geben uns Außenseiterchancen und ich fühle mich definitiv in dieser Rolle."
Es war der erste Saisonsieg Biffles, doch dabei war zuvor auch eine ganze Menge Pech im Sprint-Cup-Spiel anno 2008. Zum Beispiel das Darlington-Rennen im Mai, in dem der Roush-Ford mit der Startnummer 16 klar dominierte, bevor ihn ein Motorschaden lediglich auf Platz 43 ins Ziel kommen ließ.
"Fontana, Pocono, Michigan - wir waren so oft so dicht dran, das hat mich schon frustriert, aber es hat meine Einstellung nicht geändert", versicherte Biffle. "Ich muss jetzt die zehn besten Rennen meines Lebens fahren, dann kann ich den Titel gewinnen. Das habe ich mir heute Morgen gedacht, als ich in das Auto gestiegen bin."

