Atlanta: Sieg für Kahne, Montoya Dritter
Kasey Kahne gewann das Sprint-Cup-Rennen in Atlanta vor Kevin Harvick und Juan Pablo Montoya - Kyle Busch muss um den Chase zittern
(Motorsport-Total.com) - Ex-Formel-1-Star Juan Pablo Montoya konnte gestern Abend in Atlanta beim Pep Boys Auto 500 - zum ersten Mal wurde auf dem Speedway unter Flutlicht gefahren - eine Vorentscheidung in Sachen Chase herbeiführen: Der Earnhardt/Ganassi-Pilot sicherte sich wertvolle Zähler für den dritten Platz plus Bonuspunkte für Führungsrunden und liegt im Sprint-Cup schon an achter Stelle.

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Kasey Kahne sicherte sich in Atlanta einen hochverdienten Sprint-Cup-Sieg
Montoya ist damit zwar noch lange nicht durch, hat aber hervorragende Chancen, nächste Woche in Richmond erstmals in die Finalphase der höchsten NASCAR-Liga einzuziehen. Auf dem Weg dorthin lieferte er gestern eine saubere Vorstellung ab: Vom 22. Startplatz kommend arbeitete er sich schnell in die Top 10, ehe er in Runde 275 von 325 erstmals in Führung ging. Zu jenem Zeitpunkt schien sogar ein Sieg möglich.#w1#
Führungsluft für Montoya
Aber 30 Runden später ging der speziell auf Longruns extrem konkurrenzfähige Nationwide-Sieger Kevin Harvick an Montoya vorbei, später dann auch noch Kasey Kahne. Die Entscheidung brachte schließlich die von Clint Bowyer ausgelöste finale Gelbphase, durch die Harvicks Vorsprung von mehreren Sekunden zunichte gemacht wurde. Kahne, der die Restarts stets gut erwischt hatte, ließ sich diese Gelegenheit nicht nehmen und übernahm zehn Runden vor Schluss das Kommando.
"Ich wusste, dass Harvick und Montoya schwierig zu knacken sein würden, aber ich habe es gepackt", freute sich Kahne über seinen zweiten Saisonsieg und den elften in seiner Karriere. "Beim Restart habe ich schon um meine Chance gewusst. Das Team hat auch einen klasse Job gemacht und super Boxenstopps hingelegt. Ich wusste, dass ich 15 Runden lang ein hohes Tempo halten kann - schneller als jeder andere. Das war genug, um es bis ins Ziel zu schaffen."
Montoya sprach von einem "großartigen" Ergebnis, schließlich kann er nun mit 88 Punkten Vorsprung auf Brian Vickers, den 13. der Gesamtwertung, nach Richmond fahren. Dementsprechend zufrieden war der Kolumbianer: "Ich habe schon vergangene Woche in Bristol an den Sieg geglaubt, aber wir hatten einen Platten, der viele Punkte gekostet hat. Ich habe bei jedem Restart gebetet, dass mir niemand reinrutscht! Aber in Summe hatten Kasey, Kevin und ich einfach die schnellsten Autos."
Kämpferische Leistung von Kenseth

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Zaungast bei Rick Hendrick: Superstar Tom Cruise schaute sich das Rennen an Zoom
Hinter den besten Drei belegten David Reutimann, Mark Martin und Denny Hamlin die weiteren Positionen. Jeff Gordon wurde nach gutem Beginn Achter, Gesamtleader Tony Stewart Elfter und Matt Kenseth Zwölfter. Letzterer lieferte nach einem Mauerkuss, der ihn anfangs bis auf Rang 30 zurückgeworfen hatte, eine tolle Leistung ab und fand dank exzellenter Arbeit seiner Crew wieder Anschluss an das Vorderfeld.
Pech hatte Superstar Jimmie Johnson: Nach einem Dreher in Turn zwei in der 200. Runde verlor der Amerikaner völlig den Rhythmus. Schlussendlich wurde er nur als 36. gewertet. Dabei hatte er in der Anfangsphase offensichtlich ein schnelles Fahrzeug, mit dem er sich phasenweise sogar um mehrere Wagenlängen vom Feld lösen konnte. Am Ende des 500-Meilen-Rennens konnte er sich dafür freilich nichts mehr kaufen.
Richtig eng wird es inzwischen für Kyle Busch, was den Chase angeht. Der Gibbs-Toyota-Pilot, der in dieser Saison schon vier Rennen gewonnen hat, fiel als 13. in Atlanta vom 13. auf den 14. Platz in der Meisterschaft zurück. Auf Vickers fehlen ihm 37 Punkte. Bisher sind vier Chase-Slots fix vergeben - in Atlanta kam Hamlin neu dazu. Um die restlichen acht Positionen werden sich in Richmond zwölf Fahrer streiten...

