• 21.06.2010 07:25

  • von Pete Fink

Ambrose kritisiert NASCAR - Johnson hat Mitleid

Sogar Jimmie Johnson hatte Mitleid mit Mega-Pechvogel Marcos Ambrose - eine Diskussion mit der NASCAR-Rennleitung war nicht erfolgreich

(Motorsport-Total.com) - Der traurigste Mann von Sonoma war ganz sicher Marcos Ambrose. Den ersten Sprint-Cup-Sieg vor Augen blieb der 33-jährige Australier in der letzten Gelbphase acht Runden vor Schluss beim Spritsparen in der Bergaufpassage nach Start und Ziel stehen, weil er sein abgeschaltetes Triebwerk nicht im ersten Versuch wieder anwerfen konnte. Sechs Piloten zogen vorbei, die Führung und der Sieg waren verloren.

Titel-Bild zur News: Marcos Ambrose, Jimmie Johnson

Riesenpech: Marcos Ambrose lag kurz vor Schluss noch vor Jimmie Johnson

Eine ganz bittere Pille für Ambrose. Die Regel ist klar: Der Speed des Pace-Cars muss beibehalten werden, was der JTG/Waltrip-Pilot durch sein Stehenbleiben auf der Strecke missachtete. Deswegen durfte er seine einstige Spitzenposition auch nicht mehr einnehmen, als sein Camry nach wenigen Sekunden wieder lief.#w1#


Fotos: NASCAR in Sonoma


Natürlich stand Ambrose-Crewchief Frank Kerr nach dem Rennen vor dem Truck der Rennleitung und diskutierte mit Renndirektor John Darby. "Man hat mir eine entsprechende Auskunft gegeben und damit ist es okay", erklärte Kerr. "Dann habe ich gefragt, ob es auch okay ist, wenn man um die Strecke herum geschoben wird. Wo ist der Unterschied?"

Kerr spielte dabei auf die strittige Kansas-Situation in der Saison 2007 an, als Sieger Greg Biffle scheinbar ohne Sprit unter Gelb von seinen Verfolgern Jimmie Johnson und Clint Bowyer überholt wurde. "Vielleicht hängt es davon ab, wie du heißt", unkte Kerr. Dem widersprach Darby: "Biffle hat damals die Pace gehalten, die anderen sind schneller gefahren."

Ambrose hadert mit der NASCAR-Entscheidung

Marcos Ambrose

Marcos Ambrose stand nach dem Sonoma-Rennen buchstäblich im Regen Zoom

Mega-Pechvogel Ambrose ist verständlicherweise ganz anderer Ansicht: "NASCAR hätte diese Entscheidung nicht treffen müssen. Aber das ist nur meine Meinung, weil ich dadurch das Rennen verloren habe. Eigentlich gibt es da nicht viel zu sagen, außer dass mir meine Jungs furchtbar leid tun."

Sogar Sieger Johnson fühlte mit dem so bitter geschlagenen Ambrose mit: "Normalerweise schaltest du deinen Motor ab, wenn es bergab geht. Dieses Bergaufstück wäre der letzte Ort, an dem ich meinen Motor abschalten würde. Ich hätte es irgendwie auch in Ordnung gefunden, wenn sie ihn wieder vor mich gesetzt hätten."

"Natürlich hätte ich dann über Funk gewettert, denn er ist auf der Strecke zum Stillstand gekommen und hat den Speed des Pace-Cars eben nicht mitgehen können. Aber trotzdem tut er mir sehr leid. Und auch seine Teambesitzer, denn immerhin war es ja Tod Geschickter, der mir 1998 in der Nationwide-Serie meine erste Chance gegeben hat. Dieser Sieg war ganz einfach ein Geschenk."