• 13.02.2010 22:48

  • von Pete Fink

Stewart siegt, Patrick crasht, Earnhardt mit Überschlag

Während Danica Patrick crashte und Dale Earnhardt Jr. sich überschlug, fuhr ein unwiderstehlicher Tony Stewart zum Nationwide-Sieg von Daytona

(Motorsport-Total.com) - Was für ein Nationwide-Saisonauftakt! Zwei Massenkarambolagen, ein spektakulärer Überschlag und am Ende ein klassischer Daytona-Zielsprint, der wieder einmal in Tony Stewart einen hochverdienten Sieger fand: Das Drive4COPD 300 auf dem Daytona International Speedway war ein perfekter Vorgeschmack für das Daytona 500 am Sonntagabend.

Titel-Bild zur News: Danica Patrick

Der Big One in Runde 68 bedeutete das Aus für Danica Patrick (mitte; 7)

Triumphator Stewart setzte sich nach dem letzten Restart 20 Runden vor dem Ende an die Spitze des Feldes und verteidigte seine Position mit dem Messer zwischen den Zähnen. Lange Zeit roch es nach einer kleinen Sensation, denn es war der bislang noch sieglose Nationwide-Youngster Justin Allgaier, dessen schwarzer Penske-Dodge dem Harvick-Chevrolet Stewarts dicht im Nacken saß.#w1#


Fotos: Daytona 500


Doch in der letzten Kurve griffen Carl Edwards (Roush-Ford) außen, und Kevin Harvick (Harvick-Chevrolet) innen an - Allgaier (4.) verhungerte in der Mitte. Der "Daytona-Shuffle" schlug wieder einmal zu: Edwards holte sich Platz zwei vor Harvick, während Stewart durch dieses parallele Überholmanöver vorne ungefährdet zum Sieg fuhr.

In einem sehr turbulenten Nationwide-Rennen sorgten zwei "Big Ones" für gehöriges Aufsehen, in denen die beiden absoluten US-Superstars jeweils eine Hauptrolle spielten. Danica Patricks NASCAR-Debüt dauerte nur 68 der insgesamt 120 Runden, bevor die 27-Jährige unschuldig in einen zehn Autos umfassenden Massencrash auf der Start-/Zielgerade verwickelt wurde. Es war ein Nationwide-Auftritt, der aus ihrer persönlichen Sicht weit weniger spektakulär ausfiel, als noch eine Woche zuvor im ARCA-Rennen von Daytona.

Nationwide-Lehrstunde für Patrick

Tony Stewart

Tony Stewart wurde viele Runden lang von Justin Allgaier verfolgt Zoom

Zunächst hielt Patrick das Tempo des großen Pulks und überstand eine erste frühe Karambolage durch ein cleveres Ausweichmanöver. Bei einem Restart erhielt ihr giftgrüner JR-Chevrolet dann einen Schubs von hinten, der die Balance des Autos kräftig störte. Patrick wurde binnen weniger Runden von Platz 18 auf 33 durchgereicht.

Es war eine echte Übungsfahrt. Der NASCAR-Neuling machte mit dem "Lucky Dog" genauso Bekanntschaft, wie mit dem schwierigen Losfahren vom Boxenstall, als sie ihr Auto einmal unter Gelb abwürgte. Danach kam der US-Superstar, der am Nationwide-Samstag in Daytona für gut gefüllte Tribünen sorgte, langsam auf Touren. In den wenigen Runden vor dem "Big One" arbeitete sie sich von Rang 27 auf 21 nach vorne.

Der Auslöser war der quer stehende Ford Fusion von Josh Wise, der insgesamt zehn Piloten aus dem Rennen nahm. "Ich konnte nichts machen", erklärte Patrick. "Beim ersten Crash habe ich das Lenkrad geradeaus gehalten, da hat es funktioniert. Dieses Mal nicht." Sie touchierte einen Konkurrenten, was ihr den Kotflügel und die Aufhängung rechts vorne zerschlug. Platz 35 war die Quittung.

Earnhardt mit schwerem Überschlag

Dale Earnhardt Jun.

Schrecksekunde: Dale Earnhardt Jun. kopfüber auf der Gegengerade Zoom

Doch JR Motorsports hatte in Dale Earnhardt Jr. noch ein zweites Eisen im Feuer - bis zur Runde 91. Auf der Gegengerade kamen sich Edwards und Brad Keselowski ins Gehege, die wiederum den unmittelbar davor fahrenden Earnhardt quer stellten. Der JR-Chevy mit der Startnummer 88 krachte frontal in die Mauer und überschlug sich spektakulär. Earnhardt konnte dem Wrack unverletzt entsteigen, das unter anderem auch Kyle Busch (Gibbs-Toyota) und Harvick in Mitleidenschaft zog.

Beide fanden mit stark ondulierten Fahrzeugen erstaunlicherweise wieder Anschluss an die Spitzengruppe. Während Harvick immerhin noch bis auf Platz drei nach vorne fuhr, sorgte der eigentlich fulminante Busch-Toyota in Turn 3 der letzten Runde noch einmal für einen allerletzten Dreher. Der amtierende Nationwide-Champion landete am Ende nur auf Platz 18.

Von all diesen Turbulenzen unbeteiligt, hielt sich Stewart auf dem wohl sichersten Platz von Daytona auf: An der Spitze. "Das Auto war einfach nur klasse", freute sich "Smoke". "Aber Kevin baut immer gute Fahrzeuge, insofern war ich nicht sehr überrascht." Nur: Trotz seiner zahlreichen Daytona-Siege fehlt dem zweifachen NASCAR-Champion eines - der Triumph beim Daytona 500. Die nächste Chance dazu hat Stewart schon am Sonntagabend.

Das Nationwide-Resultat aus Daytona:

01. Tony Stewart (Chevrolet) - 120 Runden
02. Carl Edwards (Ford) - 120
03. Kevin Harvick (Chevrolet) - 120
04. Justin Allgaier (Dodge) - 120
05. Brian Vickers (Toyota) - 120
06. Paul Menard (Ford) - 120
07. Joey Logano (Toyota) - 120
08. James Buescher (Chevrolet) - 120
09. Kasey Kahne (Toyota) - 120
10. Steve Wallace (Toyota) - 120
11. Brian Keselowski (Dodge) - 120
12. Michael Annett (Toyota) - 120
13. Tony Raines (Chevrolet) - 120
14. Brad Keselowski (Dodge) - 120
15. Scott Riggs (Ford) - 120
16. Kenny Wallace (Chevrolet) - 120
17. Eric McClure (Ford) - 120
18. Kyle Busch (Toyota) - 120
19. Brian Scott (Toyota) - 120
20. Bobby Gerhart (Chevrolet) - 120
21. Danny Efland (Chevrolet) - 120
22. Morgan Shepherd (Toyota) - 118
23. John Wes Townley (Chevrolet) - 118
24. Michael McDowell (Dodge) - 113
25. Robert Richardson Jr. (Chevrolet) - 106
26. Greg Biffle (Ford) - 97
27. Jeff Green (Chevrolet) - 92
28. Mike Wallace (Chevrolet) - 92
29. Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet) - 91
30. Brendan Gaughan (Toyota) - 91
31. Joe Nemechek (Chevrolet) - 91
32. Scott Lagasse Jr. (Ford) - 90
33. Jason Leffler (Toyota) - 76
34. Colin Braun (Ford) - 71
35. Danica Patrick (Chevrolet) - 69
36. Ricky Stenhouse Jr. (Ford) - 68
37. Stanton Barrett (Chevrolet) - 67
38. Johnny Sauter (Chevrolet) - 67
39. Josh Wise (Ford) - 65
40. Mike Bliss (Chevrolet) - 7
41. Trevor Bayne (Toyota) - 6
42. Brad Teague (Chevrolet)- 2
43. Chrissy Wallace (Chevrolet) - 0