• 22.02.2014 00:40

  • von Pete Fink

Daytona-Live: Erst "Big-One", dann Kyle Busch

Live-Update: Kyle Busch siegt im Truck-Rennen von Daytona mit 17 Tausendstelsekunden vor Timothy Peters - "Big-One" mit 13 Wracks

(Motorsport-Total.com) - Die Live-News der Daytona-Nacht: Wie von den US-Meteorologen angekündigt, machte sich am Freitag ein Regentief über dem Daytona International Speedway breit. Die Niederschläge behinderten zunächst den Sprint-Cup, wo zumindest eine von zwei geplanten Trainingseinheiten in verkürzter Form abgehalten werden konnte. Der Rest fiel dem Wetter zum Opfer. Auch die Qualifikation für das Truck-Rennen musste abgesagt werden, die Startaufstellung wird nun über die Resultate des ersten Freien Trainings gebildet.

Titel-Bild zur News: Kyle Busch, Timothy Peters

Kyle Busch (51) schlägt Timothy Peters (17) um wenige Zentimeter Zoom

In der Nationwide-Serie konnte die Qualifikation zumindest begonnen werden. Es sollte die Premiere für das nagelneue, dreistufige Gruppenformat werden, aber nach Q1 prasselte erneut ein Schauer über das Areal - Abbruch. So wurde die Startaufstellung in der zweiten NASCAR-Liga über die Resultate von Q1 zusammengesetzt: Vorne steht ein Turner-Trio bestehend aus dem 18-jährigen Rookie Dylan Kwasniewski, sowie den beiden Sprint-Cup-Gaststartern Kyle Larson und Danica Patrick.

Die Stimmen waren gemischt: "Wenn wir mit diesem Format auf die Short-Tracks wie Bristol oder Martinsville gehen, dann kann das zu einem Desaster werden", urteilte etwa Patrick über das turbulente Gruppenzeitfahren, bei dem in Q1 alle 48 gemeldeten Nationwide-Teams für 25 Minuten auf der Strecke waren. "Hier in Daytona gibt es eine Menge Platz und viele Fahrspuren. Das ist anderswo nicht der Fall." Hinter dem Turner-Trio klassierte sich mit Kyle Busch, Elliott Sadler und Matt Kenseth ein starkes Gibbs-Trio.

Regenwetter verzögert den Truck-Start

Die Strecke trocknet. Weil wir bis zum Truck-Start noch Zeit haben, ein kleines Bonmot am Rande: Mit Austin Dillon (Cup), Dylan Kwasniewski (Nationwide) und France-Enkel Ben Kennedy bei den Trucks stehen in diesem Jahr drei Rookies auf der jeweiligen Daytona-Pole. Wobei natürlich Kennedys Bestzeit - wie gesagt - aus dem ersten Freien Training stammt. Das Nationwide-Rennen ist für Samstagabend (19:30 Uhr MEZ) geplant, die Trucks sollen ab 1:30 Uhr MEZ ins Rennen gehen.


Daytona 500

So ist es zumindest geplant, aber eine Verzögerung ist nicht auszuschließen: Die Regenfront ist in der Zwischenzeit zwar größtenteils über Daytona hinweg gezogen, der Speedway ist aber noch nicht völlig abgetrocknet. Ein kurzer Schauer warf den Zeitplan noch einmal über den Haufen, aber leider gibt es Hinweise auf weitere Niederschläge. Der große Trost: Unsere Leute vor Ort berichten übereinstimmend, dass der Freitag der schlechteste Tag des Wochenendes sein soll.


Fotos: Daytona 500, Rennen


Wir warten, daher ein paar Randinfos. Im aktuellen Truck-Kalender ist das Daytona-Event quasi das Vorprogramm der Saison 2014. Nach Daytona folgt eine fünfwöchige Pause, bevor es Ende März in Martinsville weitergeht. Insgesamt gibt es 22 Saisonevents, darunter Mitte Juli auch der Eldora Speedway, auf dem 2013 das Comeback auf Dirt stattfand. Sieger damals war Austin Dillon, der später den Nationwide-Titel gewann und nun auf der Sprint-Cup-Pole von Daytona steht. Ach ja: Zum ersten Mal seit Jahren ist kein Mitglied der Childress-Familie am Truck-Start von Daytona. Auch Austins kleiner Bruder Ty hat es mittlerweile in die Nationwide-Serie geschafft.

Truck-Rennen verspätet gestartet

Die Wartezeit erlaubt uns einen kleinen Blick auf die 36-köpfige Teiinehmerliste der Trucks: Kyle Busch und Parker Kligerman sind die einzigen aktiven Daytona-500-Starter im Feld. Ryan Truex und Joe Nemechek verpassten in den Duels am Donnerstag den Sprung ins Sprint-Cup-Hauptfeld. Titelverteidiger Matt Crafton, Ron Hornaday, Timothy Peters, Johnny Sauter und Travis Kvapil vertreten die Truck-Veteranen, denen es nie gelungen ist, permanent im Sprint-Cup Fuß zu fassen. Kvapil soll immerhin ab Phoenix im FAS-Ford sitzen. Sauter gewann im Vorjahr das Truck-Rennen von Daytona.

Truck Start Daytona 2014

Die Trucks: Verspäteter Start in die NASCAR-Punktesaison 2014 Zoom

Ryan Blaney und Jeb Burton sind zwei der jungen Second-Generation-Driver, Darrell Wallace und Joey Coulter sind ebenfalls vielversprechende Youngster, haben aber im Gegensatz zu Blaney und Burton keine direkten NASCAR-Vorfahren vorzuweisen. John King, der Überraschungssieger von Daytona 2012, hat einen Einmal-Deal bekommen, Jennifer Jo Cobb vertritt die weibliche Komponente im Feld. Mit Michael Disdier steht ein Franzose im Feld, der bereits ein paar ARCA-Rennen gefahren ist. Der Mexikaner German Quiroga ist der zweite Pilot, der nicht aus den USA stammt.

So, der offizielle Part beginnt: Wenn jetzt alles gutgeht, kann das NextEra Energy Resources 250 mit etwa 60 Minuten Verspätung starten. Und tatsächlich: 2:44 Uhr MEZ - die Trucks eröffnen in Daytona die NASCAR-Punktesaison 2014! Ein ruhiger Auftakt: Polesitter Kennedy und sein Turner/Scott-Teamkollege Hornaday fahren vorne. Auf P3 Ryan Blaney im Ford F150 von Brad Keselowski, Kyle Busch ist Fünfter und lauert geduldig auf seine Chance - er hat noch nie ein Truck-Rennen von Daytona gewinnen können. Die Spitze fährt unten, eine obere Linie mit Crafton kommt nicht recht nach vorne. In Runde 20 wird es eine Competition-Caution geben.

Ruhiger Saisonauftakt

Keine größeren Positionswechel an der Box. Nach einem Renndrittel (33/100) führt Kennedy vor Hornaday, Kyle Busch und Sauter. Blaney ist auf P7 zurückgefallen, während Crafton nach wie vor die obere Linie anführt, aber keinen Boden gewinnt. Es ist ein Geduldsspiel, denn keine der beiden Linien kann sich einen entscheidenden Vorteil erarbeiten. Im Fußball würde man sagen: Die beiden Mannschaften neutralisieren sich gegenseitig. Crafton hat wohl zuwenig Sprit in den Tank bekommen und dürfte der Erste sein, der kurz nach Runde 50 Benzin fassen müsste, wenn es Grün bleibt. Kennedy führt vor Hornaday, Kyle Busch, Sauter, Kligerman, Truex und Blaney.

Kyle Busch

In Daytona hat Kyle Busch noch kein Truck-Rennen gewonnen - bis Freitag Zoom

Das spielt in Craftons Karten: Jennifer Jo Cobb rollt langsam die Gegengerade hinunter - Gelb Nummer zwei in Runde 51. Rookie-Fehler beim Leader: Kennedy will nach seinem Stopp im dritten Gang losfahren und fällt viele Positionen (11.) zurück. Ärger für beide Keselowski-Fords: Blaney dreht beim Losfahren einen Konkurrenten um und Neuling Tyler Reddick rollt ohne Vortrieb langsam durch die Boxengasse. Crafton (26.) überschiesst seine Box und der neue Leader heißt - Kyle Busch.

Hornaday ordnet sich beim Restart sofort hinter Kyle Busch ein, was Peters nun den neuen Anführer der Außenbahn sein lässt. Und der macht ordentlch Betrieb: Side-by-Side-Racing zwischen Kyle Busch und Peters. Auch klar: Alle müssen noch einmal an die Box, der Sprit reicht nicht bis zur Zielflagge. Schlaues Manöver von Peters: Er zieht kurzzeitig an Kyle Busch vorbei und wechselt sofort auf die untere Spur. Peters nun vor Kyle Busch, Hornaday, Sauter und Truex. Ohne Peters funktioniert die obere Spur plötzlich nicht mehr.

Massencrash in Runde 74 - Kyle Busch gewinnt

Big-One in Runde 74: Ross Chastain fährt Parker Kligerman leicht auf, der wiederum Mason Mingus frontal in die Mauer schiebt. Ein übler Einschlag bei jenseits der 300 km/h! Der Crash geschieht im vorderen Mittelfeld und nimmt eine ganze Menge Trucks mit - insgesamt waren es 13 Stück. Die Spitze geht unterdessen an der Box, wo Kyle Busch einen Fuel-Only-Stop unternimmt und der neue Leader ist. Peters lässt seinen Toyota Tundra randvoll tanken und verliert ein paar Positionen.

Mason MIngus Trucks 2014

Big-One in Runde 74: Mason Mingus (35) erwischt es am Schlimmsten Zoom

Mittwoch, Donnerstag und nun Freitag - Daytona hat bisher an jedem Tag eine heftige Massenkarambolage erlebt. Die Safer-Walls und die Truck-Chassis sind extrem sicher: Der ehemalige High-School-Wrestler Mingus blieb völlig unverletzt. Gleich nach dem Restart verliert Kvapil seinen Motor, was Gelbphase Nummer vier auslöst. Die Reihung: Kyle Busch, Truex, Sauter, Blaney, Nemechek, Hornaday, Crafton und Peters. Truex und Hornaday verhungern beim Restart außen, Kyle Busch führt den Pulk vor Sauter, Blaney, Nemechek und Crafton an. Das Finale von Daytona beginnt.

Wow! Peters wiederholt seinen Move von der Mitte des Rennens: Erst setzt er sich an die Spitze der Außenlinie, kämpft sich nach vorne und übernimmt danach innen die Führung vor Kyle Busch. Während außen nun das Duo Truex/Hornaday verzweifelt um den Anschluss kämpft, setzen Peters und Kyle Busch innen immer wieder kleinere Blocks. Ausgangs von Kurve 4 der letzten Runde greift Kyle Busch schließlich Leader Peters außen an und bezwingt diesen im Zielsprint um 17 Tausendstelsekunden! Sein erster Truck-Sieg in Daytona.

Die Top 10 aus Daytona:

01. Kyle Busch
02. Timothy Peters
03. Johnny Sauter
04. Ryan Truex
05. Ron Hornaday
06. Ryan Blaney
07. Jeb Burton
08. Joe Nemechek
09. Jimmy Weller
10. German Quiroga

Die Top 10 der Gesamtwertung nach Daytona (1/22):

01. Timothy Peters - 43 Punkte
02. Johnny Sauter - 41
03. Ron Hornaday - 39
04. Ryan Blaney - 38
05. Jeb Burton - 37
06. Jimmy Weller - 35
07. German Quiroga - 34
08. Ryan Sieg - 33
09. Tyler Reddick - 31
10. Matt Crafton - 31