80. Bol d'Or in Le Castellet: Suzuki gewinnt überlegen

Das Suzuki-Endurance-Team dominiert die 80. Ausgabe des Bol d'Or in Le Castellet - SRC-Kawasaki und Trick-Star-Kawasaki auf dem Podest

(Motorsport-Total.com) - Die neue Saison der Motorrad-Langstrecken-WM begann am vergangenen Wochenende mit dem prestigeträchtigen Bol d'Or. Das 24-Stunden-Rennen in Le Castellet (Frankreich) bildete den Auftakt der sechs Veranstaltungen umfassenden Saison 2016/17. Die weiteren Rennen finden im nächsten Jahr im Frühling statt. Die 8 Stunden von Suzuka sind am 30. Juli das Finale. Die Pole-Position (zum Qualifyingergebnis) für das Bol d'Or eroberte GMT94 Yamaha mit dem Fahrertrio David Checa, Niccolo Canepa und Lucas Mahias. Das Rennen zeigte aber eine andere Geschichte.

Titel-Bild zur News: SERT

Die EWC-Weltmeister von SERT drückten dem Bol d'Or ihren Stempel auf Zoom

Das Weltmeisterteam Suzuki-Endurance-Racing dominierte die Hatz zweimal rund um die Uhr und zeigte ein perfektes Rennen (zum Rennergebnis). Das Trio Vincent Philippe, Anthony Delhalle und Etienne Masson leistete sich keine Fehler und hatte im Ziel neun Runden Vorsprung auf das SRC-Kawasaki-Trio Gregoire Leblanc, Randy de Puniet und Fabien Foret. Das japanische Trick-Star-Team (Erwan Nigon, Osamu Deguchi, Hitoyasu Izutsu) bestritt mit einer Kawasaki zum ersten Mal das Bol d'Or und schaffte es auf Platz drei.

SERT dominierte das Rennen souverän und sicherte sich 40 Punkte für den Sieg. Dazu kommen 20 Bonuspunkte, weil das Trio nach acht und 16 Stunden in Führung lag. Insgesamt führte SERT 683 der 687 Rennrunden an. "Ein verrücktes und unglaubliches Rennen", jubelt Delhalle im Ziel. "Wir wussten nach den Trainings, dass die GSX-R ein gutes Paket ist. Wir wussten aber nicht, ob Kawasaki und Yamaha im Rennen schneller fahren würden. Wir hätten nie gedacht, dass wir mit neun Runden Vorsprung gewinnen würden."

Beim 80. Bol d'Or stand mit de Puniet ein ehemaliger MotoGP-Pilot auf dem Podest. SRC-Kawasaki verlor bei Einbruch der Nacht Zeit durch ein gebrochenes Rad. Anschließend konnte das Trio wieder ins Spitzenfeld vordringen. De Puniet zeigte, dass er sich als guter Endurance-Fahrer etabliert hat. So wie bei den 24 Stunden von Le Mans (F.C.C. TSR Honda) stand diesmal mit Trick-Star-Racing ein japanisches Team auf dem Podium.

GMT94 Yamaha

GMT94 Yamaha eroberte die Pole-Position, spielte im Rennen aber keine Rolle Zoom

Der Kampf um den letzten Podestplatz war eng, denn zwischen Trick-Star-Racing, Maco-Racing und F.C.C. TSR-Honda war jeweils nur eine Runde Abstand. Shinichi Ito, vierfacher Sieger der 8 Stunden von Suzuka, kehrte mit F.C.C. nach Le Castellet zurück. Das Honda-Endurance-Team sah die Zielflagge nicht. Um 11:30 Uhr kam Sebastien Gimbert an die Box und die Reparatur dauerte eine halbe Stunde. Allerdings konnte ein Problem mit dem Getriebe nicht gelöst werden. Nach 21 Stunden war das Rennen beendet.

GMT94 Yamaha beendete das Rennen nach zwei Stürzen mit 28 Runden Rückstand auf Platz neun. Das offizielle Yamaha YART-Team schied schon früh aus. Broc Parkes, der die schnellste Rennrunde fuhr, Josh Hayes und Sheridan Morais fuhren auf dem zweiten Platz, als ein Motorschaden der österreichischen Mannschaft ein Ende setzte. Im ersten Stint waren sie schon ohne Benzin liegengeblieben. Auch das BMW-Team Penz13.com schied früh mit Motorschaden aus. Das Bolliger-Switzerland-Team mit dem Österreicher Horst Saiger wurde auf Platz 20 gewertet.

Honda EWC

Das Honda Endurance-Team schied nach 21 Stunden mit Getriebedefekt aus Zoom

Ein Erfolgserlebnis gab es für einen weiteren ehemaligen Grand-Prix-Fahrer. Alexis Masbou, der nach einer enttäuschenden Moto3-Saison arbeitslos wurde, ging mit dem Team Moto Aint an den Start. Masbou teilte sich die Superstock-Yamaha mit Johann Nigon und Hugo Clere. Sie beendeten das Rennen auf dem sechsten Platz der Gesamtwertung und holten den Superstock-Sieg. Für die Langstrecken-Szene beginnt nun eine lange Winterpause, denn die 12 Stunden von Portugal in Portimao sind erst für den März geplant.