Nicky Hayden

USA

Porträt

(Stand: Januar 2015) Nicky Hayden ist trotz seiner Erfolge einer der bodenständigsten Piloten der MotoGP-WM. Der ewig Jugendliche aus Owensboro in Kentucky liebt Motorräder und fährt auch abseits der Rennstrecken Dirttrack. Sein bisher größter Erfolg stammt aus dem Jahr 2006, als Hayden als Honda-Werksfahrer MotoGP-Weltmeister wurde.

Hayden wuchs in einer Familie auf, die voll mit dem Motorradvirus infiziert ist. Vater Earl ist Autohändler und brachte Nicky und seine Brüder Tommy Lee und Roger Lee früh zum Motorsport. Auf der hauseigenen Dirttrack-Piste lernte Hayden die perfekte Motorradbeherrschung und perfektionierte dort auch seine oft furchterregenden Slides. In der siebenköpfigen Hayden-Familie gibt es noch zwei Schwestern. Die Brüder Roger Lee und Tommy fahren erfolgreich in verschiedenen Rennserien.

Das "Kentucky-Kid" war im Jahr 2002 der jüngste US-Superbike-Meister und 1999 in seinem ersten Honda-Jahr Gesamtsieger der Klasse Supersport 600. Bis zu seinem Wechsel in die MotoGP-Klasse 2003 bestritt Hayden zudem erfolgreich Rennen zur US-Shorttrack-Meisterschaft. In seiner kargen Freizeit verbringt er viel Zeit mit seinen Freunden und spielt gerne Basketball.

Im Jahr 2003 begann Haydens MotoGP-Karriere bei Repsol-Honda. Vater Earl begleitet ihn seither zu allen Rennen. In Laguna Seca 2005 gewann Hayden seinen ersten Grand Prix. 2006 folgten zwei weitere Erfolge in Assen und abermals Laguna Seca. Acht weitere Podestplätze sorgten dafür, dass Hayden Valentino Rossi die WM-Krone entreißen und seinen ersten MotoGP-WM-Titel holen konnte.

2007 und 2008 konnte der Amerikaner nur wenige Glanzlichter setzen. Das neue Motorenreglement, wonach der Hubraum der MotoGP-Maschinen auf 800 cm³ begrenzt wurde, schien Hayden zum Nachteil zu gereichen. 2009 folgte der Wechsel zu Ducati - doch auch hier stellten sich keine Erfolge ein.

Während Teamkollege Casey Stoner mit der Desmosedici hervorragend zurechtkam, tat sich Hayden in seinem ersten Ducati-Jahr sehr schwer. Im zweiten Jahr konnte sich Hayden etwas besser anpassen und einen neuen Deal für 2011 aushandeln. Doch auch 2012 lief es für Hayden kaum besser. Wie für Teamkollege Valentino Rossi reichte es in 17 Rennen zu lediglich einem Podestplatz. Von der Anhebung der Hubraumbegrenzung auf 1.000 cm³ erhoffte sich Hayden aber 2012 wieder einen Anstieg der persönlichen Formkurve.

Hayden kämpfte wie ein Löwe, doch die neue Ducati war nicht konkurrenzfähig. Zum ersten Mal in seiner Karriere schaffte es der US-Amerikaner nicht auf das Podest. Zeitweise sah es sogar danach aus, dass er bei Ducati ausgemustert werden könnte. Schließlich einigte man sich auf einen neuen Vertrag und Hayden versuchte auch 2013 vergeblich das Motorrad zu verbessern. Er schaffte wieder keinen Podestplatz und am Ende der Saison verließ er Ducati.

Hayden heuerte im Aspar-Team an und fuhr 2014 den neuen Production-Racer von Honda. Allerdings war vor allem die Motorleistung dieser RCV1000R nicht konkurrenzfähig. Die Fahrer fuhren hinterher. Haydens Saison wurde außerdem von einer Handverletzung inklusive Operation beeinträchtigt, weshalb er insgesamt vier Rennen auslassen musste. Für 2015 schöpft Hayden Hoffnungen auf den runderneuerten Production-Racer, der vor allem mehr Motorleistung haben soll.