Zwei Stürze: Ein harter Tag für Crutchlow

Cal Crutchlow war in Jerez schnell unterwegs, doch am Samstag ging der Brite gleich zweimal zu Boden - Beim zweiten Sturz zog er sich eine kleine innere Verletzung zu

(Motorsport-Total.com) - Für Cal Crutchlow war der Qualifyingtag in Jerez einer mit Höhen und Tiefen. Im vierten Freien Training rutschte der Brite in der Sito-Pons-Kurve aus. Es war ein harmloser Ausrutscher. Im Qualifying kämpfte Crutchlow um die Pole-Position, doch dann stürzte er in der Jorge-Lorenzo-Kurve schwer. Trotzdem ließ sich Crutchlow davon nicht beeindrucken, kehrte an die Tech-3-Box zurück und stieg auf die Ersatz-Yamaha. Damit stellte er anschließend seine persönliche Bestzeit auf, die ihn auf Startplatz vier brachte. Nach dem Qualifying ließ sich der 27-Jährige untersuchen Es wurden keine schweren Verletzungen festgestellt, aber etwas Blut bei einer Niere.

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

Der Brite Cal Crutchlow musste am Samstag zwei Stürze wegstecken Zoom

"Ein harter Tag. Ich bin gebeutelt. Manchmal stürzt man eben", nimmt Crutchlow die Risiken des Sports in Kauf. "Nur Lorenzo kann die Yamaha mit diesem Tempo bei so heißen Temperaturen fahren. Ich habe zu meinen Jungs gesagt, dass wir am Nachmittag große Probleme bekommen werden, denn wir wissen aus Erfahrung, dass diese Strecke bei hohen Temperaturen sehr schmierig wird. Viele hatten auch Probleme mit dem Vorderreifen. Es war wirklich schlecht, als es heißer wurde."

"Beim ersten Sturz habe ich nichts anders gemacht als in den Runden davor. Ich war einfach am Limit", startet Crutchlow seine Analyse. "Mein Tempo war den ganzen Tag über gut. Ich habe in Schräglage einfach einen kleinen Fehler gemacht. Ich kann aber nicht die gleiche Schräglage wie Lorenzo fahren. Wie er es macht, weiß ich nicht." Der zweite Crash war deutlich heftiger. "Beim zweiten Sturz meinte Iannone, dass etwas auf der Strecke lag."


Fotos: Cal Crutchlow, MotoGP in Jerez


"Mir ist auf der Bremse ein kleiner Fehler unterlaufen. Es war aber auch irgendetwas mit dem Kiesbett falsch, denn ich rutschte normal, aber sobald ich das Kiesbett erreichte, wurde ich herumgewirbelt. Ich glaube, dass es dort einen kleinen Hügel gab. In meiner linken Niere habe ich einige Schmerzen. Die Stürze tragen sicher zum Spektakel bei", meint Crutchlow ironisch. Als das Vorderrad auf einer kleinen Bodenwelle schlagartig wegrutschte, prallte er hart mit der linken Schulter auf den Asphalt.

"Ich habe in meinem Schlüsselbein eine Metallplatte. Ich war überrascht, wie hart ich auf dem Asphalt aufgeschlagen bin. Es muss ein gutes Metall sein. Schlimmer war aber, als ich das Kiesbett traf. Dort muss eine kleine Rampe sein. Wir reden immer in der Sicherheitskommission darüber, denn das war auch in Katar der Fall. Wir sind aber keine Babys. Vor 40 Jahren standen Masten am Streckenrand. Jetzt ist alles viel sicherer."

Crutchlow sieht kein Sicherheitsproblem

"Sie machen ihr Bestes. Es kann nie alles perfekt umgesetzt sein, weil wir sonst auf einem offenen Feld fahren würden und keine Fans mehr kommen könnten. Ich habe keine Sicherheitsbedenken. Manchmal ist ein Kiesbett anders als andere." Gefährlich war der Sturz aber nicht nur für Crutchlow: "Ich habe gehört, dass mein Motorrad über den Zaun geflogen ist und auf der Verbindungsstraße für die Mopeds gelandet ist. Dort sind Leute gestanden."

Cal Crutchlow

Cal Crutchlow glaubt, dass er ohne Crash eine Chance auf die Pole gehabt hätte Zoom

"Ich habe mich nicht nach dem Motorrad umgesehen, denn ich habe überall Teile gesehen und mir gedacht, dass ich mir das Motorrad besser nicht anschaue." Es gab im Qualifying mehrere Stürze, die Crutchlow auf die Reifenmischung zurückführt. "Bridgestone hat den falschen Vorderreifen mitgebracht, wir können es aber nicht ändern. Der harte Reifen ist zu weich. Sie wissen es aber für das nächste Mal. Morgen wird es noch heißer, weshalb es ein langes Rennen wird."

"Wir fahren Motorradrennen und manchmal stürzt man eben. Es war nicht die beste Situation, aber es sind viele Fahrer gestürzt. Es sind auch viele CRT-Fahrer zu Boden gegangen. Wie oft sieht man Colin (Edwards; Anm. d. Red.) stürzen? Wir wissen, dass Lorenzo in den meisten Bedingungen ein Meister ist. Er ist nicht gestürzt. "Nach Valentinos Crash lagen überall Teile herum. Es war wie ein Flugzeugabsturz. Sie haben aber nichts gemacht. Aber es war nur noch eine Minute auf der Uhr", winkt Crutchlow ab.

Kleine innere Verletzung

Beim zweiten Sturz hat er sich eine kleine innere Verletzung zugezogen. In der Auslaufrunde sah man in der Onboard-Kamera, wie er sich in die Nierengegend griff. "Die Niere ist von einer Kapsel umgeben, und zwischen Niere und dieser Kapsel ist etwas Blut. Ich habe einige Schmerzmittel genommen. Ich habe aber kein Blut ausgeschieden, also ist es okay. Es war ein großer Crash."

Hätte Crutchlow ohne diese Zwischenfällen seine erste Pole-Position in der MotoGP erobern können? "Wenn ich nicht gestürzt wäre, dann hätte ich vielleicht die Pole geholt. Als ich nach dem Sturz hinausgefahren bin, bin ich sofort meine schnellste Runde gefahren, obwohl ich überhaupt nicht gepusht habe, denn ich wollte auf keinen Fall erneut stürzen. Ich glaube, dass ich die Pole hätte holen können."

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