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Zurück zu alter Stärke? Aprilia-Duo nach MotoGP-Freitag optimistisch
Maverick Vinales und Aleix Espargaro beenden den Trainingsfreitag auf Phillip Island komfortabel in den Top 10 - Nach Thailand ist das Gefühl bei beiden wieder zurück
(Motorsport-Total.com) - Für Aprilia lief es nach einem eher schwierigen Rennwochenende in Thailand beim Trainingsauftakt zum Grand Prix von Australien am Freitag wieder deutlich besser. Maverick Vinales wurde mit 0,270 Sekunden Rückstand Fünfter. Aleix Espargaro belegte Rang sieben. Ihm fehlten dreieinhalb Zehntel.

© Motorsport Images
Maverick Vinales fuhr am Freitag in die Top 5 und sieht noch Luft nach oben Zoom
Die Erklärung, warum die Formkurve auf Phillip Island nach oben zeigt, ist für Vinales ganz einfach. "Für mich fühlte sich das Bike normaler an, was vor allem daran liegt, dass diese Karkasse des Reifens besser zu unserem Motorrad passt", erklärt er.
"Der Grip ist wieder da, das Gefühl auf dem Motorrad ist wieder da und es ist wesentlich einfacher, vorne dabei zu sein. In Thailand hatte ich große Probleme, was an der anderen Karkasse lag, denn das Motorrad ist an einen anderen Reifen angepasst."
In Buriram wurde mit einer härteren, hitzeresistenten Reifenkarkasse von Michelin gefahren, die die sonst so konkurrenzfähigen Aprilias aus dem Tritt brachte.
Mit bewährter Karkasse kehrt das Gefühl zurück
Mit der "normalen" Karkasse ist das Gefühl bei beiden Fahrern zurückgekehrt. Auch Espargaro sagt: "Ich habe das Gefühl, wieder an der Spitze mitkämpfen zu können. Deshalb bin ich glücklich." Gerade nach den zwei letzten eher schwierigen Grands Prix sei es wichtig, wieder zu alter Stärke zu finden, betont er.
"In Thailand habe ich sehr hart daran gearbeitet, schnell zu sein. Japan war gar nicht so schlecht. Aber in Thailand probierte ich wirklich viel herum, fuhr zwei komplett verschiedene Motorräder. Im Warm-up konnte ich mich dann zwar etwas verbessern, aber es reichte vielleicht für die Top 10, Top 8, nicht mehr."
"Heute war ich, obwohl ich mit dem weichen Vorderreifen zu kämpfen hatte, trotzdem recht schnell. Den harten Vorderreifen zog ich nicht auf, weil es so kühl war. Wenn die Bedingungen morgen besser sind, werde ich damit noch einen Schritt machen können."
Und auch Vinales betont: "Heute fühlte ich mich wirklich sehr gut. Natürlich gibt es noch ein paar Dinge, die wir verbessern können. Aber ich bin schon jetzt sehr zufrieden."
Angesprochen auf die Bedingungen - es war nicht nur kühl, sondern auch windig - sagt der Spanier: "Ich hatte damit heute keine allzu große Probleme. Klar spürt man, wie sich das Motorrad bewegt, aber das ist bei den meisten anderen auch der Fall."
"Aber abgesehen davon funktioniert unser Motorrad sehr gut. Ich muss noch ein bisschen die Linien ändern, um in den Kurven mehr zu attackieren. Das dürfte uns noch einiges an Zeit einbringen", blickt er voraus. Teamkollege Espargaro äußerte sich, was die Bedingungen angeht, da schon deutlich kritischer.
Wind und Wallaby machen Espargaro zu schaffen
"Es war ziemlich windig und kühl, was es aus meiner Sicht am Vormittag ein wenig gefährlich gemacht hat. An zwei oder drei Stellen auf der Strecke war es auch noch feucht", hält er fest. Die Tage zuvor hatte es in der Region heftig geregnet. Noch am Donnerstag standen einige Kurven komplett unter Wasser.
"Generell war es für die Fahrer heute schwierig, einen Kompromiss zu finden, um schnell zu sein, aber Fehler zu vermeiden. Denn Fehler sind auf dieser Strecke sehr kostspielig."
Gerade noch einmal glimpflich ging für Espargaro ein Zwischenfall im ersten Freien Training aus, für den er gar nichts konnte. Ein Wallaby hatte sich auf die Strecke verirrt, wobei der Aprilia-Pilot das Tier bei Tempo 220 nur um Haaresbreite verfehlte.
Wegen des oft starken Windes auf Phillip Island ist es den Teams an diesem Wochenende erlaubt, einzelne Flügelelemente zu entfernen. Die Homologationsregeln bleiben davon unberührt. Bei Aprilia hat man damit am Freitag noch nicht experimentiert.
"Aber wir haben verschiedene Optionen, was die Aerodynamik betrifft", verrät Espargaro und erklärt: "Dabei geht es nicht nur um den Wind, sondern auch die Temperatur im Reifen, insbesondere am Vorderrad. Ich bekam zwichenzeitlich sogar einen Alarm auf meinem Dashboard, dass der Vorderreifen zu kalt war."
Niedrige Reifentemperatur am Freitag kritisch
"Das passiert normalerweise nur, wenn man wirklich langsam unterwegs ist. Es war heute sehr kühl, hinzu kam der Wind. Es ist schwierig, da den richtigen Kompromiss zu finden." Diesen Eindruck bestätigt auch sein Teamkollege. "Auf dieser flüssigen Strecke arbeitet der Reifen nie unter Volllast", sagt Vinales.
"Es ist also wichtig, die richtige Balance zu finden, um die Reifen auf Temperatur zu halten und ein gutes Turning zu haben. Denn es gibt viele Kurven, in denen die Bremse hier gar nicht zum Einsatz kommt. Es kommt also auf die Feinarbeit am Set-up an."

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Aleix Espargaro hat bei drei ausstehenden Rennen 20 Punkte Rückstand Zoom
In puncto Kräfteverhältnis für den Rest des Wochenendes gibt sich Espargaro derweil noch zurückhaltend. "Heute waren alle noch etwas vorsichtig, um nicht zu stürzen oder einen dummen Fehler zu machen. Also werden wir abwarten müssen", sagt er.
"Ich denke auch, dass sich alle drei Hinterreifen für das Rennen eignen. Das könnte also einen Unterschied machen. Meine Pace ist jedenfalls stark und die von Fabio (Quartararo; Anm. d. R) ist nicht unbedingt besser. Für Pecco (Bagnaia) ist es im Moment nicht die beste Strecke. Aber morgen kann sich alles ändern."
Espargaros Titelrivalen beendeten den Freitag auf den Plätzen vier und acht. Mit Blick auf die WM gibt er zu: "20 Punkte hören sich erst einmal nach nicht so viel an, sind aber in der Realität bei noch drei Rennen gegen Pecco und Fabio eine Menge. Ich muss gewinnen, wenn ich weiter um diesen Titel kämpfen will."


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