• 27.09.2008 11:06

  • von Britta Weddige

Yamaha: Pole Position, Rundenrekord und Matchball

Jorge Lorenzo raste mit neuem Set-Up zur Pole, für Valentino Rossi hätte es zwar besser laufen können, aber der vorzeitige Titelgewinn ist dennoch greifbar

(Motorsport-Total.com) - Die anderen konnten sich anstrengen wie sie wollten, an Jorge Lorenzo fanden sie in der heutigen Qualifikation in Motegi keinen Weg vorbei. Der spanische Yamaha-Pilot war der dominierende Mann des Nachmittags und raste mit einem neuen Rundenrekord zu seiner vierten MotoGP-Pole. Teamkollege Valentino Rossi hatte in der Schlussphase der Qualifikation Pech und wurde Vierter. Damit ist der vorzeitige Titelgewinn im morgigen Rennen für ihn aber in greifbarer Nähe. Schließlich wäre der Superstar auch morgen schon zum achten Mal Weltmeister, wenn er elf Punkte weniger holt als Verfolger Casey Stoner, der auf Startplatz zwei steht.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo hat zu alter Stärke zurückgefunden und ist zur Pole gerast

Lorenzo hatte gestern im Trockenen Probleme. Doch das Team änderte für heute das Set-Up. Das erwies sich als massiver Schritt nach vorn. Im Freien Training am Morgen wurde der 21-Jährige Zweiter, im Qualifying ließ er alle hinter sich.#w1#

Lorenzo hat sich zurückgemeldet

"Ich bin so in die Saison gestartet und jetzt kommen wir wieder dahin, wo wir schon waren." Jorge Lorenzo

"Ich freue mich so sehr über diese Pole Position. Denn ich bin so in die Saison gestartet und jetzt kommen wir wieder dahin, wo wir schon waren", jubelte Lorenzo. "Es ist die erste Pole seit Portugal, wo ich gewonnen habe. Seitdem hatte ich, auch wenn ich zwei Mal auf dem Podium stand, eine harte Zeit. Deshalb ist dieser Erfolg sehr befriedigend. Ich konnte den ganzen Tag schnell fahren. Das war im Vergleich zu gestern eine massive Verbesserung. Mein Team hat einen tollen Job bei der Abstimmung gemacht. Aber das Rennen haben wir noch vor uns, deshalb müssen wir noch abwarten. Ich habe jedoch die beste Ausgangslage und freue mich auf ein tolles Rennen!"

"Im Training heute Morgen haben wir viel Selbstvertrauen für die Qualifikation getankt", berichtete Lorenzos Team-Manager Daniele Romagnoli. "Die Temperaturen waren heute höher und wir hatten ein besseres Set-Up. Damit konnten wir sehr schnell und konstant fahren. Vielen Dank auch an Michelin; die Reifen haben heute unglaublich gut funktioniert, Jorge konnte richtiggehend fliegen. Für das Team war es klasse, ihn dabei zu beobachten. Wir sind sicher, dass er morgen ums Podium kämpfen kann."

Gemischte Gefühle bei Rossi

Teamkollege Rossi hat vom vierten Platz aus, seinen ersten Matchball einzulösen. Für den Italiener wäre heute allerdings noch mehr drin gewesen als die zweite Startreihe. Zur Hälfte des Qualifyings setzte er sich an die Spitze, wurde aber gleich von Stoner verdrängt, der wiederum die Bestzeit sofort wieder an Lorenzo verlor. Bei seinen nächsten Versuchen konnte Rossi Lorenzos Zeit nicht mehr knacken. Am Schluss kam er auch noch in den Verkehr und musste dem gestürzten Alex de Angelis ausweichen. So wurde er von Nicky Hayden noch aus der ersten Reihe verdrängt.


Fotos: Yamaha, MotoGP: Rennwochenende in Motegi


"Um ehrlich zu sein, bin ich ein bisschen enttäuscht", räumte der "Doktor" ein. "Unser Ziel war, in die erste Startreihe zu fahren. Aber der vierte Platz ist auch nicht allzu schlecht! Leider bin ich ein bisschen zu lang mit den Rennreifen gefahren. Deshalb war ich vielleicht auch ein oder zwei Minuten zu spät auf meiner letzten schnellen Runde und bleib im Verkehr stecken, als de Angelis stürzte."

"Im Moment denke ich nicht an die Meisterschaft - ich will einfach aufs Podium fahren und abwarten, wie es läuft!" Valentino Rossi

Doch Rossi ist für das Rennen bester Dinge: "Unsere Rennpace ist gut. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass ich vorne mitfahren kann, auch wenn ich einen guten Start brauche. Wir müssen noch ein oder zwei Probleme aussortieren, deshalb werden wir im Warm Up noch das eine oder andere testen. Ich denke, dass ich mich noch ein bisschen steigern kann. Im Moment denke ich nicht an die Meisterschaft - ich will einfach aufs Podium fahren und abwarten, wie es läuft!"

"Wir hätten eine bisschen bessere Startposition holen können, wenn es in der letzten Runde nicht so viel Verkehr gegeben hätte", pflichtete Rossis Teammanager Davide Brivio bei. "Im Rennen können wir definitiv vorne mitmischen, aber da gibt es noch drei oder vier andere schnelle Fahrer. Deshalb wird es sicher ein harter Fight. Aber unser Ziel ist, erfolgreich zu kämpfen und aufs Podium zu fahren."