Yamaha-Piloten bereit für die Herausforderung Le Mans

WM-Leader Jorge Lorenzo peilt seinen dritten Le-Mans-Sieg in Folge an - Teamkollege Ben Spies will nach verpatztem Saisonstart endlich auf das Podium

(Motorsport-Total.com) - Die beiden Yamaha-Werkspiloten Jorge Lorenzo und Ben Spies reisen mit unterschiedlichen Voraussetzungen nach Le Mans, wo am kommenden Wochenende mit dem Grand Prix von Frankreich der vierte WM-Lauf der MotoGP-Saison 2011 auf dem Programm steht. Sowohl in Bezug auf die bisherigen Ergebnisse auf dem Bugatti Circuit als auch bezüglich der Resultate aus den ersten drei Rennen der aktuellen Saison könnten die Vorzeichen für Lorenzo und Spies unterschiedlicher kaum sein.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

WM-Leader Jorge Lorenzo will auch in Le Mans vom Podest winken

Weltmeister Lorenzo liegt nach seinem Sieg in Jerez und zwei zweiten Plätzen in Doha und Estoril derzeit mit vier Punkten Vorsprung auf Honda-Pilot Dani Pedrosa auf Platz eins der Gesamtwertung. Zudem konnte er den Grand Prix von Frankreich in Le Mans sowohl im Jahr 2009 als auch im vergangenen Jahr gewinnen.

Entsprechend zuversichtlich geht der Spanier in das anstehende Rennwochenende. "Ich freue mich auf die Rückkehr nach Le Mans", sagt Lorenzo. "Ich mag die Strecke und die Menschen vor Ort lieben ganz offensichtlich den Motorsport, speziell die Motorräder. Mein Hauptziel ist es, erneut auf dem Podium zu stehen, um als WM-Führender nach Barcelona reisen zu können." Lorenzo ist sich allerdings bewusst, dass das wechselhafte Wetter in Frankreich jederzeit für unvorhergesehene Ereignisse auf der Strecke sorgen kann.

Wilco Zeelenberg, der im Yamaha-Team für die Belange rund um den Champion verantwortlich ist, zieht vor allem aus den vorangegangen Testfahrten in Estoril positive Rückschlüsse für die anstehenden Rennen. "Jorge konnte in den ersten drei Rennen der Saison nicht so schnell in die Kurven einfahren, wie er sich das gewünscht hätte. Dieses Gefühl konnten wir ihm bei den Testfahrten dank einiger Veränderungen am Bike zurückgeben", erklärt der Niederländer.

Spies brennt auf Wiedergutmachung

Lorenzos Teamkollege Spies hingegen hofft, dass seine persönliche Saison in Le Mans endlich in die Gänge kommt. Nach Platz sechs beim Auftaktrennen in Doha stürzte der US-Amerikaner sowohl in Jerez als auch in Estoril und findet sich nach drei Grands Prix nur auf Platz 14 in der Tabelle wieder.

Die bisherige Le-Mans-Bilanz von Spies liest sich ebenfalls wenig berauschend. Bei seinem bisher einzigen Auftritt auf dem Bugatti Circuit musste der Texaner im Vorjahr einen bösen Highsider im Freien Training wegstecken. Den Rest des Wochenendes konnte er nur unter starken Schmerzen bestreiten. Ein weiterer Crash in der Anfangsphase des Rennens beendete seinen Le-Mans-Auftritt 2010 vorzeitig.

Ben Spies

Ben Spies hofft in Le Mans auf mehr Rennglück als zuletzt Zoom

Nach den Enttäuschungen der letzten Wochen hat sich Spies in seiner italienischen Wahlheimat am Comer See ein paar Tage Entspannung gegönnt. "Ich habe einige Kilometer auf dem Rennrad abgespult und dabei versucht, den Frust des letzten Rennens zu vergessen", sagt er. "Ich ging mit einem wirklich guten Gefühl in das Rennen in Portugal und rechnete mit einem guten Ergebnis", erinnert er sich.

Nach seinem Sturz, der zu Stande kam, als er versuchte, ein von den Mechanikern an der M1 vergessenes Werkzeug loszuwerden, hofft der Texaner nun auf eine Trendwende. "Wir sind ein Team und halten zusammen. In Frankreich wollen wir wieder neu durchstarten."

Massimo Meregalli, der sich im japanischen Werksteam um den Piloten mit der Startnummer 11 kümmert, sieht ähnlich wie sein Gegenüber Zeelenberg den Estoril-Test als Zeichen für einen Neuanfang. "Ben hatte einen sehr guten Test und wir alle sind zuversichtlich, dass er in Frankreich richtig in die Gänge kommen wird."