Yamaha möchte Istanbul vergessen machen
Valentino Rossi und Colin Edwards möchten in Shanghai einfach nicht untergehen - neue Reifenentwicklung von Michelin die Lösung?
(Motorsport-Total.com) - Nachdem Valentino Rossi seine Yamaha YZR-M1 in Istanbul auf die Pole Position stellte, dachte er wohl nicht im Traum daran, im Rennen durchgereicht zu werden, als würde er auf einer 250er Maschine sitzen. Doch nach den Tests am Montag gibt sich der Italiener wieder etwas zuversichtlicher, Michelin habe die Reifenprobleme verstanden, in China werde sich die Niederlage so nicht wiederholen. Dafür steht mit Shanghai eine Strecke auf dem Plan, an die Rossi nur bedingt gute Erinnerungen hat.

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Valentino Rossi und Colin Edwards wollen wieder nach vorn
"Im Vorjahr hatten wir in China ein großes Problem, ich konnte das Rennen nicht beenden. Aber 2005 feierte ich einen großen Sieg, ich habe also gute und schlechte Erinnerungen an die Strecke", erklärte er. "Wir wissen, dass sie für unser Motorrad nicht ideal ist, wahrscheinlich müssten sie die Hauptgerade zweiteilen: ein Teil für uns und ein Teil für Ducati. Aber im Ernst: Die Gerade ist sehr lang und wir wissen, dass wir Probleme mit dem Topspeed haben. Doch die Veränderungen in Istanbul waren schon eine Verbesserung. Wir liegen nun auf Rang zwei der Meisterschaft und haben ein paar Punkte verloren, wir müssen einen Podestplatz anstreben, um wieder auf Kurs zu kommen."#w1#
Dabei verlässt er sich auch auf Michelin. "Wir hatten ein der Türkei ein sehr schlechtes Ergebnis, das ich nach der Pole Position nicht erwartet hatte, aber Michelin hat hart gearbeitet, um zu verstehen, was schief lief, und um sicherzustellen, dass es nicht wieder vorkommt", so der Italiener. "Am Montag hatten wir einen guten Test und wir haben für China viele Reifenkombinationen getestet. Wir reisen also schon mit einigen Vorstellungen von den Reifen nach China. Nun geht es darum, die hoffentlich richtige Reifenwahl zu treffen."
Noch mehr gutzumachen hat Colin Edwards, der in Istanbul nach dem Sturz keine Chance hatte, die Kastanien für Yamaha aus dem Feuer zu holen. "Das war schade, denn ich hatte das Gefühl, um einen Podestplatz kämpfen zu können", erklärte er. "Ich habe am Montag nicht getestet, denn mein Knie tat noch weh. Ich verbrachte einige Tage zu Hause und es fühlt sich nun viel besser an. Nach dem guten Saisonstart war es für das Team schade, dass es in der Türkei so unglücklich lief. Aber nun wollen wir in China zurückschlagen."
Motivation dafür hat Edwards genug. "Shanghai lief im Vorjahr toll für mich, ich kam auf das Podest und ich möchte das in diesem Jahr natürlich noch besser machen", erklärte er. "Wir wissen, dass es für uns mit der langen Geraden eine schwierige Strecke sein wird, aber hoffentlich sind wir in den anderen Streckenteilen schneller. Die Reifen werden auch wieder eine große Rolle spielen, aber Valentino und Michelin haben gut am Montag in der Türkei daran gearbeitet."
Yamaha-Teamchef Davide Brivio zog es aus dem katastrophalen Wochenende in Istanbul immerhin einen positiven Aspekt: "Wir wissen nun, wo die Grenzen der Reifen bei diesen neuen Motorrädern verläuft und so sie verbessert werden können", erklärte er. "Ich haben mit Michelin einige Ideen entwickelt. Die Zeit wird zeigen, ob wir die richtige Richtung gefunden haben, aber wir alle freuen uns auf China, um das zu überprüfen."
"China wird für uns aber ein schwieriges Rennen, gerade wegen der langen Gerade", bleibt Brivio auf dem Boden. "Diese Strecke erlaubt es uns nicht, das Potenzial unseres Motorrad voll auszureizen. Aber wir müssen uns dort so gut es geht verteidigen und das Motorrad und die Reifen so gut voranzutreiben, dass wir zurückschlagen können, wenn es wieder nach Europa geht."

