• 02.06.2014 13:17

  • von Christian Nimmervoll & David Emmett

Wenig Grip im MotoGP-Rennen: Moto2-Reifengummi schuld?

Der wechselnde Zeitplan sorgt dafür, dass die MotoGP am Sonntag weniger Grip vorfindet als in den Trainings - Dunlop-Gummi möglicherweise die Ursache

(Motorsport-Total.com) - Immer wieder kommt es vor, dass sich die MotoGP-Stars im Rennen über mangelnden Grip beschweren, obwohl sie in den Trainings mit ihrem Setup noch mehr als zufrieden waren. Schuld daran könnte theoretisch die Moto2 sein, die am Freitag und Samstag erst nach der MotoGP trainiert, Warmup und Rennen am Sonntag aber unmittelbar vor der MotoGP fährt.

Titel-Bild zur News: Dunlop

Die Dunlop-Reifen könnten schuld daran sein, dass die MotoGP weniger Grip hat Zoom

"Vielleicht ist es das Dunlop-Gummi, das nach den Rennen der Moto3 und Moto2 auf der Strecke liegt", vermutet Ducati-Werksfahrer Andrea Dovizioso. "Vielleicht gibt es auch einen anderen Grund, aber im Training hast du jedenfalls immer mehr Grip als im Rennen, immer. Das ist schon merkwürdig. Ich glaube, da könnte man jeden Fahrer von jedem Hersteller fragen, sie alle würden das Gleiche sagen. Beim einen ist es ein bisschen gravierender als beim anderen, abhängig vom Motorrad und vom Fahrstil, aber jeder beschwert sich über den Grip, in jedem Rennen."

"Und es ist nicht so, dass die Reifen erst im Rennverlauf abbauen, sondern es ist von der ersten Kurve an so, dass weniger Grip da ist. Also ist die Intensität geringer, zum Beispiel beim Bremsen - weil die Front sofort an ihre Grenzen gerät", erklärt der Italiener. Bestätigt fühlt er sich insofern, als nach dem gestrigen Rennen in Mugello fast jeder, der etwas zu beklagen hatte, über Front-Grip klagte - auch viele, die damit im Training noch keine Schwierigkeiten hatten.


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Theoretisch könnte man den Zeitplan umstellen und die Moto2 schon am Freitag und Samstag vor der MotoGP fahren lassen, um konstante Bedingungen zu haben. "Das wäre einen Versuch wert", findet Dovizioso. "Ich weiß aber nicht, ob sie den Zeitplan ändern wollen." Und er relativiert: "Alle sitzen im selben Boot und es ist auch kein Sicherheitsproblem. Die Bedingungen sind im Training halt anders, aber es ist für alle gleich und es müssen sich alle drauf einstellen."

"Nach der Moto2 sind die Streckenbedingungen immer ein bisschen schlechter als davor", stimmt auch Teamkollege Cal Crutchlow zu, der darin aber kein großes Problem sieht. Dass sein gestriger Sturz wegen Untersteuerns auf die Moto2 zurückzuführen ist, glaubt er ohnehin nicht. Stattdessen vermutet er eine technische Ursache: "Ich glaube, dass ich da größere Probleme habe als Andrea, denn wir haben in den Daten bei mir etwas gefunden, was sehr, sehr merkwürdig ist."