"Unglaublich": Sechs Hersteller innerhalb einer Sekunde

Seit dem Qualifying in Aragon haben es alle sechs MotoGP-Hersteller am dritten Rennwochenende in Serie in das Q2 geschafft - Marquez und Vinales sind begeistert

(Motorsport-Total.com) - Seit Aragon stehen mit Honda, Yamaha, Ducati, Suzuki, KTM und Aprilia alle sechs MotoGP-Hersteller durchgehend im zweiten Qualifying-Durchgang. Neben den üblichen Verdächtigen konnten sich Suzuki, KTM und Aprilia stetig steigern. Alle Bikes lagen in Phillip Island innerhalb einer Sekunde. In der Herstellerwertung liegen die Top 3 und die restlichen drei ebenfalls knapp beieinander. Für die Show und den Wettkampf ist diese Tatsache nur förderlich, glauben die Top 3 des Qualifyings.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez, Jorge Lorenzo, Andrea Dovizioso

Die Topstars schwärmen von der Dichte des MotoGP-Feldes im Jahr 2017 Zoom

"Das ist unglaublich. Das Level ist in diesem Jahr viel ebenbürtiger, was mir gefällt. Am Ende muss schließlich der Fahrer den Unterschied ausmachen", erklärt Polesetter Marc Marquez. Der Spanier verhalf seinem Team nicht nur zur Führung in der Team- sondern auch in der Hersteller-Wertung. 21 Punkte fehlen Ducati, 29 Punkte Yamaha auf die Japaner. Sechs Siege feierte er in der Saison 2017 bereits gemeinsam mit Teamkollegen Dani Pedrosa auf der RC213V.

"Natürlich ist das Bike wichtig, aber durch die Regeln können viele Hersteller an der Spitze kämpfen. Das macht es natürlich auch interessanter für die Fans", so der WM-Führende. Auch Yamaha-Rivale Maverick Vinales glaubt, dass die Bikes in dieser Saison besonders ähnliche Leistungen abrufen können. "In einer Sekunde liegen viele Piloten. Das ist auch wichtig für die Satellitenfahrer, damit die nahe an den Werksteams dran sind." Das beste Beispiel dafür kommt aus dem Yamaha-Stall: Johann Zarco lag auf der Tech-3-Maschine nur 25 Tausendstelsekunden hinter dem Spanier.

Auch Danilo Petrucci (Pramac-Ducati), Cal Crutchlow (LCR-Honda) und Jonas Folger (Tech-3-Yamaha) standen in diesem Jahr bereits auf dem Podium. "Die Show wird dadurch aufgewertet und der Wettkampf dadurch schlicht besser. Die Piloten können den Unterschied machen, aber auch die Reifen und die Elektronik spielen eine Rolle", glaubt Vinales. Zusammen mit Valentino Rossi hält er derzeit bei vier Saisonsiegen, Ducati überholte die japanische Konkurrenz durch Andrea Doviziosos fünf Erfolge. Zehn Jahre ist der bisher letzte MotoGP-Herstellertitel der Italiener bereits her.

Seither wechselten sich Yamaha und Honda an der Spitze ab: Viermal durften die Blauen jubeln, fünfmal die Orangen. Abgesehen von Ducati schaffte es zuletzt 1982 ein anderer Hersteller (außer Honda und Yamaha) zu triumphieren: Suzuki. Das Team liegt derzeit mit 217 Zählern Rückstand auf dem vierten Platz in der Wertung. 13 vor Aprilia und 26 vor KTM.


MotoGP in Phillip Island

Auch Zarco begrüßt die größere Vielfalt im Starterfeld: "Wenn man sich andere Marken ansieht, wie KTM zum Beispiel - die sind schon recht konkurrenzfähig. Auch Aleix Espargaro fährt schnelle Rundenzeiten auf der Aprilia", zollt er der Konkurrenz Respekt. "Das beweist, dass diese Bikes nicht schlecht sind. Das ist sehr positiv für Fahrer, die das Team wechseln müssen oder einen neuen Vertrag wollen", führt er einen weiteren Punkt ins Treffen. "Das motiviert alle zusätzlich", glaubt der Rookie.