• 18.08.2010 11:37

Ubukata: "Es geht in die richtige Richtung"

Bridgestone-Manager Tohru Ubukata über die Reifensituation beim Grand Prix von Tschechien und die Weiterentwicklungen des Reifenherstellers

(Motorsport-Total.com) - Beim offiziellen MotoGP-Test am Montag hat Reifenlieferant Bridgestone einen neuen Vorderreifen ausprobieren lassen. Im Interview spricht Entwicklungsmanager Tohru Ubukata über die Erkenntnisse des Rennwochenendes und des Tests, sowie über die Zusammenarbeit mit den Teams.

Titel-Bild zur News: Bridgestone Reifen

Bridgestone hat die Reifen auch beim Test genau unter die Lupe genommen

Frage: "Herr Ubukata, was können Sie über die Streckenbedingungen während des Wochenendes sagen?"
Tohru Ubukata: "Ich denke, dass es die Witterungsbedingungen aufgrund der Unterbrechungen den Fahrern und Teams an diesem Wochenende sehr schwer gemacht haben. Starker Regen Freitagnacht hat für schwierige Verhältnisse am Samstag gesorgt und weiterer Regen Samstagnacht, gefolgt von starken Schauern am Sonntagmorgen, haben den Kurs rutschiger und für das Rennen langsamer gemacht."#w1#

"Es gibt in Brünn zahlreiche Bergab-Kurven, in denen das Gewicht des Motorrads nach vorne geworfen wird und höhere Anforderungen an den Vorderreifen gestellt werden. Wenn die Abstimmung des Motorrads daran nicht angepasst ist, werden die Auswirkungen deshalb noch größer. Die von Regen unterbrochenen Sitzungen bedeuteten, dass die Teams weniger Zeit im Trockenen hatten, in denen sie an ihren Setups arbeiten konnten. Nach jedem Regenschauer hatten sich die Streckenbedingungen leicht verändert und für das Rennen erwarteten wir starke Winde. All diese Faktoren beeinflussten die Rundenzeiten."

Frage: "Wie sah die Reifenauswahl an diesem Wochenende aus?"
Ubukata: "Wir haben für Brünn genau die gleichen Reifenmischungen ausgewählt wie 2009: die harten und extra-harten Slicks vorne und die mittleren und harten für hinten. Der einzige Unterschied ist der, dass der mittlere Hinterreifen eine verbesserte Mischung für dieses Jahr ist, die wir seit Saisonbeginn verwenden."

"Im vergangenen Jahr haben fast alle Fahrer den härteren Hinterreifen benutzt, hauptsächlich deswegen, weil die Asphalttemperaturen zehn Grad wärmer waren als sie das in diesem Jahr waren und die weichere Option keine ausreichende Haltbarkeit über die Renndistanz aufwies. In diesem Jahr konnte jeder Fahrer aufgrund der niedrigeren Temperaturen und der Tatsache, dass die verbesserte Mischung ausreichende Haltbarkeit für das Rennen aufwies, die weichere Variante verwenden. Die Vorderreifen, die alle Fahrer für das Rennen ausgesucht hatten, waren die selben wie 2009."

"Ich kann hinzufügen, dass aufgrund eines trockenen Sonntagnachmittags, keinem Regen über Nacht und keinem Wind beim offiziellen Test am Montag, die Fahrer sofort schneller waren - sogar ohne die neue Updates. Ich denke das zeigt, wie viel Einfluss Regen und Wind auf die Zeiten im Rennen hatten. Mit dem selben Reifen, die er auch im Rennen genutzt hatte, war Jorges schnellste Zeit beinahe 1,3 Sekunden schneller. Seine Rundenzeit von 1:56,269 Minuten war schneller als der letztjährige Rundenrekord und nur 0,1 Sekunden unter dem Pole-Position-Rekord."

Frage: "Was haben Sie während des offiziellen Tests am Montag ausprobiert?"
Ubukata: "Der Test war eine wichtige Gelegenheit, um das Testen und Evaluieren unseres experimentellen Vorderreifens voranzubringen. Wir haben wertvolle Daten gesammelt, auch wenn der Test aufgrund des Regens am Nachmittag gekürzt wurde. Ich möchte den Teams und den Fahrern meinen Dank für ihre Unterstützung bei unseren Tests aussprechen. Mit den besten Fahrern der Welt zusammenzuarbeiten ist für Bridgestone eine wertvolle Erfahrung, sowohl in der Motorsport-Entwicklung als auch bei unseren Straßenprodukten."

"Wir haben jedem Fahrer einen neuen Vorderreifen zum Testen zur Verfügung gestellt, damit wir ihr Feedback und Daten sammeln können, mit Hilfe dessen wir die richtige Richtung für die künftige Entwicklung bestimmten können. Dies ist der zweite Schritt des Tests, den wir zu Beginn der Saison begonnen haben. Das Feedback und die Ergebnisse sind positiv, ich bin also sehr froh, dass unsere voranschreitende technische Entwicklung in die richtige Richtung geht."