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Trend von Aprilia: Am Freitag stark, am Sonntag chancenlos - die Hintergründe
Paolo Bonora erklärt, dass Aprilia die Daten besser analysieren muss, um das Motorrad von Session zu Session zu entwickeln - Dort verliert man gegen Ducati
(Motorsport-Total.com) - Nur Aprilia hat es in der MotoGP-Saison 2024 bisher geschafft, Ducati in einem Grand Prix zu besiegen. In Austin dominierte Maverick Vinales das Wochenende: Poleposition, Spring-Sieg, Grand-Prix-Sieg, schnellste Rennrunde.

© Motorsport Images
Nach guter Performance am Freitag stagniert Aprilia auf diesem Niveau Zoom
Die RS-GP hat Potenzial. An vielen Freitagstrainings fährt das Motorrad auf Augenhöhe mit Ducati. Seit Jerez hat Vinales am Samstag im Sprint zwei dritte Plätze erobert, Aleix Espargaro einen Sprint-Sieg und Miguel Oliveira einen zweiten Platz.
Aber seit Jerez gingen am Sonntag alle Podestplätze an Ducati-Fahrer. Die Mehrzahl davon an die aktuelle GP24. Aprilia beginnt ein Rennwochenende fast auf Augenhöhe mit Ducati und ist am Sonntag chancenlos.
Ein klarer Trend, dem man sich bei Aprilia auch bewusst ist. "Wir haben verstanden, dass wir unser Verständnis für die Reifen und die Strecke verbessern müssen", sagt Rennmanager Paolo Bonora im Gespräch mit Motorsport-Total.com.
"Unsere Simulationen müssen besser werden, damit wir von Session zu Session die Elektronik anpassen können, damit die Konfiguration des Motorrads besser zu den Bedingungen passt. Wir fangen immer auf einem guten Level an."
"Aber wir müssen besser werden, wie wir die Sessions managen, um alle Details zu lösen. Es scheint, dass uns etwas fehlt, um alle Details für das beste Set-up am Sonntag hinzubekommen", sagt Bonora offen.

© Aprilia
Von links nach rechts: Romano Albesiano, Massimo Rivola, Paolo Bonora Zoom
Ducati entwickelt sich vor allem mit der GP24 über das Wochenende deutlich weiter. Würde das auch Aprilia gelingen, dann hätte man die Chance, am Sonntag um den Sieg zu kämpfen. Denn die Freitage zeigen das Potenzial der RS-GP.
"Am besten sind wir bei stabilen Situationen, aber wir haben große Probleme, wenn sich das Wetter ändert, oder die Asphalttemperatur oder der Grip", sagt der italienische Techniker. "Wir müssen schneller auf die Änderung von äußeren Umständen reagieren."
"Wir müssen das Motorrad in kürzerer Zeit anpassen können", betont Bonora aus technischer Sicht das Ziel für die restliche Saison. Die größte Stärke der RS-GP ist seit Jahren der hohe Kurvenspeed. Ein Mitgrund für den Sieg in Austin.
Schwäche der RS-GP: Warum man in Spielberg testet
Aber es gibt auch eine Schwäche. "Unser schwächster Punkt sind seit drei, vier Jahren harte Bremsmanöver, wenn man das Motorrad danach rasch wieder aufstellen und beschleunigen muss", erläutert Bonora. Das trifft zum Beispiel auf die Spitzkehren in Spielberg zu.
"Wir wissen, dass das Problem nicht in der Phase ist, wenn man das Motorrad aufstellt und beschleunigt, sondern in der Bremsphase. Wir müssen das Motorrad so verbessern, damit man den Scheitelpunkt richtig trifft."
"Wenn man 30 Zentimeter neben der Ideallinie ist, dann ist man komplett neben der korrekten Linie und verpasst den richtigen Punkt, um das Motorrad früh aufzurichten. Im Vorjahr haben wir gesehen, dass wir immer noch diese Schwäche haben."

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Lorenzo Savadori hat sich im Assen-Sprint Verletzungen zugezogen Zoom
"Deshalb haben wir neben Jerez und Mugello Spielberg als unsere Teststrecke ausgewählt." Das ist auch der Grund, warum Lorenzo Savadori in den vergangenen beiden Jahren mit einer Wildcard in Österreich gefahren ist.
Auch in diesem Jahr ist für ihn Mitte August eine Wildcard für Spielberg geplant. Außerdem sind für Savadori vor dem Wochenende zwei Testtage sowie am Dienstag nach dem Rennen ein weiterer privater Testtag vorgesehen.
Ob diese Pläne auch umgesetzt werden können, ist derzeit unklar. Denn Savadori hat sich bei seiner Wildcard in Assen bei einem Sturz im Sprint Verletzungen zugezogen. Um die Stabilität in der Bremsphase vor Spitzkehren zu verbessern, arbeitet Aprilia an der Elektronik und der Kupplung.
Update der Aerodynamik in Silverstone
Anfang August wird in Silverstone das Aerodynamik-Update homologiert werden. "Mit der Aerodynamik können wir mehr spielen als mit anderen Bereichen", sagt Bonora. "Für Silverstone haben wir die neue Homologation geplant."

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Auch am Startsystem setzt Aprilia die Entwicklungsarbeit fort Zoom
"Sie folgt unserer Philosophie der vergangenen Jahre. Das Motorrad soll effizienter werden - weniger Luftwiderstand, bessere Lastverteilung, bessere Agilität, besserer Luftfluss für den Fahrer, wenn es heiß ist. Das waren die Schlüsselpunkte der neuen Verkleidung."
"Außerdem wurde sie auch für das neue hintere Ride-Height-System entwickelt, das wir immer noch entwickeln. In der MotoGP ist es ein Schlüsselpunkt, immer besser und besser zu starten. Daran arbeiten wir. Die neue Aerodynamik auf der Unterseite folgt diesem Weg." Denn mit dem neuen System kann das Motorrad beim Start noch weiter abgesenkt werden, wodurch die Unterseide der Verkleidung angepasst werden muss.


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