Testauftakt in Indy: Canepa vor Spies

In Abwesenheit der Stammpiloten haben die MotoGP-Testfahrten in Indianapolis begonnen - Bestzeit am ersten Tag für Niccolo Canepa

(Motorsport-Total.com) - Um kurz nach 10:00 Uhr Ortszeit ging gestern Nobuatsu Aoki (7./Rizla-Suzuki/+ 13,793/4 Runden) erstmals auf die neue MotoGP-Rennstrecke in Indianapolis und eröffnete damit eine sehr geschichtsträchtige Testwoche für die Motorrad-WM. Dabei herrschten trockene und warme Bedingungen.

Titel-Bild zur News: Niccolo Canepa

Niccolo Canepa war am ersten Testtag in Indianapolis der Schnellste

Insgesamt nahmen sieben Piloten von fünf verschiedenen Herstellern am ersten Testtag teil, die Stars wie Valentino Rossi, Casey Stoner und Co. sind aber wegen der Testbestimmungen nicht berechtigt, sich vor Ort auf den US-Grand-Prix vorzubereiten. Daher schlug die große Stunde der Testfahrer, von denen wiederum Marlboro-Ducati-Mann Niccolo Canepa in 1:44.175 Minuten nach 83 absolvierten Runden am schnellsten war.#w1#

Canepa fühlt sich in den USA wohl

"Es ist eine wunderschöne Strecke", lobte Canepa. "Heute Morgen musste ich sie erst einmal lernen und es war auch noch schmutzig, aber der Grip wurde immer besser und wir fanden ein gutes Setup und gute Reifen. Außerdem freut es mich, dass ich schneller war als Ben Spies, der Amerikaner, also bin ich happy. Wir haben aber noch einiges an Arbeit zu erledigen. Die Rundenzeiten werden jedenfalls sicher noch schneller."

"Es ist eine wunderschöne Strecke." Niccolo Canepa

Dein Erfolgsgeheimnis, Niccolo? "Ich bin jünger als die anderen Fahrer hier - und vielleicht einen Hauch verrückter", entgegnete er augenzwinkernd. Denn für die MotoGP-Piloten ist Indianapolis eine ganz neue Herausforderung - die Betonmauern des Ovals werden ja nicht extra für die Zweiradrennen entfernt. "Es ist witzig, gegen die Mauer zu fahren", merkte Olivier Jacque (3./Kawasaki/+ 1,098/75 Runden) an. "Inzwischen wage ich mich schon bis auf einen Meter an die Mauer heran."

Yamaha-Testfahrer Wataru Yoshikawa (5./+ 1,416/76 Runden) beschwerte sich über den schlechten Grip in den ersten paar Kurven, musste dann am Abend aber zugeben, dass dies immer besser wurde: "Der Grip nahm mit jeder gefahrenen Runde zu - vor allem am späten Nachmittag, als auch die Temperaturen anstiegen." Yoshikawa war neben William Costes (6./+ 1,950/75 Runden) einer von zwei Yamaha-Vertretern in Indianapolis.

Alle Augen auf Spies gerichtet

Die meisten Augen waren allerdings auf Lokalmatador Ben Spies gerichtet, der am US-Grand-Prix in Indianapolis dank einer Wildcard teilnehmen wird. Spies hat seinen ersten WM-Grand-Prix zwar bereits hinter sich, doch sein Einsatz in Donington kam sehr kurzfristig. Umso besser will er die Gelegenheit nutzen, sich diese Woche auf Indianapolis einzuschießen, um dann am 14. September eine gute Figur abzugeben.

"Die Strecke hat man sowieso nach ein paar Runden intus." Ben Spies

"Für mich geht es weniger um die Strecke", so der Rizla-Suzuki-Gaststarter, der mit 100 Runden am fleißigsten war und nur 51 Tausendstelsekunden auf Canepa einbüßte. "Wichtiger ist mir, dass ich mit diesem für mich neuen Motorrad viele Erfahrungswerte sammeln kann. Die Strecke hat man sowieso nach ein paar Runden intus. Am Ende wurde ich immer schneller und schneller, also war es insgesamt ein guter Tag."

Die Testzeiten im Überblick:

01. Niccolo Canepa (Marlboro-Ducati) - 1:44.175 - 83
02. Ben Spies (Rizla-Suzuki) - 1:44.226 - 100
03. Olivier Jacque (Kawasaki) - 1:45.273 - 75
04. Erwan Nigon (Repsol-Honda) - 1:45.273 - 79
05. Wataru Yoshikawa (Fiat-Yamaha) - 1:45.591 - 76
06. William Costes (Fiat-Yamaha) - 1:46.125 - 75
07. Nobuatsu Aoki (Rizla-Suzuki) - 1:57.968 - 4