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Tech 3: Spies stark, Edwards im Pech
Ben Spies war in Sepang mit Platz vier wieder der beste Fahrer auf einer Privatmaschine - Tech-3-Teamkollege Colin Edwards verpasste Punkte knapp
(Motorsport-Total.com) - In der Hitze von Sepang lies es Ben Spies zu Beginn ruhiger angehen. Nach vier Runden hatte der Texaner seine harte Reifenmischung auf Temperatur gebracht und Vertrauen gefunden. Zu diesem Zeitpunkt lag er auf Rang sechs. In Umlauf acht schnappte sich der Tech-3-Yamaha-Pilot seinen Landsmann Nicky Hayden, in Runde 14 war Marco Simoncelli dran. Von da weg fuhr Spies den vierten Platz sicher nach Hause und war damit einmal mehr bester Fahrer auf einer Privatmaschine.

© Yamaha
Rookie Ben Spies zeigte in der Hitze von Sepang einmal mehr sein Talent
"Ich hatte einen vernünftigen Start, aber ich hatte mit der linke Flanke des Hinterreifens zu kämpfen, denn sie kam nicht schnell genug auf Temperatur", beschreibt Spies. "Als es dann passte, war es großartig. Ich konnte ein weiteres starkes Resultat erkämpfen. Ich steckte eine Zeit lang hinter Nicky fest, aber als ich vorbei war, konnte ich mich sofort um zwei Sekunden absetzen und Platz vier halten. Mit meinem Renntempo war ich sehr zufrieden."
"Ich wusste, dass Platz drei nicht möglich war. Es ist etwas frustrierend, denn wenn ich mir die Rundenzeiten der Top 3 ansehe, dann hätte ich unter ihnen sein können, wenn ich gleich von Beginn weg dabei gewesen wäre. Ich wusste, dass Lorenzo nicht bis zum bitteren Ende angreifen würde, denn für ihn stand viel auf dem Spiel. Ich hätte aber näher an der Spitze sein können", schätzt der Superbike-Weltmeister von 2009.
"Trotzdem war es ein gutes Rennen für mich, in dem mir schöne Überholmanöver gelungen sind. Ich freue mich jetzt auf Phillip Island. Schließlich muss ich noch Jorge und Yamaha gratulieren. Sie waren die ganze Saison über fantastisch. Er hat den Titel absolut verdient. Er hat keinen Fehler gemacht und ich freue mich schon, mit ihm 2011 zusammenzuarbeiten."
Mit leeren Händen reist Tech-3-Teamkollege Colin Edwards aus Malaysia ab, obwohl er ein actionreiches Rennen erlebt hat. In den ersten Runden wurde der Texaner von einem kleinen Bremsproblem geplagt, auf das er sich aber einstellen konnte. Dann kamen Probleme mit Grip an der Front dazu. In einem aufregenden Vierkampf kam Edwards zu Sturz, konnte seine Maschine aber noch an die Box bringen. Die Mechaniker reparierten eiligst und schickten den Routinier wieder zurück, aber als 13. hatte er eine Runde zuviel Rückstand, um noch Punkte sammeln zu dürfen.
"Das war kein leichtes Rennen. Von Beginn an fühlte ich mich gut und konnte einige Gegner überholen, aber ich wusste sofort, dass ich ein Problem mit der Vorderradbremse habe", schildert Edwards. "Einmal wäre ich fast in das Heck von Ben gefahren. Es war wirklich schwierig, die richtigen Bremspunkte zu finden. Auf dieser Strecke gibt es bekanntlich viele davon."

© Yamaha
Eine Runde fehlte dem Texaner Colin Edwards, um in die Wertung zu kommen Zoom
"Als ich mich darauf eingestellt hatte, fingen Probleme mit der Front an. Am gesamten Wochenende hatte ich schon einige Schreckmomente, aber nach vier Runden konnte ich kaum mehr meine Linie halten. Ich habe trotzdem attackiert, denn ich befand mich in einem guten Kampf. Dann bin ich in Kurve vier gestürzt."
Von da an war das Rennen für Edwards gelaufen. "Ich weiß nicht, ob es die Bremse, der Reifen oder eine Kombination davon war. Ich wollte nicht aufgeben, bin aber in einer Kurve zu weit nach außen gekommen und habe die Front verloren." Aufgeben kam für den "Texas-Tornado" aber nicht in Frage.
"Ich bin noch einmal rausgefahren, um einige Punkte zu sammeln. Leider hat mir am Ende eine Runde gefehlt. Ich wollte Valentino, Andrea und Jorge nicht im Weg herumstehen, also habe ich ihnen Platz gemacht. Diese eine Runde hat mich die Zielankunft gekostet. Gratulation an Jorge und Yamaha. Sie sind eine unglaubliche Kombination. Er war das gesamte Jahr über der schnellste Fahrer und wird auch in der kommenden Saison der Mann sein, den es zu schlagen gilt."
Teammanager Herve Poncharal weiß, warum er auf Yamaha vertraut. "Vom ganzen Team Gratulation an Jorge und Yamaha. Jorge hat das ganze Jahr über gezeigt, dass er der schnellste Fahrer ist. Seine Konstanz ist sehr beeindruckend. Tech 3 hatte ebenfalls einen guten Tag, denn Ben war außergewöhnlich."
"Er war zu Beginn nicht ganz so schnell, wie er sich das gewünscht hat. Als er dann den Rhythmus gefunden hatte, war er hinter den Top 3 der schnellste Pilot. Er hat einmal mehr aufregende Überholmanöver gezeigt und ich glaube, dem zahlreichen Publikum hat seine Show gefallen."
Poncharal ist auch nicht das Kämpferherz von Edwards entgangen: "Schade für Colin, denn er hätte sich für seine Anstrengungen mehr verdient. Leider ist er beim Versuch, seine Position zu verbessern, gestürzt. Wir haben sein Motorrad repariert, damit er noch ein paar Punkte retten konnte."
"Ich möchte Colin dafür danken, dass er noch einmal hinausgefahren ist und sein Bestes für das Team gegeben hat. Es war einfach unglücklich, dass er nicht die nötige Rundenanzahl zurückgelegt hat. Wir können uns aber auf ein erfolgreiches Wochenende in Australien freuen."

