Teaminternes Tech-3-Duell endet in den Top 6

Colin Edwards und James Toseland belegten in Mugello die Positionen fünf und sechs und verbesserten sich in der Teamwertung auf Platz drei

(Motorsport-Total.com) - "Wenn man uns vor Saisonbeginn gesagt hätte, dass wir nach sechs Rennen Dritter der Teamwertung sein würden, dann hätten wir wohl ohne zu zögern zugeschlagen", sagte Colin Edwards nach dem Rennen in Mugello. Tech-3-Yamaha zog heute tatsächlich an Ducati vorbei und hat damit nur noch die beiden Werksrennställe von Yamaha und Honda vor sich.

Titel-Bild zur News: James Toseland vor Colin Edwards

James Toseland und Colin Edwards lieferten sich in Mugello ein tolles Duell

Dafür verantwortlich war ein solides Resultat beim Italien-Grand-Prix, denn Edwards und James Toseland hatten zwar mit der Vergabe der Podestplätze nichts zu tun, landeten aber auf den Positionen fünf und sechs. Speziell für Toseland war dies nach zwei mäßigen Resultaten ein psychologisch wichtiger Erfolg - gerade nach dem durch Regen gestörten Training, das für ihn als Rookie natürlich ein noch größeres Handicap war als für die alten Hasen.#w1#

Verbessertes Setup rettet Toseland

"Das war ein wirklich schwieriges Rennen." James Toseland

"Das war ein wirklich schwieriges Rennen", analysierte der amtierende Superbike-Weltmeister. "Ich muss mich bei meinen Tech-3-Jungs bedanken, denn nachdem wir wegen des Wetters so viel Trainingszeit verloren hatten, fanden wir heute Morgen ein Setup, das mich in die Top 6 brachte. Und wenn ich daran denke, dass wir kaum Gelegenheit hatten, die Reifen im Trockenen auszuprobieren, dann haben auch die Michelins fantastisch gehalten."

Mit seiner eigenen Leistung zeigte er sich nach Überholmanövern gegen Shinya Nakano, Nicky Hayden, Andrea Dovizioso, Loris Capirossi und Edwards zufrieden: "Ich hätte nicht mehr geben können", sagte Toseland. "Ich war in der ersten Kurve zu nahe an Nakano dran und habe dadurch ein paar Plätze verloren. Ich blieb aber ruhig, denn ich wusste, dass es ein langes Rennen ist, und ich wollte nicht den gleichen Fehler wie in Le Mans machen."

In der Schlussphase entwickelte sich zwischen Toseland und Edwards ein faires Duell um Platz fünf, das Edwards für sich entscheiden konnte. Toseland war deswegen aber nicht enttäuscht: "Ich habe ihn zuerst überholt, aber dann wurde er schneller und konnte mich zurücküberholen. Colin hat viel Erfahrung mit diesen Motorrädern. Ich ringe noch ein bisschen zu viel, aber ich lerne ja auch noch dazu. Wenn ich in den Top 6 lande, bin ich ja dort, wo ich hingehöre."

Edwards Sieger im Duell gegen Toseland

"Es war ein guter Kampf und es freut mich, dass James wieder in den Top 6 ist." Colin Edwards

Edwards sah das teaminterne Duell so: "Es war ein guter Kampf und es freut mich, dass James wieder in den Top 6 ist. Es gab ein paar Stellen wie die zwei Arrabbiata-Kurven, wo er davonziehen konnte, aber ich hatte das Gefühl, dass ich ihn kontrollieren kann, wenn ich an ihm vorbeikomme. Der Schlüssel war es, das Überholmanöver zu machen und dann einen Abstand aufzubauen, damit er aus dem Windschatten rutscht. Das ist mir gelungen", meinte der Amerikaner.

Am Anfang war er bis auf Rang neun zurückgefallen, "aber als die Reifen dann kamen, hatte ich ein gutes Gefühl. Ich musste den Fahrstil ein bisschen anpassen, weil es wärmer war als gestern. Das Heck rutschte am Kurveneingang ein bisschen und ich begann härter zu bremsen, weniger schnell in die Kurven zu fahren und das Motorrad beim Beschleunigen aufzurichten, um die Reifen zu schonen. Das hat funktioniert und ich bin zufrieden mit Platz fünf", so Edwards.

Mugello besser als Le Mans

James Toseland

James Toseland erzielte nach zwei schwachen Rennen wieder ein Topresultat Zoom

Und weiter: "Ich muss sagen, dass ich mit diesem fünften Platz zufriedener bin als mit dem dritten in Le Mans. In Le Mans hatte ich mit einem Sieg gerechnet, aber hier war ich zuvor noch nie besser als Neunter. Ich bin keiner, der sich über einen fünften Platz freuen kann, aber auf meiner schlechtesten Strecke will ich es hinnehmen", erklärte der Tech-3-Yamaha-Pilot. In der Weltmeisterschaft hat Edwards heute seinen fünften Platz zementiert.

"Mehr als die Plätze fünf und sechs", fügte Teamchef Hervé Poncharal an, "war nicht drin. Vor allem freue ich mich über James, denn er hatte in den vergangenen Rennen Probleme. Wir haben aber nie das Vertrauen in ihn verloren, weil er dennoch unglaublich motiviert war. Heute hat er am Start einen guten Kampfgeist gezeigt und dann einige tolle Überholmanöver hingelegt. Das ist seine große Stärke. Und am Ende hat er keinen Fehler gemacht, als Capirossi näher kam."

"Wir verlassen Mugello guter Dinge. Wir sind Dritter in der Teamwertung, was fantastisch ist. Nur zwei Teams liegen vor uns, worüber ich mich sehr freue, weil wir hier großen Druck hatten. Es waren eine Menge aktueller und potenzieller Sponsoren hier zu Gast, aber wir haben einen guten Job gemacht und unser Potenzial gezeigt. Ich gratuliere auch Yamaha zum Sieg - sie sind diese Saison ein fantastischer Partner", sagte Poncharal abschließend.