Suzuki klagt über fehlende Power

Loris Capirossi (10.) und Chris Vermeulen (15.) hatten im Rennen auf Phillip Island vor allem ein großes Handicap: Topspeed

(Motorsport-Total.com) - Das Suzuki-Werksteam wusste schon vor diesem Wochenende, dass Phillip Island möglicherweise der schwierigste Grand Prix des Jahres werden könnte, insofern war das heutige Abschneiden im Rennen keine allzu große Enttäuschung. Dennoch hatte gerade Chris Vermeulen vor eigenem Publikum insgeheim doch auf etwas mehr gehofft.

Titel-Bild zur News: Chris Vermeulen

Chris Vermeulen hätte seinen Fans gerne mehr Grund zum Jubeln gegeben

Der australische Lokalmatador kam am Start gut weg, "aber dann geriet ich in den Dominoeffekt nach dem Unfall von de Angelis. Ich dachte erst, ich könnte es noch verhindern, aber ich musste in die Wiese. Da habe ich viel Zeit verloren", so Vermeulen. In der Folge legte er eine solide Aufholjagd mit einigen guten Rundenzeiten hin, aber mehr Gegner als den katastrophal schlechten Marco Melandri konnte er nicht überholen.#w1#

Handling nicht das Problem

"Das Handling war gut, aber es fehlt uns massiv an Leistung." Chris Vermeulen

"Das Handling war gut, aber es fehlt uns massiv an Leistung", sprach er das Problem offen an. "Ich konnte kaum mit der Ducati von Elias mithalten, denn er war einfach schneller. In den letzten fünf Runden war auch noch der Reifenverschleiß ein Thema, wodurch die ganze Sache noch schwieriger wurde. Ich glaube, wenn ich in der ersten Runde auf der Strecke geblieben wäre, wären wir näher dran gewesen, aber es wäre mit diesem Leistungsmanko dennoch schwierig geworden."

Suzuki will sich die Kritik der beiden Fahrer - Loris Capirossi äußerte sich ähnlich wie sein Teamkollege - zu Herzen nehmen und am Motor arbeiten, doch zumindest für dieses Jahr darf man sich kein (hell-)blaues Wunder mehr erwarten. Aber: "Wir brauchen Hilfe seitens der Fabrik, so schnell wie möglich, wenn wir gegen die Besten eine realistische Chance haben wollen", sendete auch Teamchef Paul Denning ein starkes Signal in Richtung Japan.

"Angesichts unserer traditionellen Schwierigkeiten auf Phillip Island gab es im Vergleich zum Wintertest einige positive Punkte, denn wir haben uns seit dem Winter enorm gesteigert", fuhr Denning fort. "Ich glaube auch, dass wir das Ziel, beide Fahrer in die Top 10 zu bringen, erreicht hätten, wenn Chris nicht in der ersten Runde so unglücklich gewesen wäre. Er hat alles gegeben und war am Ende nicht weit vom zwölften Platz entfernt."

Capirossi immerhin Zehnter

"Jeder konnte sehen, dass unser Motorrad nicht genug Höchstgeschwindigkeit hat." Loris Capirossi

Capirossi brachte indes immerhin einen zehnten Platz nach Hause - als Letzter der Dreiergruppe mit Colin Edwards und Randy de Puniet. Zufrieden, Loris? "Setup und Reifen", antwortete er, "waren bis in den letzten Rennabschnitt hinein gut, aber ich musste alles geben, um mit den anderen mithalten zu können. Jeder konnte heute sehen, dass unser Motorrad auf den Geraden einfach nicht genug Höchstgeschwindigkeit hat."

"Wir müssen schnell weiterentwickeln, denn es sind noch zwei Rennen zu fahren, aus denen wir das Beste machen wollen", teilte der Italiener weiter mit. "Jeder bei Suzuki ist hundertprozentig entschlossen, aber wir wissen, dass ein langer und harter Winter vor uns liegt, damit wir für nächstes Jahr das Beste herausholen können. Uns ist klar, dass wir im Rückstand sind, und wir müssen hart arbeiten, um das gesamte Paket zu verbessern."


Fotos: Suzuki, MotoGP: Rennwochenende auf Phillip Island