• 15.06.2015 09:33

  • von Sebastian Fränzschky & David Emmett

Suzuki: In Barcelona auf Augenhöhe zur Konkurrenz

Die Performance von Suzuki war die große Überraschung in Barcelona: Der neue Motor ist ein deutlicher Fortschritt, doch wann kommt das Seamless-Getriebe?

(Motorsport-Total.com) - Die Suzuki-Werkspiloten durften sich in Barcelona auf einen neuen Motor freuen. Bei den ersten Rennen der Saison beeindruckte die neue GSX-RR mit ihrem fantastischen Handling, doch auf den Geraden waren Aleix Espargaro und Maverick Vinales stets leichte Beute für ihre Gegner. Meist waren die beiden Spanier 15 km/h langsamer. Mit dem neuen Motor setzten sich Espargaro und Vinales in Barcelona eindrucksvoll in Szene.

Titel-Bild zur News: Maverick Vinales

Durch die neue Motor-Spezifikation setzte sich Suzuki in Barcelona stark in Szene Zoom

Im Qualifying sicherten sich die beiden Suzuki-Werkspiloten die Plätze eins und zwei und sorgten damit für die größte Überraschung des Tages. Am Renntag fehlte Espargaro etwas das nötige Glück. Von der Pole-Position verlor der Open-Champion der vergangenen Saison trotz eines guten Stars viele Plätze und sortierte sich auf Position neun ein.

"Uns fehlt leider nach wie vor das Seamless-Getriebe. Damit wäre es für den Motor einfacher", stellt Espargaro klar. "Ich hatte einen guten Start von der Linie, doch als ich den zweiten und den dritten Gang einlegte, zogen die anderen Fahrer an mir vorbei. Ich war zu diesem Zeitpunkt unvorstellbar sauer." Später gelang dem Spanier eine sehenswerte Aufholjagd, die ihn zwischenzeitlich aufs Podium brachte. Doch ein Sturz wenige Runden vor Rennende begrub die Hoffnung auf das bisher beste Saisonergebnis.

Aleix Espargaro

Kein Seamless-Getriebe: Aleix Espargaro verlor beim Start viele Positionen Zoom

Suzukis Performance in Barcelona muss dennoch als Erfolg gewertet werden. "Das Gute ist, dass wir offensichtlich ein paar km/h gewonnen haben. Wir sind jetzt näher an Yamaha dran, allerdings noch immer weit von Honda und Ducati weg. Sie sind wirklich schnell", vergleicht Espargaro die Topspeed-Werte. "Aber natürlich hilft es." Im Rennen fehlten Vinales gerade einmal fünf km/h auf die Ducati von Andrea Iannone.

Vor dem Motor-Update befürchtete man bei Suzuki, dass die herausragende Fahrbarkeit der GSX-RR durch die Mehrleistung leiden könnte. Doch dem war nicht so. Im Gegenteil: "Tatsächlich hat sich das Fahren auch verbessert, weil es durch die Leistungsabgabe für uns einfacher geworden ist, das Motorrad zu fahren", berichtet Espargaro.


Fotos: Suzuki, MotoGP in Barcelona


"Abgesehen vom Topspeed ist der größte Unterschied, wie der Motor seine Leistung abgibt. Da hat Suzuki einen wirklich guten Job gemacht. Sie haben die Höchstgeschwindigkeit verbessert und gleichzeitig ist die Leistungsabgabe besser geworden", lobt Suzuki-Werkspilot Espargaro, der mit sehr viel Zuversicht zu den kommenden Rennen reisen wird.

Aleix Espargaro, Maverick Vinales

Ist auch bei der Dutch TT in Assen mit den beiden Suzuki-Werkspiloten zu rechnen? Zoom

Und auch Vinales ist zufrieden: "Die Arbeit zahlt sich jetzt aus. Aber wir hören hier nicht auf. Die anderen sind sehr schnell und sie verbessern sich immer weiter. Also müssen auch wir uns verbessern und so weitermachen und weitere Schritte machen", stellt der MotoGP-Rookie nach dem Heimrennen in Barcelona klar. Mit Platz sechs sicherte sich Vinales sein bisher bestes Saisonergebnis.

Suzukis Fortschritte werden auch von der Konkurrenz zur Kenntnis genommen. Barcelona-Sieger Jorge Lorenzo lobt die Arbeit von Suzuki: "Suzuki macht einen großartigen Job. Sie haben das Bike stark verbessert und ganz besonders in der Kurve scheint es sehr stabil zu sein. Am Kurveneingang haben sie viel Haftung. Ich hatte die Gelegenheit, ihnen in den Kurven zu folgen. Das Motorrad sieht sehr stabil aus", analysiert Lorenzo.