Stoner: Zustand des Knöchels hat sich verschlechtert
Zum letzten Mal tritt Casey Stoner an diesem Wochenende vor heimischer Kulisse auf - Der Zustand seines Knöchels hat sich seit Japan verschlechtert
(Motorsport-Total.com) - Casey Stoner steht vor seinem wichtigen Heimrennen. Auf Phillip Island erwarten die australischen Fans einen Sieg ihres Weltmeisters. Ob der Honda-Pilot einen sechsten Triumph in Folge auf der Insel feiern wird, bleibt abzuwarten. Sein Knöchel bereitet ihm wieder größere Probleme. Der Zustand ist seit seinem Comeback in Japan deutlich schlechter geworden. Erst im Training wird Stoner beurteilen können, wie es ihm körperlich geht. "Es ist viel schlechter als bei meiner Ankunft in Japan."

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Casey Stoner steht auf Phillip Island im Mittelpunkt des Interesses Zoom
"Ich glaube aber nicht, dass es mich anders auf dem Motorrad beeinflussen wird. Das Problem war bisher die Flexibilität im Gelenk. Glücklicherweise gibt es auf dieser Strecke weniger Rechtskurven. Es sollte also weniger ein Problem sein", hofft Stoner. "Das größte Fitnessproblem ist derzeit die Ausdauer. In Japan hatte ich stark damit zu kämpfen. In Malaysia konnte ich nicht sehen, inwieweit sich die Situation verbessert hat. Hier sollte es auch nicht zu heiß sein und ich sollte länger durchhalten können. Wenn wir die Abstimmung gut hinbekommen, kann es viel besser laufen."
Es wird ein emotionaler Abschied von seinem Heimpublikum werden. "Ich werde zum letzten Mal hier fahren und in meiner Karriere fahre ich überhaupt nur noch zwei Rennen. Dadurch hat es sich zu einem großen Wochenende aufgebaut. Ich werde wie immer angreifen. Es ist für mich kein anderes Wochenende, aber ich genieße diese Strecke. Es ist fantastisch, aber wenn es regnet und windig ist, wird es knifflig", meint der 27-Jährige. "Ich gehe es wie jedes andere Wochenende auch an und dann werde ich sehen, was ich tun kann."
"Ich versuche ein konkurrenzfähiges Paket zusammenzustellen, denn bei den letzten Rennen hatten wir zu kämpfen. Unser Tempo ist relativ gut, aber etwas hält mich noch zurück." Am Donnerstag wurde Stoner natürlich darauf angesprochen, wie er seine Siegchancen beurteilt: "Die Leute erwarten schon seit vielen Jahren, dass ich hier gewinne. Das ist nicht neu für mich. Selbst im Vorjahr spürte ich nicht den Druck wie in den Jahren davor. Ich fühle aber keinen Druck, weil ich meine Fähigkeiten kenne, auch wenn sie nicht so gut sind wie im Vorjahr."
"Ich kann nur mein Bestes geben. Ich kann von vielen Sachen träumen, aber ich werde erst im Training sehen, wie es mir auf der Strecke geht. Ich habe hier fünf Siege in Folge gefeiert, was natürlich fantastisch ist. Ich kann jetzt nicht mehr erwarten, als ich zum Leisten imstande bin. Ich bin zum letzten Mal hier. Am Sonntag wird es sicher Emotionen geben. Es wird aber nicht das letzte Mal sein, dass ich hier mit einem Motorrad fahre. Es wird wie immer ein schwieriges Wochenende."
Keine Wildcard-Starts geplant
Spekulationen über einen Wildcard-Start in Zukunft nimmt Stoner aber sofort den Wind aus den Segeln: "Ich möchte nur für das Vergnügen fahren. Vielleicht hole ich mir eine Honda CBR1000. Das würde mir auf diesem Kurs reichen." Als zweifacher Weltmeister zählt er zu den großen Sportlern Australiens. Deshalb wurde auf Phillip Island Kurve drei nach ihm benannt. "Ich hatte auf dieser Strecke schon immer viel Spaß."
"Als ich hier anfing zu fahren, mochte ich Kurve drei überhaupt nicht. Der Wind spielt eine große Rolle und kann dich auf dem falschen Fuß erwischen. Über die Jahre habe ich gelernt, wie ich die Schwierigkeiten meistere. Jetzt zählt sie zu meinen Lieblingskurven und ich kann sie so nehmen, wie ich es liebe zu fahren. Dass sie heute nach mir benannt wurde, ist etwas ganz Besonderes. Ich schätze alle Leute an der Strecke, die etwas damit zu tun hatten. Es ist eine große Ehre für mich."
Zukunft im australischen Motorradsport düster
Stoner hinterlässt mit seinem Rücktritt eine große Lücke. In der Motorrad-WM gibt es derzeit Talente wie Arthur Sissis oder Jack Miller, doch die Australier werden sich gedulden müssen, bis sie wieder einen MotoGP-Sieger feiern dürfen. Stoner sieht die Zukunft ebenfalls nicht rosig: "Ich weiß es nicht. Internationale Serien gastieren in Australien, aber innerhalb des Landes genießt der Motorsport keine Unterstützung. Es gibt niemanden, der mit Sponsorengeldern oder ähnlichem hilft. Es gibt keine nationale Rennserie."
"Viele Strecken wurden geschlossen. Motorsport hat es in Australien zu einem gewissen Grad nicht leicht. Es gibt viele Gerichtsverfahren, weil jungen Fahrern etwas passiert ist. Man ist sich dem Risiko bewusst und man soll Spaß haben. Motorradrennen sind eine fantastische Sache und ich bin damit aufgewachsen und habe es geliebt. Ich werde es sicher auch in Zukunft betreiben."

