• 12.09.2008 22:44

  • von Roman Wittemeier

Stoner und Melandri mit Asphalt-Sorgen

Die Ducati-Werkspiloten Casey Stoner und Marco Melandri schildern nach den Freien Trainings ihre Probleme mit der Indianapolis-Strecke

(Motorsport-Total.com) - Indy ist mit Vorsicht zu genießen - vor allem im Regen. In den teils extrem nassen Freien Trainings der MotoGP hatten viele Piloten kleinere Abflüge. Auch Weltmeister Casey Stoner erwischte es. Der Ducati-Star flog in seiner allerletzten Runde des Vormittages auf einer rutschigen Stelle ins Aus, blieb aber unverletzt. Der amtierende Champion landete letztlich mit seiner schnellsten Runde in 1:53.190 Minuten auf Rang drei, während Teamkollege Marco Melandri (14./1:55.292 Minuten) im Mittelfeld des Klassements zu finden war.

Titel-Bild zur News: Marco Melandri

Rasen auf Rasen: Marco Melandri hat die schnellste Linie verlassen

"Die Verhältnisse sind auf dem neuen und dem alten Asphalt extrem unterschiedlich", beschrieb Stoner. "Man hat auf dem alten Teil richtig guten Grip, aber auf dem erst kürzlich asphaltierten Stück hat man gar keinen Grip und der Regen macht es noch viel schlimmer, denn das Wasser kann nicht ablaufen. Wenn es so weiter regnen sollte wie heute Nachmittag, dann bin ich nicht sicher, ob man wegen der mangelnden Sicherheit überhaupt ein Rennen fahren kann."#w1#

Die teils heftigen Regengüsse hatten den Fahrbetrieb in nahezu allen Sessions des Tages - also auch bei den kleineren Klassen - mehrfach gänzlich zum Erliegen gebracht. "Was die Zweifel am Layout der Strecke anbelangt, gibt es nur wenige kritische Stellen. Speziell in Kurve fünf ist die Auslaufzone sehr klein. Da können wir jetzt nicht viel daran ändern. Am besten wäre es, wenn wir dort einen Air-Fence installieren. Heute morgen bin ich auf dem Stück abgeflogen, wo es mit dem Grip am schlimmsten war. Das tat meinem Handgelenk sicherlich nicht gut, aber es ist zum Glück nichts wirkliches schlimmes passiert."

Ducati-Teamkollege Melandri hatte schon vor dem Indianapolis-Wochenende Zweifel an der Sicherheit geäußert. "Ich mag das Design des Kurses", sagte der Italiener nach den Freitags-Sessions. "Es macht Spaß, aber leider gibt es zu viele verschiedene Asphalt-Arten. Der neue Teil ist am schlimmsten, vor allem im Regen. Es gibt dort Aquaplaning und man kann wegen der Reflexionen nichts mehr erkennen. Der Grip auf dem alten Teil ist gut. Wenn es aber weiter regnen sollte, dann wird es schwierig."


Fotos: MotoGP: Rennwochenende in Indianapolis


"Es gibt zwei oder drei gefährliche Ecken: In den Kurven eins, fünf und sechs stehen die Mauern viel zu nah", sah sich der Italiener in seinen Zweifeln an der Streckensicherheit bestätigt. Rein sportlich fasste er seinen Freitag so zusammen: "Wir sind am Vormittag sehr vorsichtig gestartet und haben uns zum Ende hin verbessert. Am Nachmittag hatten wir allerdings kaum die Möglichkeit, weitere Verbesserungen abzubringen, denn die Bedingungen waren einfach zu schlecht."