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Stoner "Titel kommt näher, ist aber noch weit weg"
Casey Stoner peilt seinen vierten Sieg in Folge an und ist zuversichtlich für Misano - Lob kommt von Livio Suppo, der den Australier schon bei Ducati begleitet hat
(Motorsport-Total.com) - Honda-Pilot Casey Stoner ist nach drei Siegen in Folge der Favorit für den Grand Prix in Misano. 44 Punkte Vorsprung hat der Australier bei sechs noch zu fahrenden Rennen. Der WM-Titel rückt immer näher, doch davon will Stoner noch nichts wissen. Lob kommt von Livio Suppo, der den 25-Jährigen bereits zu Ducati gelotst hatte. Trotz der Erfolge sind die vergangenen Wochenenden nicht so leicht für Stoner gelaufen.
© Repsol
Casey Stoner ist auch in Misano der Mann, den es zu schlagen gilt
"Soweit sieht es gut aus. Wir haben eine komfortable Führung in der WM. Es gab aber einige schwierige Rennen und hoffentlich kommen keine weiteren. Es sind noch ein paar Grand Prix zu fahren und wir müssen sehen, dass wir so konkurrenzfähig wie möglich sind, sagt Stoner. "Auf dieser Strecke war ich immer recht erfolgreich unterwegs, abgesehen vom Vorjahr, wo wir mehr zu kämpfen hatten."
"In diesem Jahr sollte es besser laufen. Wenn es mit dem Sieg nicht klappt, dann kann ich hoffentlich den Schaden für die WM in Grenzen halten. Der Titel rückt näher und näher, aber gleichzeitig ist er noch weit weg. Wir müssen die Führung ausbauen. In Laguna und Brünn ist es bis zum Rennen nicht so gut gelaufen. Dann hatte es aber geklappt. Wir hatten jeweils das ganze Wochenende gearbeitet und uns am Sonntag noch etwas mehr ins Zeug gelegt.
"In Indy hat alles von Beginn an super funktioniert. Es ist besser und besser gelaufen. Trotzdem war es ein schwieriges Wochenende, weil die Streckenbedingungen nicht leicht waren. Dazu kam die Hitze am Sonntag. Eine längere Pause bis Misano wäre schön gewesen, aber es ist für alle gleich."
Wie groß ist die körperliche Belastung, wenn man zwei Rennen in Folge auf unterschiedlichen Kontinenten fährt? "Wenn es nicht so ein heißes Wochenende gewesen wäre, dann wäre es okay. Hier in Italien wird es sicher wieder heiß werden. Das macht es schwieriger. Wir müssen abwarten, wie die Streckenbedingungen sind, und wie die Reifen arbeiten."
"Mein Nacken war vor Indianapolis deutlich besser. Nach dem Rennen hat er für einen halben Tag geschmerzt, aber der Flug hat es nicht mehr schlechter gemacht. Indy war ein heißes Rennen und hier wird es auch heiß. Ich bezweifle aber, dass es meine Performance behindert. Gegen Rennende wird es vielleicht etwas schwieriger, aber es ist für alle gleich."
Lob bekommt Stoner von Hondas Marketingchef Livio Suppo. Davor arbeitete er bei Ducati und war maßgeblich an der Verpflichtung des damals 21-jährigen Australiers beteiligt. Derzeit fährt das Gespann bei Honda von Erfolg zu Erfolg. "Er war damals 21 und ist jetzt 25. Er ist immer noch sehr jung, aber diese vier Jahre machen einen großen Unterschied aus. Er fühlt sich jetzt stärker", wird Suppo von der 'Gazzetta dello Sport' zitiert.
"Damals hieß es, dass er nur gewinnt, weil er Bridgestone-Reifen und die superschnelle Ducati hatte. Jetzt mit den Einheitsreifen und den gleichen Motorrädern realisieren plötzlich alle, dass er den Unterschied ausmacht. Er macht etwas Außergewöhnliches. Er war bereits im Jahr 2007 phänomenal. Wenn man das damals gesagt hat, dann wurde man für verrückt erklärt."
"Jetzt ist jeder von ihm überzeugt. Als Fahrer findet er eine unbeschreibliche Balance. Mit mehr Erfahrung bei Honda, geht er mit schwierigen Situationen anders um. Seine Stärke kommt auch von der konkurrenzfähigen Anspannung. Deshalb braucht er die richtigen Leute um sich. Sein Team managt ihn perfekt."