• 29.08.2011 00:58

Stoner: "Das war harte Arbeit"

Honda-Pilot Casey Stoner war nach dem Sieg in Indianapolis stark erschöpft und ist nach wie vor kein Fan der eigenwilligen Traditionsstrecke in Amerika

(Motorsport-Total.com) - Der WM-Führende war auch in Indianapolis für den Rest des Feldes die Referenz. Mit seinem Sieg baute Casey Stoner die Führung in der WM aus, während Jorge Lorenzo von seinem Teamkollegen Ben Spies vom Podium verdrängt wurde. Nach dem Rennen äußerte sich Stoner dennoch kritisch zum Kurs von Indianapolis und ist nach wie vor kein Fan.

Titel-Bild zur News: Casey Stoner

In der Weltmeisterschaft entflieht Casey Stoner dem Rest des Feldes

Frage: "Gratulation zum Sieg. Es war der dritte Triumph in Folge und der siebte für 2011. Es war dennoch harte Arbeit, oder?"
Casey Stoner: "Ja, ich habe versucht, nicht auf den Rundenzähler zu schauen. Ich bin Runde um Runde gefahren und wollte sicherstellen, dass die Lücke erhalten bleibt. Ich wusste, dass das Rennen hart wird. In den letzten fünf Runden musste ich hart kämpfen, denn ich wurde sehr müde. Es ist nicht einfach, die Konzentration aufrecht zu erhalten. Ich musste mit meinem Tempo fortfahren und für den Schluss konzentriert bleiben."

"Das gesamte Wochenende war sehr gut für uns. Wir können uns nicht beschweren. Die Strecke war sehr schwierig zu fahren und nicht einfach zu verstehen. Doch das Team hat das Motorrad im Griff gehabt und wir konnten deshalb an diesem Wochenende recht gut hier fahren. Der Start ins Rennen war ziemlich durchschnittlich. Wir hatten einen guten Start, aber in Kurve zwei waren meine Bremsen nicht warm genug, weshalb ich beinahe das Heck von Dani berührte. Ich musste eine weite Linie wählen und deshalb ging Jorge an mir vorbei."


Fotos: MotoGP in Indianapolis


"Mir war bewusst, dass es auf dieser Strecke schwierig ist, zu überholen. Deshalb wollte ich keine Gelegenheit auslassen. Er ist gut gefahren und hat seine Linie verteidigt. Es gab nicht viele Gelegenheiten. Aber dann hat es geklappt und ich konnte mich auf die Jagd nach Dani machen. Ich habe versucht die Rundenzeiten zu fahren, von denen ich wusste, dass ich sie fahren kann. Aber es war vom Start weg kein einfaches Rennen und eine Menge harte Arbeit um dorthin zu kommen, wo wir sind."

Überholen war schwierig

Frage: "Ist es möglich, dass diese Strecke nun eine größere Anziehung auf dich ausübt?"
Stoner: "Ich denke nicht. Bei mir ist es nicht so, dass ich wie andere Fahrer eine Strecke mag, weil ich auf ihr gewinne. Ich glaube, dass ich mittlerweile auf den meisten Strecken, die im Kalender sind, gewonnen habe. Wir fahren auf ziemlich vielen Strecken und ich kann nicht sagen, dass diese Strecke besser ist, als die meisten der anderen. Wir fahren auf einigen großartigen Strecken und unglücklicherweise kommen wir nicht zu vielen anderen fantastischen Strecken. Für mich ist die Qualität der Strecke wichtiger als irgendeine Erinnerung."

Frage: "War Kurve eins der optimale Ort zum überholen?"
Stoner: "Es lag nicht nur daran, dass sich die Stelle gut zum überholen eignet. Man macht hier sehr schnell einen Fehler. Der Grip war ein wenig unkonstant, wenn man etwas weit herauskam und den Randstein berührte, der sehr viel Haftung hatte. Ich bin mir sicher, dass einige Fahrer Fehler gemacht haben. Andere hatten hingegen einen guten Lauf und konnten deshalb herankommen und überholen."

"In Kurve eins gab es keinen neuen Asphalt und dadurch hatte man etwas mehr Vertrauen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie man durch die Kurve fahren kann. An anderen Stellen ist das meist auf eine Linie begrenzt. Man sieht den Reifenabrieb und den Staub, wenn man darüber fährt. Wenn man die Linie verlässt ist kaum Grip da. Das ist unglaublich. Deshalb war es wichtig, in diesem Bereich zu bleiben."

Casey Stoner

Besonders in den letzten Runden musste Casey Stoner hart kämpfen Zoom

"Dort jemanden zu überholen ist sehr harte Arbeit. Um jemanden zu überholen, muss man später und härter bremsen. Wenn man auf der Innenseite weniger Grip hat, laufen die Dinge meist nicht gut. Das ist vermutlich der Grund, warum sich die meisten für Kurve eins entschieden haben. Man hat dort deutlich mehr Vertrauen, weil man weiß, dass der Grip annehmbar ist."

Frage: "Hat sich die Strecke von Samstag zu Sonntag verbessert?"
Stoner: "Meiner Meinung nach hat sich die Haftung von Samstagmorgen an nicht verbessert. Wir haben das Setup geringfügig verbessert. Aber ich denke nicht, dass sich die Strecke verbessert hat. Vielleicht wurde es Samstagnachmittag geringfügig besser. Ich konnte nicht viel Entwicklung feststellen."

Keine Pause

Frage: "Das nächste Rennen findet in Misano statt. Es verbleibt nicht viel Zeit bis Freitag. Wie beurteilst du Misano als Strecke?"
Stoner: "Misano ist nicht schlecht. Ich mag die zwei Kurven am Ende der Gegengeraden. Sie machen viel Spaß und sind sehr schnell. Deshalb freue ich mich, dorthin zu kommen. Nach einer Strecke wie Brünn ist es schwierig, einen Vergleich mit anderen Strecken zu wagen, selbst wenn man nach Mugello oder Phillip Island kommt."

"Jede Strecke hat seine Besonderheiten. Ich bin gespannt, wie konkurrenzfähig wir sein werden. 2007 und 2008 waren wir schnell. 2009 war ich nicht da und vergangenes Jahr hatten wir zu kämpfen. Es gab also von allem etwas und wir werden sehen, was wir dieses Mal herausholen können."

Frage: "Du hast in der Meisterschaft 44 Punkte Vorsprung. Es stehen noch sechs Rennen aus und es ist immer noch ein weiter Weg. Aber diese letzten drei Siege haben einen Unterschied ausgemacht, oder?"
Stoner: "Ja, wir hatten eine Phase, in der es nicht optimal lief. Wir hatten zu kämpfen und ich war nicht allzu zuversichtlich. Ich hatte seit Assen Schmerzen im Nacken und in der Schulter. Dann folgten zwei schwierige Wochenenden in Laguna und Brünn. Doch wir holten fantastische Resultate. Dieses Wochenende verlief richtig gut für uns. Die Art und Weise, wie das Team und jeder um mich herum gearbeitet haben, war großartig. Wir haben es geschafft, das Motorrad mit jedem Training langsam aber stetig zu verbessern. Zum Rennen waren wir dann bereit."