Stoner dreht den Spieß am Nachmittag um
Valentino Rossi behielt seine Tagesbestzeit in Shanghai, in der zweiten Session war aber Casey Stoner am schnellsten - Bridgestone stark
(Motorsport-Total.com) - Valentino Rossi (Fiat-Yamaha/+ 0,052/23 Runden) blieb zwar dank seiner Vormittagszeit der einzige Pilot, der den Shanghai International Circuit heute in weniger als zwei Minuten absolvierte, aber im zweiten Freien Training am Nachmittag musste er sich mit Rang zwei zufrieden geben. Schnellster war diesmal Casey Stoner (Marlboro-Ducati/20 Runden) in 2:00.163 Minuten.

© Ducati
Shanghai-Vorjahressieger Casey Stoner erzielte am Nachmittag Bestzeit
Der Vorjahressieger profitierte vor allem auf der langen Geraden vom Topspeed seiner Desmosedici GP8 und bewies somit trotz eines recht instabilen Fahrverhaltens auf der Bremse, dass mit ihm an diesem Wochenende zu rechnen sein wird. Dennoch war er wieder einmal der einzige Ducati-Pilot in den Top 10: Die beiden Alice-Fahrer Toni Elias (+ 1,163/15 Runden) und Sylvain Guintoli (+ 2,185/22 Runden) wurden Elfter beziehungsweise 16., Werkspilot Marco Melandri (+ 1,750/17 Runden) 14.#w1#
Ducatis beim Anbremsen recht instabil
Melandri konnte sich trotz eines Defekts gegen Halbzeit der Session im Vergleich zum Vormittag, als er mit Elektrikproblemen zu kämpfen hatte, ein wenig steigern, während Elias enorm pushte und wegen eines Rutschers beim Anbremsen einmal von der Strecke abkam. Ansonsten kam es in den 60 Minuten - übrigens bei strahlendem Sonnenschein und mehr als 20 Grad - auf dem chinesischen Kurs zu keinen nennenswerten Zwischenfällen.
Dani Pedrosa (Repsol-Honda/23 Runden) wurde mit 0,198 Sekunden Rückstand Dritter, gefolgt vom überraschend starken Gresini-Honda-Routinier Shinya Nakano (+ 0,390/22 Runden). Auch Nakanos Teamkollege Alex de Angelis (+ 0,768/21 Runden) präsentierte sich in verbesserter Form und landete auf Position sieben. Zwischen den beiden nisteten sich John Hopkins (Kawasaki/+ 0,428/19 Runden) und Nicky Hayden (Repsol-Honda/+ 0,444/24 Runden) ein.
Bridgestone zunächst im Vorteil?
Tendenziell sah es heute nach einem leichten Bridgestone-Übergewicht aus, was auch erklären würde, warum außer Rossi kein Yamaha-Pilot ein einstelliges Resultat einfahren konnte. WM-Leader Jorge Lorenzo war ja nach seinem spektakulären Highsider am Vormittag gar nicht erst dabei, ist stattdessen mit Verdacht auf Knöchelbruch im Krankenhaus und weiß noch nicht, ob er an diesem Wochenende noch einmal fahren kann.
Die negative Enttäuschung des Nachmittags war sicher Randy de Puniet, denn der Franzose wurde mit seiner LCR-Honda nach 18 Runden mit 2,244 Sekunden Rückstand nur 17. und Letzter. Auf einen Top-10-Platz fehlte ihm deutlich mehr als eine Sekunde. Luis D'Antin wird es freuen - seine Alice-Ducatis bildeten damit auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke ausnahmsweise nicht das Schlusslicht...

