Stimmen zum ersten Testtag in Sepang
Die Stimmen der MotoGP-Cracks in der Übersicht: Was Dani Pedrosa zu seinem Crash zu sagen hat und wie die anderen Fahrer denken
(Motorsport-Total.com) - Der erste Testtag auf dem Sepang International Circuit war von vielen Stürzen geprägt. Besonders schlimm erwischte es Dani Pedrosa: Der Honda-Werkspilot zog sich ein Fraktur des Handrückens zu und musste nach Spanien überstellt werden, wo er sich nun behandeln lassen wird. Schnellster war Randy de Puniet mit der LCR-Honda.

© LCR
Randy de Puniet setzte sich am ersten Tag an die Spitze des Testklassements
Randy de Puniet (1./LCR-Honda/2:01.377 Minuten/68 Runden): "Ich bin mit dem heutigen Tag recht zufrieden! Wir haben zum ersten Mal mit dem neuen Bike getestet und das Chassis scheint mir ein bisschen besser zu liegen. Aber um ehrlich zu sein, habe ich keinen großen Unterschied zwischen diesem Bike und der 2007er-Spezifikation bemerkt. Wir haben recht produktiv an der Einstellung des Chassis und an der Regulierung der Aufhängungen gearbeitet, auch wenn wir bis Jerez warten müssen, bevor wir mit den 2008er-Motoren arbeiten können. Wir haben mit Michelin weiter an den Rennreifen gearbeitet. Dabei haben wir gute Ergebnisse erzielt und morgen wollen wir eine Rennsimulation fahren. Was Dani Pedrosa passiert ist, tut mir leid, ich hoffe, dass es ihm bald wieder besser geht."#w1#
Dani Pedrosa (2./Repsol-Honda/2:01.864/68): "Zum Zeitpunkt des Unfalls habe ich nicht allzu viel Gas gegeben. In Kurve elf ist mit das Vorderrad weggerutscht. es war ein ziemlich heftiger Crash, das Motorrrad hat Feuer gefangen und ich habe mich an der rechten Hand verletzt. Es war gut, nach der Winterpause heute wieder auf der Maschine zu sitzen. Wir haben an der allgemeinen Abstimmung gearbeitet und versucht, ein gutes Gefühl für das Bike zu bekommen, bevor wir mit Vergleichstests angefangen haben."
Chris Vermeulen (3./Rizla-Suzuki/2:02.074/57): "Es war schön, endlich wieder auf dem Bike zu sitzen, obwohl ich mich heute Morgen etwas eingerostet gefühlt habe! Die Pause hat fast sieben Wochen gedauert und in den ersten paar Runden war ich richtig aufgeregt, denn meine GSV-R ist ein bisschen schneller als die Suzuki RM250, die ich zu Hause habe! Suzuki hat im Winter einen großartigen Job gemacht und wir hatten heute eine Menge neuer Teile zum Testen am Bike. Wir haben fast alles getestet, vieles davon war positiv und wir haben jetzt eine neue Richtung, in die wir gehen könnten. Das macht es noch besser! Wir haben für Bridgestone umfangreiche Reifentests durchgeführt. Auch sie haben einen guten Job gemacht, seit wir das letzte Mal gefahren sind. Im Moment scheint also alles gut zu laufen. Es war zwar erst der erste Tag, aber hoffentlich können wir uns morgen noch steigern und weitere Schritte nach vorn machen!"
Loris Capirossi (4./Rizla-Suzuki/2:02.416/61): "Ich bin mit allem sehr zufrieden und ich denke, dass Suzuki und die Testfahrer seit dem letzten Test mit dem Bike sehr gute Arbeit geleistet haben. Wir haben heute einiges ausprobiert, haben aber noch einige weitere Einstellungen und Dinge, die wir an den nächsten beiden Tagen testen werden, um für mich das beste Paket zu finden. Ich weiß, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben, aber das war ein sehr positiver erster Arbeitstag 2008! Es war außerdem wirklich toll, zum ersten Mal in Rizla-Blau zu fahren - ich freue mich, ein Teil dieser Familie zu sein!"
Casey Stoner (5./Marlboro-Ducati/2:02.457/36): "Ich bin wirklich happy, denn bisher liefen die Tests auf dieser Strecke für mich aus verschiedenen Gründen nicht so gut. Aber heute ging es um einiges besser. Die Schulter tut nicht weh, das ist ein Bonus. Sie ist nur noch ein bisschen schwach, aber das ist nur bei Richtungsänderungen ein Problem, wo ich nicht so schnell fahren kann, wie ich gerne würde. Es ist etwas schwierig, mein Selbstbewusstsein zurückzubekommen, denn nach zwei Monaten ohne Fahrpraxis und meinen zwei Unfällen beim letzten Test in Jerez komme ich mir ein bisschen so vor, als ob ich wieder neu lernen würde, ein Bike zu fahren. Heute Morgen haben wir etwas Zeit verloren, aber so etwas kann mit einem neuem Bike passieren."

© Ducati
Casey Stoners neue Ducati Desmosedici GP8 hat noch Kinderkrankheiten Zoom
"Ich habe volles Vertrauen in Ducati und das Bike ist am Nachmittag gut gelaufen - wir müssen nur etwas geduldig sein. Die GP8 hat eine verbesserte Leistungszufuhr, das war eine unserer Schwächen, und auch wenn ich noch nicht so fahre, wie ich gerne würde, denke ich, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Gegen Ende der Session habe ich die neuen Bridgestone-Reifen ausprobiert und das war recht viel versprechend. Wir werden morgen weiter mit den neuen Reifen arbeiten. Hoffentlich spielt das Wetter wieder so mit wie heute."
Valentino Rossi (6./Fiat-Yamaha/2:02.490/44): "Es ist ein gutes Gefühl, nach der Winterpause wieder auf dem Bike zu sitzen. Ich und das gesamte Team sind voll motiviert für die anstehenden Aufgaben. Die Hand tut mir immer noch ein bisschen weh, aber ich habe sie vergangene Woche noch einmal checken lassen und der Bruch ist in Ordnung. Daher weiß ich, dass ich problemlos fahren kann. Heute haben wir mit Bridgestone da weitergemacht, wo wir aufgehört haben, und es scheint so, als ob wir gut vorankommen. Wir sind viele Runden mit denselben Reifen gefahren und soweit bin ich zufrieden. Leider hatte ich heute einen Unfall, ich war auf einer Outlap und habe ein bisschen zu früh zuviel Gas gegeben. Die Reifen waren noch nicht auf der richtigen Temperatur und das Vorderrad ist weggerutscht. Zum Glück habe ich mich nicht verletzt, meine Hand ist okay und ich konnte mit der Arbeit weitermachen! Neben den Reifen haben wir auch eine neue Entwicklungsstufe des Motors ausprobiert. Damit war ich recht zufrieden, auch mit ein paar neuen Elektroniksachen. Der Streckenbelag war heute nicht so gut und man konnte nicht so schnell fahren. Ich hoffe, dass das morgen besser sein wird und dass wir uns in allen Bereichen steigern können."
Nicky Hayden (8./Repsol-Honda/2:02.558/85): "Es ist schön, wieder da zu sein. Es war ziemlich cool, als ich gestern hier angekommen bin, denn da haben eine Reihe von Mechanikern und zwei nagelneue HRC-Werks-Maschinen auf mich gewartet. Jede Schraube und Mutter war nagelneu, und ich fand das ziemlich cool. Heute ging es nicht optimal los. Das Chassis fühlt sich anders an als der Prototyp, den ich im November getestet habe. Es hat eine Weile gedauert, bis ich ein gutes Gefühl hatte, aber gegen Ende des Tages haben wir einige Fortschritte gemacht. Ich habe heute keine Reifen getestet, wir haben nur Referenzreifen benutzt, da ich nicht schnell genug war. Erst mussten wir die Maschine besser zum Laufen bringen. Meiner Schulter geht es besser, sie muss allerdings noch etwas stärker werden. Damit haben wir Tag eins abgehakt, morgen werden wir versuchen, den pneumatischen Motor und ein paar Reifen zu testen. Wir haben viel Arbeit vor uns und es ist noch ein langer Weg bis Katar."
Jorge Lorenzo (9./Fiat-Yamaha/2:02.563/43): "Leider ist mir das Vorderrad weggerutscht und ich hatte in Kurve 13 einen Unfall. Aber es war kein schwerer Sturz und ich habe mich nicht verletzt. Ich bin zurück an die Box und bin mit meinem anderen Bike weitergefahren, habe das Problem abgehakt und habe mich auf Anhieb verbessert! Von daher war es ein guter Tag für mich. Wir konnten heute einen neuen Motor testen und ich denke schon, dass er im Vergleich zum alten besser ist. Außerdem haben wir ein bisschen an neuen elektronischen Sachen gearbeitet. Ich muss an meinem Fahrstil noch ein paar Dinge verbessern. Außerdem müssen wir noch am Bike arbeiten, denn wenn ich scharf bremsen muss, wird es ein bisschen unstabil. In Sachen Reifen haben wir heute nichts geändert, aber morgen werden wir mit Michelin mit Reifentests beginnen."
Shinya Nakano (10./Gresini-Honda/2:02.622/69): "Wir sind mit dem neuen Chassis gefahren und haben einige gute Punkte gefunden. Das einzige Problem, das ich hatte, war die Kurveneinfahrt. Ähnlich wie im letzten Jahr konnte ich in manchen Kurven meine Linie nicht halten. Aber Bridgestone hat einen guten Vorderreifen für mich gefunden, damit hatte ich ein besseres Gefühl auf der Maschine und ich konnte dieselbe Rundenzeit fahren wie beim letzten Mal in Sepang."
John Hopkins (11./Kawasaki/2:02.628/68): "Heute ging es darum, nach der langen Pause wieder auf Speed zu kommen. Aber wir konnten einige neue Komponenten für Chassis und Motor testen, mit guten Ergebnissen. Generell fühlt sich die Maschine besser an als beim letzten Test im November in Jerez. Das volle Potential der neuen Teile werden wir aber erst sehen, wenn wir in den nächsten beiden Tagen mit dem Feintuning anfangen. Morgen beginnen wir mit Reifentests mit Bridgestone, aber wir werden auch daran arbeiten, das Setup der Maschine zu verbessern. Darauf werden wir uns dann am letzten Tag hier in Sepang wieder voll konzentrieren. Es war ein guter Anfang heute, aber morgen beginnt die richtige Arbeit."

© JiR
Andrea Dovizioso kam zum Auftakt in Sepang nicht mit den Schnellsten mit Zoom
Andrea Dovizioso (12./JiR-Honda/2:02.783/59): "Wir haben heute viel daran gearbeitet, die Motorbremse einzustellen, damit wir mit dem neuen Bike ein besseres Bremsgefühl bekommen. Wir haben ein paar Fortschritte gemacht, aber ich gehe davon aus, dass die Techniker und ich dieses Problem noch eingehender angehen werden, um die richtige Lösung für mich und meinen Fahrstil zu finden. Ansonsten ist alles sehr gut. Wir haben heute sehr gut zusammengearbeitet und Michelin hat uns Mischungen und Reifen gegeben, die wir schon gut kennen. Das ist wichtig, um beim Testen einer neuen Maschine die Variablen zu minimieren. Der Hauptunterschied zwischen dem 2007er- und dem 2008er-Bike ist die Art und Weise, wie es in die Kurven und den letzten Teil der Bremszone fährt. Das möchte ich so bald wie möglich verbessern. Alles in allem habe ich ein sehr positives Gefühl und ich denke, dass Honda mit diesem Bike gute Arbeit geleistet hat. Die Position des Lenkers ist für mich im Moment etwas zu niedrig, aber sie ist schon auf der höchsten Stufe, deshalb werde ich mich daran gewöhnen müssen."
Alex de Angelis (14./Gresini-Honda/2:03.301/47): "Ich bin heute zum ersten Mal mit der RC212V gefahren, da ich beim November-Test nicht dabei war. Es war ein ganz guter Tag, da ich am Setup des neuen Chassis' nicht allzu viel ändern musste. Ich habe nicht versucht, etwas zu ändern, bis ich eine gute Rundenzeit gefahren bin, danach haben wir ein paar Dinge ausprobiert. Mein Vorderrad war heute etwas unruhig, aber es war nicht so schlimm wie beim letzten Test in Jerez. Die Bridgestone-Reifen waren heute sehr gut. Ich bin einen Run mit über 20 Runden gefahren, davon war die 16. Runde die Schnellste, das war sehr positiv."
Anthony West (15./Kawasaki/2:03.387/56): "Der erste Tag zurück auf der Maschine nach so einer langen Pause ist immer etwas Spezielles. Du kommst dir vor, als ob du richtig gut fährst, nur um dann zurück zur Box zu kommen und dann festzustellen, dass du von der Pace weit entfernt bist. Aber es kommt alles recht schnell wieder und ich konnte heute meine Zeiten mit jedem Run verbessern. Leider war mein Tag früher beendet als geplant, nachdem mir in der Haarnadel das Vorderrad weggerutscht ist. Ich bin genauso schnell wie vorher hinein gefahren, aber meine Linie war vielleicht etwas anders und in der Folge bin ich über eine Bodenwelle gefahren. Jedenfalls ist die Maschine vorne umgekippt und ich bin abgeflogen, glücklicherweise ohne Verletzung. Trotz des Unfalls ist es gut, dass es endlich wieder losgegangen ist, und ich freue mich schon darauf, wenn ich morgen wieder auf die Maschine komme."
Marco Melandri (18./Marlboro-Ducati/2:04.414/52): "Im Vergleich zum letzten Test ist die Leistungsentfaltung besser geworden. Das ist zwar auf dieser Strecke nicht so entscheidend, aber es wird es sein, wenn wir auf Kursen wie Jerez fahren. Ich fühle mich auf dem Bike noch nicht völlig wohl. Die Ducati hat einen ganz eigenen Charakter - sie reagiert anders auf Abstimmungsänderungen als das Bike, das ich bisher gefahren bin. Zusammen mit meinem Ingenieur gehe ich den Problemen gerade auf den Grund. Da wir heute Morgen Zeit verloren haben, weil wir die neue Motorkonfiguration programmieren mussten, konnte ich nicht so viele Runden fahren, wie ich wollte. Aber so etwas passiert am Anfang. Ich möchte Ducati ein dickes Dankeschön dafür sagen, dass sie die Ergonomie des Bikes nach Jerez nach meinen Wünschen geändert haben. Jetzt passt mir die Sitzposition und wir können uns auf die Einstellungsarbeit konzentrieren."

