Starts als Aprilia-Schwäche: Die ersten Meter ruinieren Chancen von Vinales

Aus dem Startplatz in der ersten Reihe kann Maverick Vinales kein Kapital schlagen - Startsystem der Aprilia "zu schlecht" - Aleix Espargaro kämpft mit Reifendruck

(Motorsport-Total.com) - Maverick Vinales verpasste in Spielberg um lediglich 0,037 Sekunden seine erste Poleposition mit Aprilia. Von Startplatz zwei rechnete sich der Spanier einiges aus und nahm im Sprint und im Grand Prix Podestplätze ins Visier. Aber eine Schwäche der RS-GP verhagelte dieses Vorhaben.

Titel-Bild zur News: Maverick Vinales

Bei beiden Rennstarts verlor Maverick Vinales viel Boden Zoom

Schon beim Start des Sprints wurde Vinales links und rechts von KTM und Ducati ausbeschleunigt. Die erste Kurve bremste er nur an der achten Position liegend an und wurde in das Scharmützel mit mehreren Fahrern verwickelt. Runde 1 beendete Vinales auf Position 18.

"Was soll ich sagen? Das war das Maximum mit der Aprilia-Kupplung", ärgert sich der 28-Jährige. "Der Start war für uns gut, aber der Rest ist schneller. Ich habe den Speed und den Rhythmus, aber Aprilia muss mich in eine bessere Position bringen, denn sonst wird es unmöglich."

"Der Start ist am einfachsten, aber das ist unsere Schwäche. Das gilt für alle Aprilia-Fahrer. Mein Start ist genauso wie der von Aleix. Wir müssen die Starts auf den Punkt bringen." Im Sprint zeigte Vinales trotzdem seinen Speed und sein Potenzial.

Er überholte einen Fahrer nach dem anderen und arbeitete sich noch bis auf Platz acht nach vor. Am Sonntag gab es die zweite Chance. Aber wieder verlor Vinales beim Start viel Boden. Nach der ersten Kurve war er nur noch Siebter und büßte dann am Ausgang von Kurve 1 weitere Plätze ein.

Runde 1 beendete Vinales schließlich an der zwölften Position. "Ich habe es genau wie am Samstag gemacht, aber die Elektronikeinstellungen waren anders", sagt er über den zweiten vermasselten Start des Wochenendes.

Maverick Vinales

Vom Speed her hätte sich Maverick Vinales Podestplätze ausgerechnet Zoom

"Als Fahrer kann ich nichts anders machen. Die Techniker müssen das besser machen. Ich komme um 10 km/h langsamer zur ersten Kurve. Dann hat mich Marini auf der Bremse nach außen gedrückt", seufzt Vinales bei dem Gedanken an dieses Dilemma.

"Ich übe so großen Druck auf unsere Jungs aus, weil wir das verbessern müssen. Wenn ich nach dem Start vorne dabei gewesen wäre, dann wäre ich auf dem Podium. Es ist zwingend notwendig, dass wir das verbessern."

"Ich hätte nicht mit 'Pecco' [Bagnaia] kämpfen können, aber mit Brad [Binder] wäre es möglich gewesen", ist Vinales überzeugt. "Wir müssen konstant sein. Wir sind konstant, aber es ist nicht das Ergebnis, dass wir uns wünschen."

Auch im Grand Prix zeigte er seinen Speed und machte Plätze gut. Schließlich kam Vinales als Sechster ins Ziel. "Mehr war nicht möglich", lautet sein Fazit. "Natürlich möchte ich gewinnen, das ist klar. Ich denke, ich habe auch das Potenzial dafür."

Aleix Espargaro startet fast mit plattem Vorderreifen

Nach dem Sieg in Silverstone erlebte Aleix Espargaro ein schwieriges Spielberg-Wochenende. Auf diesem Layout hat der Routinier seit jeher Mühe. Im Grand Prix musste er außerdem Sprit sparen, was Speed und Rundenzeit kostete.

Das Hauptproblem von Espargaro war bei sommerlicher Hitze von über 30 Grad Celsius die Temperatur und der Druck im Vorderreifen. "Im Sprint haben wir unseren Rekord gemessen, wir hatten einen der höchsten Drücke", schildert Espargaro.

Aleix Espargaro, Maverick Vinales

Die Temperatur des Vorderreifens war für Aleix Espargaro kritisch Zoom

Im Sprint sammelte er als Siebter WM-Punkte. Den Grand Prix beendete Espargaro als Neunter. Das Sonntagsrennen startete er mit einem extrem niedrigen Druck im Vorderreifen. "Es war fast wie bei einem platten Reifen - absolut unglaublich!"

"Man kann sich gar nicht vorstellen, mit welch niedrigem Druck wird starten. Wir bei Aprilia haben damit Probleme, weil unser Motorrad die höchsten Temperaturen im Vorderreifen erzeugt", sagt der 34-Jährige. "Wir erreichen extreme Zahlen, alle vier Aprilia. Wir müssen daran arbeiten."

Kurioser Ausfallgrund bei Miguel Oliveira

Kein glückliches Wochenende erlebte das Satellitenteam RNF. Im Sprint wurde Miguel Oliveira durch den Startunfall in Kurve 1 aus dem Rennen gerissen. Raul Fernandez wurde 14. Den Grand Prix mussten beide in der Box aufgeben.

Am Ende der sechsten Runde rollte Oliveira in langsamer Fahrt die Boxengasse entlang. "Ein seltsames Problem, ehrlich gesagt", wundert sich der Portugiese über den kuriosen Ausfallgrund. "Es war ein sehr einfaches Detail."

Miguel Oliveira, Iker Lecuona

Das Sonderdesign brachte dem RNF-Team kein Glück Zoom

"Die Auswuchtgewichte beim Vorderreifen hatten sich gelöst. Aufgrund der Vibrationen konnte ich nicht mehr genug Druck auf die Bremse aufbauen. Deshalb musste ich aufgeben." Das Barbie-Sonderdesign brachte RNF am Sonntag kein Glück.

Fernandez bog am Ende der vorletzten Runde in die Boxengasse ab. "Von Anfang an hatte ich hinten keinen Grip. Ich konnte nicht spät bremsen. Das Hinterrad drehte ständig durch und ich konnte die Linien nicht halten", berichtet der Spanier.

"Das Problem mit dem Grip am Hinterreifen war wirklich schwierig zu managen. In der letzten Runde bremste ich und kam wieder von der Linie ab. Deshalb entschied ich mich dazu, das Rennen zu beenden."

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