Spies: "Motorrad ist besser als ich"

Ben Spies hat sich in Brünn den vierten Startplatz gesichert, obwohl er nicht fit ist - Der Yamaha-Pilot stellt sich auf ein langes und anstrengendes Rennen ein

(Motorsport-Total.com) - Yamaha-Pilot Ben Spies leidet seit Freitag vor einer Woche an einem eingeklemmten Nerv. Körperlich ist der Texaner deshalb nicht ganz fit. Trotzdem katapultierte er sich im Qualifying für den Grand Prix von Tschechien auf den vierten Startplatz. Eine halbe Sekunde fehlte auf die Spitze. Am verregneten Vormittag ist es dem Superbike-Weltmeister von 2009 körperlich einfacher gefallen. Über eine fliegende Runde war Spies auch in der Qualifikation schnell dabei, doch er macht sich Sorgen, ob er die Renndistanz überstehen kann.

Titel-Bild zur News: Ben Spies

Trotz Schmerzen sicherte sich Ben Spies in Brünn den vierten Startplatz

"Wir haben ein paar Probleme und versuchen um sie herumzuarbeiten. Ich mache mir etwas Sorgen über die Renndistanz. Das Motorrad arbeitet im Moment sehr gut, eigentlich besser als ich, das ist sicher", gibt der 27-Jährige unumwunden zu. "Ich kann mich jetzt nur ausruhen und im Rennen 100 Prozent geben. Es wird ein hartes, langes Rennen. Mir fehlen körperlich die letzten 10 Prozent, damit ich mich richtig auf dem Motorrad bewegen kann."

"Heute ist es besser als erwartet gelaufen. Vielleicht schaffe ich derzeit nur die halbe Distanz, aber vielleicht wache ich morgen auf und fühle mich viel besser. Das soll keine Ausrede sein. Ich werde mein Bestes geben. Die Rundenzeit kann ich immer noch fahren, aber ich muss abwarten, wie es nach zehn, 15 Runden läuft."


Fotos: MotoGP in Brünn, Samstag


Am Vortag war der Rückstand beider Yamaha-Piloten auf die Konkurrenz von Honda groß. Im Qualifying wurde diese Lücke drastisch reduziert. "Wir haben seit gestern ein paar kleine Veränderungen vorgenommen und ich habe mich auf dem Motorrad besser gefühlt. Ich konnte angreifen. Ich weiß nicht was Jorge getan hat. Bei mir lag das mehr an mir selbst, weil ich besser fahren konnte."

"Ich bin heute sehr zufrieden mit dem Motorrad, dem Team und mir. Wir sind im Qualifying in die Top 5 gefahren und es ist besser als erwartet gelaufen. Ich bekomme dreimal am Tag Therapien, damit mein Rücken und mein Arm gelockert sind. Nichts Aufregendes." Zwei Tage hat Spies nun mit seiner körperlichen Einschränkung auf dem Motorrad verbracht. Wenn man den Testtag dazurechnet, hat er die Hälfte überstanden.

Wie ist der körperliche Zustand am Samstagnachmittag? "Manche Bereiche werden besser, andere wieder schlechter. Einige Muskeln müssen andere Bereiche kompensieren und sie werden schnell müde. Andere Muskelparteien, die zu Beginn schwach waren, werden langsam besser. Das ist eine komische Situation, die man nicht erklären kann. Darüber braucht man nicht weinen und es ist auch keine Ausrede. Heute haben wir es geschafft und wir werden sehen, wie es im Rennen läuft."

Bei Regen ist die körperliche Anstrengung geringer, aber trotzdem wünscht sich Spies kein Regenrennen. "Ich war froh, dass es am Vormittag geregnet hat. Das hat meine Arbeit sicher leichter gemacht. Das Motorrad arbeitet im Trockenen sehr gut, obwohl es sehr anstrengend wird. Mit Adrenalin und Konzentration kann ich hoffentlich ein gutes Rennen fahren. Trockenrennen sind für alle viel sicherer."