Späte Fahrerentscheidungen, mehr Druck? Das sagen Ducati und Honda

Noch eine Reihe von Fahrern ist für die MotoGP-Saison 2023 ohne Vertrag - Entsteht dadurch unnötig viel Druck? Die Chefs bei Ducati und Honda geben Antworten

(Motorsport-Total.com) - Einige MotoGP-Piloten mussten in die Sommerpause gehen, ohne Gewissheit darüber zu haben, wo sie im nächsten Jahr fahren werden. Denn auch wenn das Starterfeld für 2022 in den vergangenen Wochen immer weiter Formen angenommen hat, sind eine Plätze noch vakant oder zumindest noch nicht bestätigt.

Titel-Bild zur News: Enea Bastianini

Wer fährt 2023 wo? Diese Frage ist bei einigen Fahrern noch offen Zoom

So bleibt weiter offen, wer nach Jack Millers Abgang in das Werksteam von Ducati aufsteigen und neuer Teamkollege von Francesco Bagnaia werden wird. Fest steht: Die Entscheidung fällt zwischen Jorge Martin und Enea Bastianini, wurde aber zuletzt immer wieder verschoben und soll nun nach der Pause fallen.

Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti sieht darin kein Problem - etwa in der Form, dass die Fahrer durch die Unsicherheit mehr unter Druck stünden. "Enea und Jorge wissen, dass sie nächstes Jahr Werksfahrer bei Ducati sein werden", betont der Italiener. "Sie haben also einen Vertrag für das nächste Jahr."

Ciabatti: Ducati-Situation ist besonders

"Sie bekommen das technische Paket eines Werksfahrers und auch das entsprechende Gehalt, unabhängig davon, für welches Team sie fahren werden. Wenn ein Fahrer also weiß, dass er als Werksfahrer bezahlt wird, dass er das Werksmaterial bekommt, dann glaube ich nicht, dass die Frage, ob er im Ducati Lenovo Team oder bei Pramac fährt, irgendeinen Einfluss auf ihn haben sollte", meint Ciabatti.

Anders sei es, wenn die Zukunft noch völlig ist: "Ich denke, wenn ein Fahrer noch nicht sicher ist, ob er einen Vertrag für das nächste Jahr hat oder nicht, könnte ihn das vielleicht zusätzlich unter Druck setzen. Aber im Fall von Jorge und Enea glaube ich nicht, dass das der Fall ist, zumindest ist das meine Meinung."

Bei Honda ist außer Marc Marquez, der bereits Anfang 2020 bis einschließlich 2024 verlängert, noch kein Fahrer für das nächste Jahr offiziell bestätigt, auch wenn gemeinhin davon ausgegangen wird, dass beide Suzuki-Piloten verpflichtet werden - Joan Mir im Werksteam und Alex Rins im Kundenteam von LCR.

Honda nimmt sich diesmal mehr Zeit

Honda-Teammanager Albert Puig sieht die Piloten, vor allem die eigenen, dadurch nicht unnötig auf die Folter gespannt. "All diese Jungs sind professionelle Fahrer und sie werden für diesen Job bezahlt. Das gehört zum Paket eines Fahrers, eines MotoGP-Fahrers dazu", sagt er über das Warten auf die Bestätigung.

Alberto Puig

Mit dem Druck müssen Fahrer umgehen können, findet Alberto Puig Zoom

"Wir haben unseren Fahrern bereits mitgeteilt, dass wir die Entscheidungen in diesem Jahr wahrscheinlich später treffen werden als in der Vergangenheit", verrät er. "Von diesem Zeitpunkt an können alle Fahrer entscheiden, ob sie warten wollen, was sie tun wollen, aber sie müssen mit diesem Druck umgehen, denn das ist Teil des Spiels im Motorsport, nicht nur hier, sondern auch im Automobilsport."

Angesprochen auf die möglichen Wechsel von Mir und Rins zu Honda, sagt Puig nur: "Als die Nachricht von Suzuki kam, waren wir alle schockiert und ich denke, die Suzuki-Fahrer haben mit allen Teams gesprochen. Das ist normal. Es gibt Optionen, es gibt verschiedene Optionen, und wir ziehen sie in Betracht."

Ogura muss sich in der Moto2 beweisen

"Wir haben von Anfang an gesagt, dass Honda dieses Jahr mehr Zeit brauchen wird, um sich zu entscheiden, und das ist der Stand der Dinge. Wir haben Möglichkeiten, sie haben Möglichkeiten. Und was das Satellitenteam angeht, so ist es Lucios Team. Wir werden ihn bei jeder Entscheidung, die er trifft, unterstützen."

Dort könnte neben Rins von Suzuki Ai Ogura aus der Moto2 geholt werden. Doch Puig wiegelt ab. "Das ist etwas, das noch nicht auf dem Tisch liegt, weil die Meisterschaft noch läuft, und falls Ogura ein gutes Ergebnis erzielen kann, ist das etwas, das wahrscheinlich in Japan diskutiert werden sollte", betont er.

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