Smith nach Sturzserie: "Das ist natürlich nicht ideal"

Bradley Smith steht nach seiner Vorstellung am Sachsenring wieder einmal in der Kritik - Chancen auf einen neuen Vertrag nach fünf Stürzen sicher nicht gestiegen

(Motorsport-Total.com) - Immer wenn die TV-Kameras am Sachsenring zu Bradley Smith schwenkten, konnte sich der Zuschauer fast sicher sein, dass der Brite gerade wieder einmal von seiner Yamaha gestürzt war. Insgesamt fünfmal erwischte es den Tech-3-Piloten an diesem Wochenende, einmal davon im Rennen, weshalb der 23-Jährige am Ende mit leeren Händen nach Hause gehen musste und dabei auch noch reichlich Schrott produziert hatte.

Titel-Bild zur News: Bradley Smith

Bradley Smith weiß, dass seine Vortsellung am Sachsenring nicht gerade hilfreich war Zoom

"Zu sagen, dass dieses Wochenende hart war, wäre eine Untertreibung", gibt Smith gegenüber 'motogp.com' zu und ergänzt: "Ich flog fünfmal von Motorrad, allerdings werte ich nur drei Stürze, denn die anderen beiden Male fiel ich im Kiesbett um. Trotzdem ist es natürlich nicht ideal, das Motorrad fünfmal hinzulegen."

Ideal ist das vor allem deshalb nicht, weil der Brite aktuell noch keinen Vertrag für die Saison 2015 unterzeichnet hat. Seine Vorstellung am Sachsenring war alles andere als ein Bewerbungsvideo für einen neuen Kontrakt, weshalb sich die Frage aufdrängt, ob Smith angesichts seiner momentanen Situation vielleicht einfach zu viel riskierte.


Fotostrecke: Die Höhepunkte vom Sachsenring

"Man kann die Sache aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten", wiegelt Smith ab und ergänzt: "Eine Sache ist aber sicher: Ich gebe alles für dieses Team und diesen Sport. Ich versuche einfach, das Beste aus mir selbst herauszuholen. Ich will nicht nur den Leuten innerhalb des Teams zeigen, was ich drauf habe, sondern auch den Außenstehenden. Leider war das hier nicht die Strecke, auf der mir das gelungen ist."

Trotzdem betont Smith, dass er "schnell, konstant und konkurrenzfähig" war, wenn er gerade einmal nicht neben der Strecke zu finden war. "Ich bin mir sicher, dass es auch für das Team schwierig ist, denn alle arbeiten sehr hart. Trotzdem bleiben alle im Team positiv und unterstützen mich komplett. Ich hoffe, dass wir in der zweiten Saisonhälfte etwas leisten können, was unser volles Potenzial und die harte Arbeit widerspiegelt", sagt der 23-Jährige weiter.


Fotos: Bradley Smith, MotoGP auf dem Sachsenring


Trotzdem muss er zugeben: "Nach fünf Stürzen an diesem Wochenende habe ich Glück, dass ich da in einem Stück herausgekommen bin. Jetzt kann ich die Sommerpause nutzen, um wieder runterzukommen und über all das nachzudenken, was ich in diesem ersten halben Jahr gelernt habe. In Indianapolis kann ich dann versuchen, etwas Besonderes abzuliefern."

"In Sachen Ergebnissen gibt es nicht viel, über das ich mich freuen kann." Bradley Smith

Ein fünfter Platz in Austin war in der bisherigen Saison die beste Platzierung des Briten. Das ist vor allem deshalb zu wenig, wenn man bedenkt, dass Teamkollege und Rookie Pol Espargaro nicht nur ebenfalls bereits einen fünften Platz geholt hat, sondern seine Yamaha zusätzlich in Le Mans sogar in die erste Startreihe stellte und im Rennen anschließend Vierter wurde. In der WM liegt der Spanier aktuell 19 Punkte vor seinem Teamkollegen.

"In Sachen Ergebnissen gibt es nicht viel, über das ich mich freuen kann", gibt Smith zu und ergänzt: "Aber mit meiner Performance bin ich sehr zufrieden. Was die Rundenzeiten und die Performance angeht, konnte ich jede Woche konstant um einen Platz unter den ersten fünf oder sechs kämpfen. Ich bin also genau dort, wo ich sein wollte. Das Wichtigste ist aber natürlich, dass man am Sonntag nach dem Rennen dort steht. Daran muss ich arbeiten." Sonst könnte es mit einem neuen Vertrag sehr eng werden.