Schwieriger Lernprozess für Rookie Smith

Bradley Smith kämpft am ersten Tag in Austin mit der Strecke und der Umstellung auf die MotoGP, kann sich aber im Tagesverlauf deutlich steigern

(Motorsport-Total.com) - "Schwierig." Mit einem Wort beschrieb Bradly Smith (Tech 3) den ersten Trainingstag auf den "Circuit of The Americas" (CoTA) in Austin/Texas. Der Brite musste sich zum Auftakt seines zweiten Rennwochenendes in der MotoGP nicht nur an das für ihn immer noch neue Motorrad, sondern auch die völlig neue Strecke gewöhnen. Das gelang ihm nur mühsam. Zwar steigerte er sich im zweiten Freien Training, mit einer Zeit von 2:09.424 Minuten und einem Rückstand von 4,393 Sekunden auf Spitzenreiter Marc Marquez reichte es nur für Position 13.

Titel-Bild zur News: Bradley Smith

Bradley Smith fuhr am Freitag außerhalb der Top 10 Zoom

Damit muss Smith, der sich gestern mit Aleix Espargaro und Yonny Hernandez (beide ART) zwei Claiming-Rule-Fahrern geschlagen geben musste, heute um den Einzug in Q2 kämpfen. Die Aufwärtstendenz im Laufe des Tages lässt den 22-Jährigen jedoch zuversichtlich auf das weitere Wochenende blicken: "In den letzten drei Runden habe ich mich um zwei Sekunden gesteigert. Ich weiß also, was in mir steckt", sagt Smith.

Erschwerend kam für den Rookie heute hinzu, dass sich die Strecke im Laufe des Tages stark entwickelte und die Zeiten am Nachmittag um vier Sekunden schneller waren: "Dadurch ändert sich alles, du kommst völlig anders zu den Kurven hin. In einige Kurven fährst du hinein und musst mehr hoffen als fühlen, dass du Grip hast", erklärt Smith. Die größte Schwierigkeit bei der Umstellung von der Moto2 auf die MotoGP besteht für den Briten derzeit darin, die Ideallinie zu treffen.

"Du weißt zwar, wohin du fahren willst, aber das Motorrad dorthin zu bringen, ist der schwierigste Teil. Die richtige Linie zu treffen, rechtzeitig einzulenken, ist in der MotoGP so schwierig", sagt Smith. Auf dem CoTA sei das noch wichtiger: "Hier ist vor allem das Vorderrad entscheidend. Normalerweise ist es akzeptable, wenn du innerhalb von einem Meter um die Ideallinie fährst. Hier sind es 30 Zentimeter. Wenn du mehr als eine Reifenbreite von den Ideallinie abkommst, löst du eine Kettenreaktion aus", erklärt der 22-Jährige.


Fotos: MotoGP in Austin


Auch das Aufwärmen der Reifen bereitet dem Tech-3-Piloten noch Schwierigkeiten: "Ich muss aus der Box heraus direkt voll fahren, um genügend Temperatur in den Vorderreifen zu bekommen und zu halten. Es wird vielleicht bis zum Sonntagmorgen oder bei zum Rennen dauern, bis ich das herausbekomme, aber bisher bin ich recht glücklich darüber, wie es läuft", ist Smith grundsätzlich zufrieden.

Einen schnelleren Kollegen als Zugpferd zu nutzen, kommt für Smith derzeit noch nicht in Frage: "Dafür bin ich noch viel zu langsam. Ich hoffe, dass mir das im dritten oder vierten Freien Training gelingt. 4,4 Sekunden, das ist in jedem Sektor eine Sekunde. Mitte der Runde sehe ich die Jungs schon nicht mehr." Über den neuen Kurs von Austin ist der Brite voll des Lobes, dieser sei eine echte Herausforderung für alle Fahrer: "Das ist ein großartige Ergänzung des Kalenders. Wann hat man jemals Fahrer sagen hören: 'Ich muss mich auf der Strecke erst einmal zurechtfinden?'"