Marquez-Show im ersten Freien Training

Marc Marquez (Honda) fährt beim Trainingsauftakt auf dem neuen Kurs in Texas in seiner eigenen Liga und brummt der MotoGP-Elite große Rückstände auf

(Motorsport-Total.com) - Am Freitag schlug die MotoGP ein neues Kapitel auf: Zum ersten Mal wurde auf dem neuen "Circuit of The Americas" im US-Bundeststaat Texas ein Freies Training absolviert. Vor den ersten 45 Minuten hatte sich die Frage gestellt, wie groß der Vorteil der Werksfahrer sein würde, denn sie konnten Mitte März einen Test abspulen und Erfahrungen sammeln, während der Rest des Felds ihre ersten Runden auf dem anspruchsvollen 5,513 Kilometer langen Kurs absolvierte. Bei den Testfahrten hatte Rookie Marc Marquez die Bestzeiten aufgestellt und auch im ersten Freien Training gab der Honda-Werksfahrer eine Kostprobe seines Talents ab.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Marc Marquez war klar der schnellste Fahrer auf dem neuen CoTA Zoom

Marquez war über weite Strecken um zwei Sekunden schneller als der Rest des Feldes. Superstar Valentino Rossi (Yamaha) lag lange über drei Sekunden zurück. Ducati fehlten über vier Sekunden und den schnellsten CRT-Fahrern wurden über sechs Sekunden aufgebrummt. Dem Großteil des CRT-Feldes fehlten zwischen acht und zehn Sekunden auf Marquez. Wie erwartet lagen die Zeiten im ersten Training weit auseinander, aber der Speed von Marquez ragte wie die Spitze eines Eisberges hervor.

In den letzten Minuten purzelten bei den meisten Fahrern noch die Zeiten und am Ende blieb die Uhr bei Marquez bei 2:08,756 Minuten stehen. Weltmeister Jorge Lorenzo (Yamaha) konnte mit jeder Runde seinen Rückstand drücken. Vor seinem letzten Angriff fehlten noch acht Zehntelsekunden und am Ende kam er bis auf 0,263 Sekunden an den Youngster heran. Alle Fahrer waren mit der weichen Reifenmischung vorne und hinten unterwegs, denn der neue Asphalt war am Freitagvormittag noch staubig und bot wenig Grip.


Fotos: MotoGP in Austin, Freitag


Auf Platz drei folgte Dani Pedrosa mit der zweiten Werks-Honda, doch dem amtierenden Vizeweltmeister fehlten bereits 1,6 Sekunden auf seinen Teamkollegen Marquez. Am Ende konnte sich auch Ducati-Neuzugang Andrea Dovizioso noch deutlich steigern und auf Platz vier nach vor kommen. Sein Rückstand auf Marquez betrug bereits 1,9 Sekunden. Direkt dahinter folgte sein Teamkollege Nicky Hayden (+2,0 Sekunden).

Jorge Lorenzo

Lediglich Weltmeister Jorge Lorenzo konnte das Tempo von Marc Marquez mitgehen Zoom

Rossi landete mit seiner Yamaha schließlich auf dem sechsten Rang. Schon beim Test hatte der siebenfache MotoGP-Weltmeister Schwierigkeiten mit der neuen Strecke. Auf Marquez fehlten Rossi 2,072 Sekunden. Die Top 10 rundeten Alvaro Bautista (Gresini-Honda/+2,145), Cal Crutchlow (Tech-3-Yamaha/2,476), Stefan Bradl (LCR-Honda/+3,173) und Lokalmatador Ben Spies (Pramac-Ducati/+4,057) ab.

Bradl lag über weite Strecken auf Platz zwei und war der erste Marquez-Verfolger. Allerdings konnte der Deutsche, der ebenfalls Mitte März auf der Strecke getestet hat, in der zweiten Trainingshälfte nicht mehr zulegen und wurde dadurch auf Rang neun zurückgereicht. Damit musste er sich einigen Fahrern geschlagen geben, die erst ihre ersten Runden auf dem CoTA gedreht hatten.

CRT-Fahrer liegen weit zurück

Bester CRT-Vertreter war der Kolumbianer Yonny Hernandez (PBM) auf Platz elf. Einige Minuten vor Trainingsende rollte seine ART allerdings am Ende der Start-/Zielgeraden mit technischem Defekt aus. Mit dem Ersatzmotorrad markierte er schließlich seine persönliche Bestzeit, die um 4,302 Sekunden langsamer war als jene von Marquez. Stark in Szene setzte sich auch Rookie Claudio Corti (Forward) auf Platz zwölf. Dagegen hatten zwei Prototypen-Rookies zu kämpfen: Bradley Smith (Tech-3-Yamaha) wurde 13. und Andrea Iannone (Pramac-Ducati) 18.

Die Rückstände wurden im CRT-Feld extrem groß. Ab Platz 23 lagen die Fahrer außerhalb der 107-Prozent-Marke. Das waren Michael Laverty (PBM) und Lukas Pesek (Ioda). Die beiden Wildcard-Starter waren klar die langsamsten Fahrer im Feld. Blake Young fehlten mit dem Bike von Attack-Performance zehn Sekunden auf die Spitze. Schlusslicht war Mike Barnes (GPTech) mit einem Rückstand von zwölf Sekunden.