Schwantz: Spies muss sich bei Yamaha etablieren

Ben Spies hatte es im Yamaha-Werksteam alles andere als leicht, sich gegen Jorge Lorenzo durchzusetzen - War der Druck zu groß?

(Motorsport-Total.com) - Motorradlegende Kevin Schwantz beurteilt die Saison von Landsmann Ben Spies grundsätzlich positiv. In seinem ersten Jahr im Yamaha-Werksteam belegte Spies Platz fünf. Einige Verletzungen verhinderten mehr. Doch auch Jorge Lorenzos Dominanz im Team machte es dem Amerikaner nicht leicht.

Titel-Bild zur News: Ben Spies

Ben Spies steigt auch in der kommenden Saison wieder auf die Werks-Yamaha

"Ben Spies hatte eine interessante Saison", bilanziert Schwantz in seinem Blog bei 'Superbikeplanet.com'. "Er begann ziemlich stark und dann schien er für vier Rennen lang in ein Loch gefallen zu sein, wo er nicht hingehörte. Er gewann das Rennen in Assen und jeder dachte, dass er jetzt in Schwung kommt und an der Spitze fährt. Das passierte aber nicht."

"Es dauerte bis zum letzten Rennen in Valencia, wo Ben wieder zeigen konnte, wozu er in der Lage ist", schildert Schwantz und erkennt: "Ben fühlt ein wenig den Druck, den man in einem Werksteam hat." Mit einem Teamkollegen wie Lorenzo war es nie leicht. "Ich redete ihm am Ende der Saison ein - als Lorenzo die Entscheidung traf, wegen der Verletzung am Finger das Fahren einzustellen - dass er härter denn je arbeiten muss. Er sollte das Motorrad, das Team und die japanischen Ingenieure zu 100 Prozent auf seine Seite bringen."

"In der Schlussphase des Rennens in Valencia schien es, als ob er seinen zweiten Grand-Prix-Sieg sicherstellen würde. Wir waren alle sehr gespannt. Aber durch einen kleinen Fehler am Ausgang der letzten Kurve und die Leistung der Honda trat das nicht ein", bedauert Schwantz.

"Ich denke, dass er dadurch eine riesige Motivation für die Arbeit im Winter erhalten hat. Ich glaube nicht, dass er noch härter trainieren kann", analysiert er. "Ich denke nicht, dass seine physische Form besser sein könnte. Aber ich denke, dass er über den Winter an seiner psychischen Stärke arbeiten muss, weil er dieses Jahr erfahren musste, wie hart es sein kann."