Rossi: Nächster Schritt zum WM-Titel auf der Heimstrecke?

(Motorsport-Total.com) - Die Euphorie in Misano dürfte an diesem Wochenende so groß sein wie schon lange nicht mehr: Valentino Rossi reist erstmals seit 2009 wieder als WM-Spitzenreiter zu seinem Heimrennen. "Es ist immer ein gutes Gefühl", lacht der Italiener auf der Pressekonferenz vor seinem Heimspiel. Der 36-Jährige weiß: "Für mich kommt es natürlich zu einem guten Zeitpunkt. Ich stehe an der Spitze der Meisterschaft und habe in Silverstone gewonnen. Dadurch sind die Erwartungen natürlich hoch."

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Spitzenreiter Valentino Rossi möchte seine WM-Führung in Misano ausbauen Zoom

"Misano ist immer etwas besonderes, denn es ist dicht an Tavullia (Rossis Heimat; Anm.d . Red.) dran. Außerdem bin ich auf dieser Strecke aufgewachsen. Ich habe mir Graziano (Rossis Vater) angesehen, der hier mit Motorrädern und Autos gefahren ist. Hier bin ich auch zum ersten Mal selbst ein echtes Motorrad auf einer Rennstrecke gefahren. Es ist ein besonderer Ort", erklärt Rossi.

Doch nicht nur aus emotionalen Gründen dürfte sich Rossi auf das Rennen freuen, auch sportlich lief es für ihn in Misano häufig gut. 2008, 2009 und auch 2014 siegte der Italiener auf seiner Heimstrecke. "Normalerweise ist unser Bike hier sehr stark", weiß der Yamaha-Pilot. "Im vergangenen Jahr war es für mich ein sehr wichtiges Rennen und ein sehr wichtiger Sieg, denn ich gewann nach einer sehr langen Zeit wieder einmal."

"Allerdings sind auch meine Gegner stark", ist sich der WM-Spitzenreiter bewusst. "Jorge ist hier in Misano auch so stark wie ich, denn er hat auch schon dreimal gewonnen. Auch Marc ist schnell und im Sommer hat er hier einen Test gemacht, bei dem er sehr schnell war" so Rossi, der allerdings trotz allem auf ein trockenes Rennen hofft. Zuletzt in Silverstone siegte er bei nassen Bedingungen.

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"In Silverstone kam mir der Regen entgegen, denn bei einem normalen Rennen hätte ich bei trockenen Bedingungen zwar ein gutes Rennen fahren können, aber es wäre schwierig gewesen, Jorge und Marc zu schlagen und zu gewinnen", weiß Rossi, der einen engen Kampf mit WM-Rivale Lorenzo erwartet. "Es ist möglich. Ich habe hier dreimal gewonnen und kämpfte immer gegen Jorge. Als er gewonnen hat, da lag ich weiter zurück", erklärt er mit einem Lachen.

"Es kann aber sein. Unsere Stile sind ziemlich unterschiedlich. Wenn er stark ist, dann er ist er gleich ab der ersten Kurve schnell. Anschließend ist es schwierig, gegen ihn zu kämpfen. Das hier könnte aber die richtige Strecke für ein gutes Duell sein", so Rossi, der in seiner Freizeit häufig mit Yamahas R1 in Misano trainiert. Ein großer Vorteil ist das seiner Meinung nach allerdings nicht.

"Wenn ich hier trainiere, dann geht es vor allem um physisches Training, denn das Bike ist ganz anders, zum Beispiel beim Bremsen und auch die Linien sind ganz anders", erklärt der neunmalige Weltmeister. Einen Vorteil hat Rossi durch sein Training allerdings ganz sicher: Er kennt den neuen Asphalt bereits, den Misano im Winter bekommen hat.