Rossi: "Ein tolles Gefühl"

Bestzeit in Barcelona: Valentino Rossi hat am Freitag ein Ausrufezeichen gesetzt - Dennoch weiß der Yamaha-Fahrer, dass er sich am Samstag steigern muss

(Motorsport-Total.com) - Alles war am ersten Trainingstag auf dem Circuit de Catalunya vor den Toren Barcelonas für die Fortsetzung der spanischen Festspiele angerichtet: Die Fanclubs von Jorge Lorenzo, Dani Pedrosa, Marc Marquez und den Espargaro-Brüdern feuerten auf den Tribünen ihre Helden an. Nach dem zweiten Freien Training jubelten die Fans mit den gelben Fahnen und T-Shirts am lautesten: Valentino Rossi - der auf jeder Rennstrecke die meisten Fans hat - hatte die Bestzeit aufgestellt. Mit einer schnellen Runde im 17. von seinen 19 Umläufen blieb die Uhr bei 1:42,297 Minuten stehen.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi steigerte sich am Ende mit der weicheren Reifenmischung Zoom

Damit war der Italiener um die Winzigkeit von 0,049 Sekunden schneller als sein Yamaha-Teamkollege Lorenzo. Die Freude war Rossi ins Gesicht geschrieben, doch er mahnt, dass es erst der erste Trainingstag war. "Ich bin natürlich sehr glücklich mit diesem Resultat. Das Team und ich wissen aber, dass es erst Freitag ist, aber wir sind sehr glücklich. Es ist ein tolles Gefühl, wenn man an der Spitze ist. In den vergangenen Rennen haben wir unseren Speed in erster Linie am Freitag verbessert."

"Mugello war schon ein gutes Freitagstraining, aber es ist natürlich eine andere Geschichte diesen Platz zu halten. Es ist erst Freitag", wertet Rossi seine Leistung. Es gibt noch viel Arbeit zu erledigen: "Wir müssen uns noch verbessern. In einigen Passagen kann es besser laufen, wie im ersten und dritten Sektor.´Im zweiten Sektor bin ich sehr schnell und auch im vierten. Damit bin ich sehr glücklich. Es ist wichtig, dass man ein gutes Setup für eine schnelle Runde hat, aber auch für die Rennpace."


Fotos: Valentino Rossi, MotoGP in Barcelona, Freitag


Außerdem ist in der spanischen Hitze auch ein Faktor an diesem Wochenende sehr wichtig: "Die Reifenwahl wird sehr entscheidend sein", weiß Rossi. "Ich bin heute sehr lange mit der harten Mischung gefahren und habe erst am Ende auf weich gewechselt. Jorge hat genau das Gegenteil gemacht. Die Entscheidung ist schwierig. Zunächst wird ein guter Startplatz wichtig sein. Entscheidend ist dann die Reifenwahl für das Rennen und die Abstimmung, um im Rennen einen guten Rhythmus zu halten."

Rossi will am Samstag zulegen

Rossi zog erst in den Schlussminuten den weichen Hinterreifen auf und katapultierte sich damit an die Spitze. "Ich bin rund 15 Runden mit dem harten Reifen gefahren. Dann wollte ich schauen, ob ich mich mit dem weichen Reifen steigern kann. Es war ein Test fürs Qualifying. Es war nicht so schlecht, aber ich muss schneller werden, wenn ich morgen auch vorne sein will. Die Temperaturen sind auch sehr hoch. Im Vorjahr war es etwas kühler, aber wir müssen sicher 1:41 Minuten fahren", schätzt der neunfache Weltmeister.

Das Qualifying war bisher seine Schwachstelle. Deshalb liegt viel Fokus auf den entscheidenden 15 Minuten am Samstag. "Wir haben weiter an der Abstimmung gearbeitet. Sie ist etwas anders als jene von Jorge und auch von Crutchlow. Wir versuchen die Balance des Motorrades zu verbessern. Heute war es okay. Es ist nicht einfach das Motorrad zu 100 Prozent so zu fahren wie Jorge es macht. Das ist nicht einfach. Wir müssen aber versuchen, dass es noch besser läuft", meint Rossi über den Arbeitsprozess rund um Crew-Chief Jeremy Burgess.

Und wie unterscheidet sich seine Abstimmung von jener der anderen Yamaha-Fahrer? "Die Gewichtsverteilung und die Position der Räder", gibt der Routinier Aufschluss. "Dazu noch weitere Kleinigkeiten. Sie verwenden eine etwas andere Abstimmung bei der Vordergabel. Es sind kleine Unterschiede, aber am Ende macht das eine andere Balance aus." Wenn Rossi am Samstag 1:41 fahren will, dann muss er mehr als drei Zehntelsekunden finden. Sein Gefühl ist gut: "Ich bin sehr zufrieden und es ist eine große Freude zu fahren. Barcelona ist eine großartige Strecke und auch das Motorrad ist sehr gut. Morgen muss ich versuchen noch etwas schneller zu sein."