Rossi: "Die Situation ist sehr schlecht"

Valentino Rossi kommt mit der Ducati auf Phillip Island überhaupt nicht klar, dazu schmerzt der gebrochene Finger - Bei Nicky Hayden ist es nicht viel besser

(Motorsport-Total.com) - Ducati hat in der 800er-Ära alle Rennen auf Phillip Island gewonnen. Wenn man sich die Ergebnisse vom Freitag ansieht, dann sieht es in diesem Jahr nicht nach einem weiteren Triumph oder Podestplatz aus. Valentino Rossi hatte große Probleme mit seiner Desmosedici. Der Ausnahmekönner kann auch auf einer Ducati-Paradestrecke nicht einmal annähernd so fahren, wie er will. In der kombinierten Zeitenliste fehlten dem Italiener 1,539 Sekunden auf Casey Stoner, der auch mit der Honda auf Phillip Island fliegt. Damit landete Rossi auf Platz 13. Sogar die Top 10 waren in den ersten beiden Trainings kaum zu erreichen.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi und die Ducati passen auch in Australien nicht zusammen

Bei Nicky Hayden ist es auf der GP11.1 auch nicht viel besser gelaufen. Dem US-Amerikaner fehlten in der kombinierten Zeitenliste 1,2 Sekunden, was Rang neun bedeutete. Neben den technischen Problemen kam bei Rossi auch noch die Verletzung von Motegi hinzu. Der kleine Finger der linken Hand bereitete große Schmerzen. "Es war ein sehr schlechter Tag, weil wir erwartetet hatten, dass es ähnlich wie in Motegi laufen würde."

"Wir haben aber viele Schwierigkeiten und ich kann nicht so fahren wie ich will", lautet die ernüchternde Erkenntnis des neunfachen Weltmeisters. "Der Finger hat große Schmerzen bereitet. Ich versuchte am Vormittag ohne Schmerzmitteln zu fahren, aber es gab große Probleme. Am Nachmittag gab mir die Mobile Klinik einige Schmerzmittel, aber es machte keinen Unterschied. Ich hatte weiterhin große Schmerzen. Deshalb werde ich morgen stärkere Mittel probieren."


Fotos: Ducati, MotoGP auf Phillip Island, Freitag


Dann gibt es die anhaltenden Probleme mit dem Motorrad. Ducati kommt aus dem Teufelskreis nicht heraus. "Ich habe kein Gefühl für das Motorrad. Deshalb kann ich nicht so fahren wie ich will. Die Frontpartie ist sehr schlecht für mich. Ich habe kein Gefühl, um schnell in eine Kurve hineinzufahren und Speed mitzunehmen. Ich bin auf der Bremse und am Kurveneingang sehr langsam. In der Kurvenmitte erreiche ich nie genug Schräglage."

"Die Situation ist sehr schlecht. Beim Beschleunigen dreht das Hinterrad zu stark durch, aber hauptsächlich verliere ich die Zeit am Kurveneingang. Wir werden morgen etwas anderes versuchen, damit wir besser als Platz 13 sind. Es ist eine sehr schwierige Saison. Wir dachten, dass es hier besser laufen würde und wir mit der zweiten Gruppe mitfahren könnten. Wir sind aber sehr weit davon entfernt."

Langsam ist auch Rossi am Ende seines Lateins angekommen. "Es gibt keine Erklärung, wir wissen es nicht. Das Motorrad ist genau gleich wie in Motegi. Es ist das gleiche Modell mit der gleichen Einstellung. Wir haben nur eine kleine Änderung bei der Federung vorgenommen. Es ist sehr, sehr schwierig für mich zu fahren. Ich kann nie so fahren wie ich will."

Hat Hayden etwas Positives zu berichten? "Was das Wetter betrifft, war es wahrscheinlich der schönste Tag auf Phillip Island an den ich mich seit langem erinnern kann. Trotzdem haben wir uns natürlich bessere Ergebnisse erhofft. Die Strecke ist deutlich holpriger. Das ist aber für alle gleich und darf keine Ausrede sein. Das Motorrad verhält sich über die Bodenwellen sehr störrisch, weshalb ich manchmal eine langsamere Linie nehmen muss, um ihnen auszuweichen."

"Am Nachmittag bin ich einige Runden mit der härteren Reifenmischung gefahren. Wir müssen mehr Grip finden, damit wir auf der einen Seite schneller werden, und auf der anderen Seite um die Reifen besser zu nutzen. Es wartet noch viel Arbeit, aber wir werden unser Bestes geben."